chapter thirty eight

4.8K 245 34
                                    

Ich schrak hoch.

„Entschuldigung, das ist meiner!"

„Ach, Mary!", hörte ich Lilys verschlafene Stimme.

Ich stöhnte leise und schlug mir das Kissen über das Gesicht, während Mary ihren Wecker ausschaltete.

Da konnte man endlich wieder einmal ausschlafen und dann das.

Aber ich nahm es ihr nicht übel, denn mir hätte das genau so gut passieren können.

Ich nahm das Kissen von meinem Kopf und blickte auf die Uhr.

Viertel nach sieben.

Die anderen Mädchen waren scheinbar wieder eingeschlafen, deshalb drehte ich mich um und versuchte, ebenfalls wieder einzuschlafen.

Doch es brachte nichts.

Da ich nun sowieso hellwach war, beschloss ich laufen zu gehen.

Gerade in den Wintermonaten tat es mir total gut, bei der frischen Luft zu laufen.

Als ich den Gemeinschaftssaal betrat, war dieser noch vollkommen leer.

Auch als ich durch die Korridore ging, traf ich außer Hagrid keine weitere Menschenseele an.

Ich lief am See entlang ein paar Kilometer und kehrte dann um.

Zurück im Gemeinschaftssaal war dieser nun um einiges voller.

Meine Armbanduhr zeigte mir 8:03 Uhr an.

Während ich geduscht hatte, waren die anderen aufgestanden und machten sich gerade fertig.

„Ich kann es kaum noch erwarten, Mittwoch wird so toll! Ich liebe die Weihnachtsbälle auf Hogwarts!", schwärmte Dorcas, als ich das Bad verließ.

Sie alle waren die letzten beiden Jahre schon auf den Ball gegangen.

Für mich hingegen würde es dieses Jahr der erste sein.

Mum und ich waren in den Sommerferien noch extra für den Ball in der Stadt gewesen und hatten ein Kleid gekauft.

Es war so schön und ich war auf die Reaktionen der anderen schon sehr gespannt.

*

Die graue Eule landete auf meiner Schulter und hielt mir ihr Bein hin.

Ich nahm den Brief ab und gab der Eule ein paar Stücke von meinem Toast.

Sie aß die Stücke und flog dann zufrieden zum Fenster hinaus.

Ich sah der Eule noch kurz hinterher und wandte mich dann dem Brief zu.

Bevor ich ihn entrollen konnte, bemerkte ich das Augenpaar, das mich beobachtete.

Ich sah hoch und schaute meinem Gegenüber verdrossen an.

„Was guckst du so?", fragte ich leicht irritiert.

„Tut mir leid, aber ich gucke grundsätzlich, wenn ich meine Augen geöffnet habe."

Er sah mich selbstgefällig an, während er sich einen Löffel Müsli in den Mund schob.

Kurze Anmerkung: ich saß ihm nicht freiwillig gegenüber.

Mary, Dorcas und Alice wollten sich hier hinsetzen und Lily wollte zu Remus und deshalb hatte ich keine andere Wahl.

Ich atmete tief ein und aus.

„Dann schau woanders hin.", sagte ich und richtete meinen Blick wieder herunter auf den Brief.

„Nichts lieber als das."

Ich reagierte nicht mehr.

Natürlich wollte Sirius mich provozieren.

Ich entrollte den Brief und erkannte, dass dieser von meinen Eltern war.

Sie würden mich vermissen und meine Mutter könnte es kaum erwarten, die Bilder von mir und meinem Date für den Weihnachtsball zu sehen, schrieben sie.

Und dass Mason mein Weihnachtsgeschenk ausgesucht hätte und ich mich darüber garantiert freuen würde.

Ich lächelte und steckte den Brief in die Tasche von meiner Sweatjacke.

Morgen war Heiligabend und übermorgen der Ball.

Beim Gedanken an den Ball wurde ich nervös.

Seit er mich gefragt hatte, ob ich mit ihm hingehen wollte, hatte ich nicht mehr mit Ethan gesprochen.

Nicht, dass ich nicht wollte, aber es hat sich nie die Möglichkeit ergeben.

Und jetzt hatte ich Angst, dass er sich doch noch umentschieden hat.

Dass er nicht mehr mit mir hingehen möchte.

Ich meine, wer könnte es ihm verübeln?

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt