Kapitel 13

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Müde öffne ich meine Augen.
Neben mir sitzt jemand, der ebenfalls fest eingeschlafen ist und seinen Kopf auf das Bett gelegt hat.
Wie er so daliegt.
Einfach nur süß.

Plötzlich wacht auch er auf und schaut geradewegs in meine Augen.

"Du bist wach!", flüstert Luke erleichtert und fällt mit in die Arme.
"Ich hab doch nur geschlafen", versuche ich ihn zu beruhigen.
"Nur geschlafen?! Man du warst zwei Tage weg! Du warst im Koma!", schreit er.

Erschrocken schaue ich ihn an.
"Entschuldigung."
Sofort wird er ruhig und lächelt mich warmherzig an.
"Ich habe dich vermisst", flüstert Luke.
Seine Augen sind rot geschwollen und man kann ihm die Müdigkeit von der Nase ablesen.

"Luke?"
"Hm?"
"Warst du die letzten zwei Nächte wach?"
"Klar."
Ist das sein Ernst?!

Langsam legt sich Luke neben mich und spielt mit meinen Haaren.
"Sie sind so schön wuschelig", murmelt er.
"Was?!", grinse ich.
Augenblicklich schaut er mich an.
"Hast du das gehört?!"
"Äh..."

Freudig umarmt er mich, ich jedoch weiß nicht warum.
"Du bist einer von uns."
"Einer von euch?"
"Du bist jetzt ein Werwolf", flüstert er kaum hörbar.

"Ein was?"
"Ein Werwolf! Ich habe dich gebissen!", erklärt er freudig.
"Was zur Hölle?!"

Plötzlich lässt er mich los, zieht sich bis auf die Boxershorts aus und schaut mich abwartend an.
"Tu es mir nach", fordert der Braunhaarige.
Zögernd ziehe ich mich ebenfalls aus und blicke in seine augeregten glänzenden Augen.

"Pass auf."
Augenblicklich fangen seine Knochen zu knacksen an, geben Bruchgeräusche, seine Haut wird übersäht von Fell und schlussendlich steht ein großer, schwarzer Wolf vor mir.
"Denk daran. Glaub einfach an dich."

Das gleiche geschieht bei mir, doch wie ich aussehe, weiß ich nicht.
Verwirrt schauen wir uns an, ehe er mit seiner Zunge über meinen Kopf leckt.
Du bist wunderschön. Ich liebe dein Fell.
Ängstlich schaue ich um mich.
Komm runter, Noah. Ich bins! Luke! Das ist nur ein Link. Keine Angst!

Er tapst in meine Kleiderschrank, verwandelt sich zurück und kommt wieder zu mir, doch diesmal nackt.
Auch ich mache es ihm nach, und stehe ohne Kleidung vor ihm.
Doch ich greife sogleich nach meiner Decke und wickle sie um mich.

Lachend zieht er mich zu sich und umarmt mich.
"Meins", raunt er in mein Ohr.

"Was?"
"Du bist mein Mate und meins."
"Ich weiß nicht, was dieses Wort bedeutet. Du bringst mich nur etwas in Verlegenheit, wenn du bei mir bist", gebe ich zu.
"Spürst du was, wenn du mich siehst? Irgendwas?", fragt Luke hoffnungsvoll.

"Nein. Naja, eigentlich schon..."
Er löst sich von mir, blickt in meine Augen und lächelt leicht.
"Was fühlst du? Was fühlst du, wenn ich dich anfasse?"
"Dann beginnt mein Herz schneller zu schlagen..."

"Wieso fragst du mich das überhaupt?!", frage ich interessiert.
"Es hat mich einfach... beschäftigt."

Plötzlich kommt er meinem Gesicht näher und legt seine Lippen auf meine.
Zögernd erwiedere ich den sanften Kuss, doch schon nach kurzer Zeit löst er sich von mir.

"Es tut mir leid... Ich... Ich konnte mich nicht beherrschen! Glaub mir das bitte! Noah, es tut mir-"
Ich unterbreche ihn, indem ich ihn küsse.
Was ist bitte in mich gefahren?!
Ich dachte, ich bin nicht schwul, aber er zieht mich so an...

Noah.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt