chapter twenty two

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„Wie bitte?"

Ich lachte.

„Du kannst da gerne alleine hingehen, ich werde mir das sicherlich nicht antun", sagte Lily.

Ich hatte gerade die Doppelstunde Alte Runen hinter mir und lief nun zusammen mit Lily, die ich im Treppenhaus getroffen hatte, zu Verwandlung.

„Ich habe ja nicht zugesagt, weil ich mit denen baden will, sondern, weil ich baden will."

Sie blickte mich fragend an.

„Wegen dir konnten wir am Wochenende nicht baden und deshalb schuldest du mir das jetzt", erklärte ich grinsend.

Sie sah genervt zu mir und holte dann, während wir weiter liefen, aus ihrer Tasche ihren Kalender, in dem sie sich immer das Wichtigste notierte.

„Sosehr ich auch gerne mit dir und den Jungs an den See gehen würde, kann ich aber leider nicht."

Ich sah fragend zu ihr.

„Du hast zwar gleich nach Verwandlung eine Freistunde, aber ich habe mit Remus und Peter Wahrsagen."

Ich blieb stehen.

Wie konnte ich das vergessen?

„Verdammt! Was soll ich denn jetzt machen?"

Sie fing an zu grinsen.

„Ich dachte, du wolltest so gerne baden gehen."

Ich warf ihr einen genervten Blick zu und lief dann weiter.

Die Tür zum Klassenzimmer war bereits geöffnet.

Lily und ich liefen hinein und setzten uns auf unsere Plätze.

„Geh mit denen baden und verhalte dich so, als würdest du ihnen verzeihen", flüsterte Lily mir plötzlich zu.

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich bin nicht gut im Lügen."

Ich blickte aus dem Fenster.

Zwischen den Wolken schien die Sonne ein wenig.

Der See war in der letzten Woche von irgendjemandem magisch erwärmt worden und nur deshalb war es möglich, trotz der kühlen Novembertemperaturen, baden zu gehen.

„Wenn du so tust, als würdest du mit ihnen befreundet sein wollen, dann wäre das perfekt für unseren Streich", flüsterte Lily mir zu.

Bevor ich antworten konnte, erhob sich Professor McGonagall von dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch und die Klasse wurde automatisch still.

„Guten Morgen! Ab heute tasten wir uns langsam an die Verwandlung eines Menschen heran. Bitte suchen Sie sich alle einen Partner, am besten nehmen Sie Ihre Sitznachbarn."

Ein Gemurmel brach aus und auch ich wandte mich wieder Lily zu.

„Die Idee ist genial, so kann ich alles über die beiden herausfinden und dann lassen wir genau das, was die beiden am meisten fürchten, wahr werden!"

Ich strahlte und sie grinste ebenfalls.

Wir hatten am Wochenende beschlossen, James und Sirius einen Streich zu spielen.

„Der Zauberspruch ist Crinus Muto, bewegen Sie Ihre Zauberstäbe bitte genau so, wie ich es gerade tue. Perfekt!"

„Du musst auch nicht lügen, verschweige einfach die Wahrheit", flüsterte Lily.

Ich lachte leise und schwang dann noch einmal meinen Zauberstab, so wie Professor McGonagall es tat.

„Mister Harper, Sie müssen ihren Zauberstab mehr nach oben ziehen, wenn-"

Ich hörte Professor McGonagall gar nicht weiter zu und wandte meine Gedanken dem Streich zu.

„Gut, jetzt sollen Sie diesen Zauber bei ihrem Partner anwenden. Dafür müssen Sie den Zauberstab auf ihn oder sie richten, Crinus Muto sagen und an eine spezielle Haarfarbe und/oder Frisur denken."

Ich fing an zu grinsen und richtete meinen Zauberstab auf Lily.

Crinus Muto."

Keine Sekunde später saß Lily vor mir mit zwei neongrünen Space Buns.

Das Neongrün stach sich total mit ihren grünen Augen.

Sie blickte entsetzt in den Spiegel, den sie aus ihrer Tasche geholt hatte.

„Na warte, Louise! Crinus Muto."

Ich nahm ihr den Spiegel aus der Hand und mein Spiegelbild hatte nun keine hellblonden Haare mehr, sondern rote Locken.

Ich wollte gerade etwas sagen, als jemand in der zweiten Reihe aufsprang, wodurch der Stuhl mit einem lauten Knall nach hinten fiel.

„James, mach das wieder normal!"

Ich sah nach vorne und fing an zu lachen.

Professor McGonagall stand vor der Tischreihe der Rumtreiber mit einem amüsierten Gesichtsausdruck.

Sie beobachtete Sirius, der mit seinen Armen versuchte, seine weißen Haare zu verdecken, die ihm, scheinbar dank James, glatt an den Seiten und bis zur Brust herunter hingen.

Mitten auf seinem Kopf prangte eine Glatze.

„Bitte, Professor McGonagall! Tun Sie etwas", flehte Sirius.

Professor McGonagall schwang lächelnd ihren Zauberstab und Sirius hatte seine schulterlangen, dunkelbraunen Locken wieder.

Auch die kahle Stelle auf seinem Kopf war verschwunden.

„Exzellente Arbeit, Mister Potter. Fünf Punkte für Gryffindor."

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt