chapter thirty five

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„Richtig bemerkt! Lily und ich haben mit Professor McGonagall euch, den Rumtreibern, den Streichemeistern, einen Streich gespielt."

James sah geschockt zu Professor McGonagall, die verschmitzt lächelnd neben dem mir und Lily zuzwinkernden Dumbledore saß, und dann wieder zurück zu uns.

„Wir möchten alle, die sich bisher gewundert haben, warum Sirius plötzlich ein Umstyling hatte und nur noch diese Mütze trägt, nun kurz aufklären", fuhr Lily mit lauter Stimme fort und lenkte die Aufmerksamkeit der ganzen Halle auf uns.

Sie flüsterte etwas und schwang ihren Zauberstab.

Die Mütze flog von Sirius Kopf in meine Hand und entblößte eine spiegelglatte Glatze.

Mehrere Mädchen fingen an zu kichern, während Sirius versuchte, seinen Kopf mit den Armen zu verdecken.

Auch einige Jungen fingen an zu lachen und freuten sich vermutlich, dass der Mädchenschwarm schlechthin auch mal nicht gut da stand.

„Ihr habt das getan?", fragte Remus ungläubig, während er ein Grinsen nicht vermeiden konnte.

„Gib mir die Mütze wieder, Smith!"

Sirius' Augen funkelten mich böse an.

Ich zuckte ein wenig zurück, als er nach der Mütze griff.

Dieses Funkeln hatte ich seit der vierten Klasse nicht mehr gesehen.

Ich schloss die Augen, atmete tief durch.

„Nein."

Mit einem kleinen Zauber ließ ich die Mütze verschwinden.

Der glatzköpfige Junge starrte mich geschockt an.

„Achso, Potter, deine geliebte Lehrerin wird von nun an wieder mit dir reden, aber ich denke du schuldest ihr und Professor Dumbledore noch eine Entschuldigung für dein Verhalten", sagte Lily mit einem ernsten Blick.

Während Remus sich nun ein Lachen nicht mehr verkneifen konnte, hatte James Lily entsetzt angesehen.

Nun fing er plötzlich an, zu grinsen.

„Ich wusste gar nicht, dass wir die Liebe zu Streichen gemeinsam haben, Evans."

Lily stöhnte und unterbrach ihn, bevor er überhaupt die übliche Frage stellen konnte.

„Nein, Potter, ich habe keine Liebe zu Streichen und nein, ich werde definitiv nicht deshalb mit dir auf ein Date gehen."

James zwinkerte Lily nur zu.

Sirius hatte es aufgegeben, seine nicht vorhandenen Haare zu verdecken.

Überall kicherten Mädchen und zeigten mit dem Finger auf ihn.

Als eine Erstklässlerin aus Hufflepuff am Tisch neben uns lauthals verkündete, er würde mit der Frisur wie ihr Großvater aussehen, und damit an allen Tischen für Gelächter sorgte, stand er genervt auf.

„Das werdet ihr bereuen", sagte der glatzköpfige Junge.

Dann lief er, von James und Peter gefolgt, aus der Großen Halle.

Lily grinste mich an.

„Wir werden das nicht bereuen, diese Demütigung war es wert", flüsterte sie mir zu.

Ich nickte nur, denn ich war immer noch geschockt von der Angst, die Sirius mit seinen funkelnden Augen in mir ausgelöst hat.

Wir würden es wohl bereuen, dachte ich.

Ich war mir sicher, dass alles wieder wie in der vierten Klasse werden würde.

Und das bereitete mir Angst.

„Alles in Ordnung, Louise?", fragte Remus.

Ich nickte schnell.

„Entschuldigt mich, ich muss kurz auf die Toilette, bevor der Unterricht beginnt. Geht ruhig alleine zum Raum."

Die beiden nickten und ich verließ die Halle.

Das Schuljahr hatte so gut angefangen.

Es hatte zu gut angefangen.

Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte, man würde es im ganzen Schloss hören.

Natürlich würde ich es mir selbst ruinieren.

Und das alles nur wegen eines blöden Streiches.

Ich bog um die Ecke und erschrak, als ich mit einem Jungen kollidierte, der wie Sirius aussah.

„Das werdet ihr bereuen", klang sein der Satz wie ein Echo in meinem Kopf nach.

Mir wurde schwindelig, während ich von der Wucht des Zusammenpralls auf den Boden fiel.

„Oh, Entschuldigung. Ist alles in Ordnung?", holte mich eine Stimme zurück in die Realität.

Der Junge hockte neben mir.

Ich blickte, auf die Hand, die er auf meine Schulter gelegt hatte und wich erschrocken zurück.

Dann stand ich auf und lief schnell an ihm vorbei in Richtung der Mädchentoilette.

In einer Kabine ließ ich mich mit dem Rücken gegen die Wand sinken und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.

Eine Panikattacke dieser Art hatte ich seit der dritten Klasse nicht mehr gehabt.

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt