chapter five

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Zum Glück waren die Rumtreiber schon wieder weg.

Das einzige, das mich störte, war die Tatsache, dass jeder dachte, ich sei neu und das stimmte ja gar nicht.

Naja, so wurde ich zumindest nicht gemobbt.

„Hey", sagte ich, als ich mich wieder setzte.

„Hey, wo warst du?", fragte Marlene.

„Auf der Toilette."

„Was hast du gegen Sirius und James?", fragte Dorcas empört.

„Ach, ist nicht so wichtig. Denke ich", antwortete ich.

„Kanntest du die beiden schon vorher?", fragte Alice.

„Ja"

„Louise? Kommst du mit zu einer Freundin von mir?", fragte Lily plötzlich und nickte auf die Abteiltür.

Ich guckte sie fragend an, aber dann nickte ich und folgte ihr aus dem Abteil hinaus.

Sie ging eine Weile vor mir, bis sie ein leeres Abteil entdeckte und mich dort hinein zog.

„Wolltest du nicht zu einer Freundin?"

„Nein, das war nur, um dich von Alice und Dorcas wegzubekommen."

Ich war verwirrt.

„Das ist ja echt lieb von dir, aber warum denn?"

„Weil ich dich was fragen muss.", antwortete Lily.

Ich wartete auf ihre Frage.

„Als ich dich in dem Abteil gesehen habe, kamst du mir sofort bekannt vor. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich falsch lag und wer genau du bist."

Ich blickte sie erstaunt an. Das kam nun echt überraschend.

Sie fuhr fort.

„Doch dann war es mir plötzlich klar. Du bist gar nicht neu an Hogwarts, stimmt's? Du bist Louise Smith, das Mädchen, das aufgrund von Mobbing die Schule verlassen hat."

Ich wusste nicht genau, was ich in dem Moment empfand.

Erleichterung, weil es nun raus war, dass ich nicht neu bin?

Oder Verwirrung, weil gerade Lily, mit der ich nie ein Wort in den ganzen vier Jahren auf Hogwarts gewechselt hatte.

Sie blickte mich fragend an. Vermutlich wartete sie auf eine Antwort.

Ich nickte langsam.

„Oh Gott! Es tut mir so unglaublich leid, dass ich damals nicht reagiert habe. Ich habe genau mitbekommen, dass du gemobbt wurdest und trotzdem habe ich nichts dagegen getan."

Ich musste lächeln.

„Alles gut, du kannst da ja am wenigsten für", antwortete ich ihr.

Ihr schien ein Stein vom Herzen zu fallen.

„Wenn ich ehrlich bin, bin ich echt froh, dass du wieder an unserer Schule bist. Du hasst Black und Potter jetzt sicher, stimmt's?"

„Oh ja!"

„Dann bin ich jetzt endlich nicht mehr die einzige an unserer Schule! Ich glaube, wir können gute Freundinnen werden."

Sie grinste mich an.

Ich lächelte zurück.

Der Gedanke, sie hätte so etwas früher nicht zu mir gesagt, ließ mich zwar nicht los, aber ich war doch froh, nun eine Freundin sicher zu haben in Hogwarts.

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt