chapter thirty nine

4.1K 242 47
                                    

„Frohe Weihnachten, Louise!"

Ich öffnete die Augen und erblickte Dorcas auf meinem Bett sitzend.

„Wir wollten die Geschenke nicht ohne euch auspacken", sagte Alice und deutete auf mich und Lily.

Lily saß mit zusammengekniffenen Augen auf dem Bett.

Dorcas stand auf und gab den Blick auf den Geschenkehaufen am Ende von meinem Bett frei.

Ich nahm mir eins und packte es aus.

Es war eine Schneekugel, die mir meine Familie geschenkt hatte.

Ich schüttelte sie und die Figuren, die uns vier darstellten, begannen, sich zu bewegen.

„Das ist wunderschön", sagte Lily plötzlich direkt neben mir.

Ich erschrak.

„Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du so nah warst", sagte ich dann lachend.

„Für dich."

Sie hielt mir ein Geschenk hin.

Ich öffnete es vorsichtig und eine silberne Kette mit einem kleinen Diamantenanhänger kam zum Vorschein.

Es war das erste Mal seit der Grundschule, dass mir eine Freundin etwas geschenkt hatte.

Mir stiegen Tränen in die Augen, weil ich so gerührt war.

„Wow, Lily! Danke, danke!"

Ich umarmte sie fest, was sie erwiderte.

Ich gab ihr mein Geschenk für sie.

Ein Buch, dass sich automatisch in das Buch verändert, das sie gerne lesen möchte.

Lily freute sich total, was wiederum mich erfreute.

*

„Warte, Smith!"

Ich drehte mich um und erblickte den blonden Jungen.

Ich fing an zu lächeln, während er auf mich und Lily zu lief.

„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich heute Abend in der Eingangshalle auf dich warten werde, wenn das für dich okay ist."

Ich nickte immer noch lächelnd und war total erleichtert.

Er wollte doch noch mit mir auf den Ball gehen!

„Super, dann bis später!"

Ethan lächelte ebenfalls und lief dann zurück zu seinen Freunden.

„Er sieht so gut aus", fing Lily an.

„Ja, oder?", antwortete ich lachend.

„Da werde ich fast neidisch auf dein Date!", sagte sie zwinkernd.

Ich grinste nur und wir liefen weiter in Richtung Ausgang.

Der ganze See war zugefroren und deshalb hatten Lily und ich beschlossen, eislaufen zu gehen.

Anfangs sah es bei uns beiden noch ziemlich wackelig aus, aber nach ein paar Runden konnten wir es ziemlich gut.

Lily schaffte sogar eine Umdrehung, während ich das Rückwärtslaufen perfektionierte.

Wir hatten ziemlich viel Spaß, bis-

„Hallo, Ladies!"

Direkt vor uns blieben die beiden stehen, nachdem sie mit einer Höchstgeschwindigkeit über das Eis gefahren sind.

„Die Eisfläche ist groß genug, könntet ihr uns heute vielleicht ausnahmsweise einmal in Ruhe lassen? Es reicht schon, dass wir euch sowieso jeden Tag ertragen müssen", sagte ich genervt.

James und Sirius grinsten nur überheblich

„Wir lieben es aber, dir auf die Nerven zu gehen, Liebes!", sagte Sirius

„Außerdem kann man euch gar nicht ausweichen, wenn ihr hier so ungeschickt über die Fläche stolpert."

Ich sah James mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber bevor ich etwas sagen konnte, fing Lily an zu sprechen.

„Seid ihr etwa eingeschnappt, weil wir euch Eisprinzessinnen im Gegensatz zu euren geschminkten Hohlbratzen nicht zusehen, wie ihr über das Eis tanzt und mit euren ach so tollen Fähigkeiten prahlt?"

Ich fing an zu lachen.

Da hatte sie die Anhänger der Rumtreiber tatsächlich als ‚geschminkte Hohlbratzen' bezeichnet.

James drehte sich einmal um uns und blieb dann direkt vor Lily stehen.

Er sah ihr tief in ihre Augen.

Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Sirius, genau wie ich, die beiden beobachtete.

„Die geschminkten Hohlbratzen können mir so viel zusehen, wie sie wollen. Mich interessierst nur du."

Lily schob ihn von sich weg und machte ein Würgegeräusch.

Während Sirius James auslachte, nahm ich Lily an der Hand und zog sie vorsichtig mit zum Rand der Eisfläche.

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt