chapter thirty one

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Flashback

„Kann mir jemand gleich die Haare locken?"

„Natürlich, Lils!"

Mary sprang auf und lief zu Lily ins Bad.

Ich legte mein Buch beiseite, stand vom Bett auf und verließ unauffällig den Schlafsaal.

Der Gemeinschaftsraum war leer.

Schließlich waren gerade Weihnachtsferien.

Ich blieb dieses Jahr das erste Mal in Hogwarts, weil meine Familie Weihnachten bei meiner Großtante feiern wollte und da diese mich sowieso nicht mochte, konnte ich dann genau so gut lieber in Hogwarts bleiben.

Als ich in Richtung des Portraits lief, schwang eben dieses auf und zwei Mädchen aus dem Jahrgang über mir stiegen hindurch.

„Darf ich dann deinen Eyeliner ausleihen? Meinen hat Madison."

Die Angesprochene nickte und die beiden liefen an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

In zwei Stunden würde der Weihnachtsball stattfinden und auch Viertklässler durften diesen besuchen, jedoch nur als Begleitung eines Fünftklässlers oder höher.

Jeder aus meinem Jahrgang hatte versucht, ein Date in den Jahrgängen über uns zu finden, aber nicht alle haben es geschafft und sind deshalb nach Hause gefahren.

Die Rumtreiber hatten natürlich kein Problem damit gehabt und auch meine Zimmergenossinnen hatten es leicht gehabt, da sie so beliebt waren.

Ich verließ den Gemeinschaftsraum durch das Portrait und steuerte auf das Treppenhaus zu.

Ich würde natürlich nicht auf den Ball gehen, da mich niemand gefragt hat, aber ich hätte sowieso nicht vorgehabt, dahinzugehen.

Stattdessen würde ich es genießen, den Gemeinschaftsraum komplett für mich alleine zu haben.

Ich beschloss, Professor McGonagall einen Besuch abzustatten, und nahm deshalb eine Treppe, die nach unten führte.

Als ich in den Korridor bog, in dem ihr Büro lag, kamen mir drei bekannte Gesichter entgegen, von denen ich eigentlich gehofft hatte, sie in den Ferien nicht sehen zu müssen.

„Wen haben wir denn da?"

Ich machte ich auf dem Absatz kehrt und lief doch in die entgegengesetzte Richtung.

Dann würde ich Professor McGonagall heute wohl doch nicht besuchen.

Natürlich folgten sie mir.

„James, was meinst du? Würde sie sich für den Ball herausputzen?", hallte Sirius' laute Stimme durch den Gang.

„Ich wüsste nicht, was da noch zu retten ist, sie würde genau so abscheulich aussehen, wie sonst auch immer. Außerdem würde die doch eh in kein Kleid passen."

Ich hörte zwei Hände, die sich ein High Five gaben und lautes Gelächter.

Ich schluckte und beschleunigte mein Tempo.

„Könnt ihr sie nicht einfach in Ruhe lassen?"

Mein Herz blieb stehen, als ich die auf die Frage folgenden Worte hörte.

„Nur weil sie auf dich steht, heißt das nicht, dass du sie beschützen sollst. Also reiß dich zusammen, Remus."

„James hat recht, halte dich bloß von diesem Dorn im Auge fern. Du hast etwas besseres verdient, Moony!"

Wie kamen die auf so einen Schwachsinn?

Und warum konnte ich nichts gegen dieses Gefühl tun, das ich beim Gedanken daran, dass Remus mich mögen könnte, spürte.

„Sie steht nicht auf mich und selbst wenn, ich mag sie überhaupt nicht. Das habe ich euch doch schon oft genug gesagt!"

Mir rollte eine Träne die Wange herunter.

„Wenigstens müssen wir sie heute Abend nicht aushalten, ich habe gehört, dass niemand sie gefragt hat, also darf sie nicht kommen."

Ich hörte James übertrieben erleichtert ausatmen.

„Zum Glück, zumindest eine gute Neuigkeit! So wird der Abend wohl doch noch einigermaßen erträglich, auch wenn Evans mit Rick Abott geht."

Mir reichte es, ich hatte genug gehört.

Ich bog in den Korridor rechts von mir ein und rannte auf das Mädchenklo.

Ich hatte mich in dem sonst so netten Jungen wohl doch getäuscht.

Er mochte zwar in der Öffentlichkeit so tun, als wäre er ein Unschuldsengel, aber privat war er genauso schlimm wie die anderen!

Flashback Ende

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt