prologue

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Louise

„Oh! Seht mal, Jungs. Die Fette! Und schon wieder am futtern?", hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme.

Sirius Black.

Nicht schon wieder!

„Wie läufts mit deiner Diät, Smith? Achja, die hast du ja schon am ersten Tag nicht mehr durchgehalten", warf nun James Potter ein.

„Lasst mich doch einfach in Ruhe!", sagte ich leise.

Laut zu reden mochte ich nicht.

„Sie will, dass wir sie in Ruhe lassen, Prongs. Was machst du sonst, hm? Gehst du zu Dumbledore oder Minnie, um dich da auszuheulen?", fragte Sirius.

„Was habe ich euch getan?", fragte ich wimmernd.

„Jetzt flennt sie schon wieder. Was du uns getan hast? Allein dein Anblick kränkt meine Augen. Weil du hässlich und fett bist", spottete Sirius, nahm meine Tasche und leerte sie auf dem Boden aus.

„Was wird das hier, wenn es fertig ist?"

Ich sah auf.

„Professor Slughorn, das Mädchen hier hat geweint und dann sind wir zu ihr hin und haben versucht, sie zu trösten."

„Ist das so, Miss Smith?", fragte Professor Slughorn mich.

Ich sah James' und Sirius' bösen Blicke und nickte schnell.

Remus sah zu Boden, während Peter grinste.

„Ansonsten alles okay?", fragte der Lehrer ein wenig besorgt.

Meine Schulsachen auf dem Boden hatte er wohl gar nicht bemerkt.

„Alles in bester Ordnung", sagte Potter mit einem Lächeln auf den Lippen, dem kein Lehrer widerstehen konnte.

„Dann gehe ich mal wieder. Einen schönen Tag, wünsche ich."

Dann ging der Lehrer pfeifend den Korridor hinunter.

„Und jetzt verschwinde, bevor wir einen Fluch auf dich hetzen, Fetti", zischte Sirius, als Professor Slughorn aus unserem Blickwinkel war.

Ich packte meine Sachen wieder in die Tasche und verschwand in Richtung des Gemeinschaftsraumes, wo ich dann gleich die Treppe hinauf in mein Zimmer rannte.

Dort angekommen lief ich zu meinem Bett und vergrub meinen Kopf ins Kopfkissen.

„Alles okay bei dir?", fragte meine Zimmergenossin Lily Evans.

Sie hatte noch nie mit mir gesprochen.

Ich antwortete nicht.

Dann hörte ich ein Seufzen und Schritte, die das Zimmer verließen.

Überall war ich nur die dicke Streberin! Ich hab keine Lust mehr!

Dann setzte ich mich auf, wischte mir die Tränen weg und stand auf.

Meinen Koffer hatte ich nie richtig ausgepackt.

Ich packte die restlichen Sachen hinein.

Dann verkleinerte ich ihn, steckte ihn in meine Tasche und verließ den Schlafsaal.

Im Gemeinschaftsraum saßen die Rumtreiber, die ich so liebte und noch einige, die ich nicht kannte.

Hier in Hogwarts hatte ich keine Freunde.

Aber ich genoss die Einsamkeit.

Ich verließ unbemerkt den Gemeinschaftsraum und machte mich dann so schnell wie es ging auf zu Dumbledores Büro.

Sirius

„Bevor das Abendmahl beginnt, habe ich Ihnen etwas zu sagen."

Einige stöhnten.

Wenn Dumbledore etwas zu sagen hatte, dann dauerte es Ewigkeiten, bis das Essen endlich erschien.

„Wie einige von Ihnen vielleicht bemerkt haben, hat eine Schülerin das Internat verlassen.

Aus einem bestimmten Grund.

Kabale.

Ich möchte Sie alle bitten, dass Sie Ihren Gegenüber bitte so behandeln, wie Sie erwarten, auch von ihm behandelt zu werden.

Derartiges Fehlverhalten werden wir hier an unserer Schule nicht weiter dulden.

Aber nun: Lasst uns essen."

James und ich guckten uns an.

„Louise Smith ist gegangen.", erzählte Remus.

„Was für ein Verlust.", meinte ich und meine Stimme triefte vor Sarkasmus.

„Ich habe euch gesagt, dass ihr zu weit geht. Sie ist übergewichtig, na und?", begann er, aber James unterbrach ihn:

„Übergewichtig? Das nennt man schon nicht mehr übergewichtig."

„Kennt die das Wort Sport überhaupt?", fragte Peter.

„Dass du es kennst, wundert mich aber auch gerade.", sagte ich und lachte.

„Hey!", rief Peter, lachte aber ebenfalls.

„Wenigstens ist jetzt wieder mehr Essen da, wo Fetti...äh...ich meine Smith weg ist.", sagte James.

„Oh ja. Gott sei Dank!", lachte ich.

„Ihr seid unmöglich.", sagte Remus, musste aber auch grinsen.

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt