chapter nine

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Rückblick

„Tschüß, meine Kleine. Ich wünsche dir ganz viel Spaß in Hogwarts. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich damals das erste Mal mit dem Zug gefahren bin. Es war-"

„Mum, ich muss los. Tschüß und umarme Dad und Mason von mir."

Mason war mein kleiner zweijähriger Bruder.

Ich löste mich aus ihrer Umarmung und lief dann glücklich mit meinem Koffer zur Waggontür.

Seit ich klein war, träumte ich davon, endlich nach Hogwarts zu fahren.

Ich hievte meinen Koffer in den Zug und suchte dann ein freies Abteil oder zumindest nett aussehende Leute, zu denen ich mich setzen könnte.

Nach einer Weile sah ich ein Abteil, in dem drei Jungen saßen.

Sie schienen auch Erstklässler zu sein, denn sie unterhielten sich ganz aufgeregt darüber, in welches Haus sie wohl kommen würden.

Und ehrlich gesagt, sahen sie alle auch sehr süß aus.

„Hallo, dürfte ich mich vielleicht zu euch setzen?"

Zwei der Jungen musterten mich und sahen dann einander an.

Während der dritte Junge mit den sandfarbenen Haaren gerade anfing, zu nicken, stieß ihm einer der beiden anderen gegen das Schienbein.

„Nein, tut mir leid, such dir ein anderes Abteil. Eins, in dem komische Menschen erlaubt sind."

Mir fiel die Kinnlade herunter.

Der Junge, den ich am hübschesten fand mit seinen schulterlangen schwarzen Haaren, sah mich arrogant an.

„Sirius!"

„Was denn? Guck sie dir doch mal an."

Das hatte der andere Junge mit der Brille gesagt.

Weiter hörte ich nicht zu, denn ich ging weiter.

So etwas musste ich mir nicht anhören.

Wie konnte man jemanden nur so auf sein Äußeres reduzieren?!

Ich war nicht die dünnste und dessen war ich mir auch bewusst, aber nie hatte mir das einer vorgehalten.

Ich lief weiter und fand tatsächlich ein freies Abteil.

Ich setzte mich hinein und nahm mir ein Buch aus dem Koffer.

Am liebsten wäre ich direkt wieder nach Hause gefahren.

Es war überhaupt nicht so, wie ich es mir durch Mums Erzählungen vorgestellt hatte.

Und das, was dort passiert war, war sogar noch harmlos.

Hätte ich da gewusst, was noch alles auf mich zukommen würde...

Den Rest der Fahrt las ich.

Keine Menschenseele betrat mein Abteil, geschweige denn beachtete mich.

*

Am Bahnhof in Hogsmeade angekommen, hielt ich mich von den Jungen fern.

Ich bemerkte noch, dass sie nun zu viert waren und die vierte Person pummelig war.

Wie ironisch.

Ich beachtete sie dann jedoch nicht weiter.

Bei der Häuserverteilung hoffte ich nach Gryffindor zu kommen, genau wie meine Eltern.

Das änderte sich jedoch, als nach und nach jeder der vier Jungen, die sich beim Namensaufrufen als Sirius Black, Remus Lupin, James Potter und Peter Pettigrew herausstellten, nach Gryffindor geschickt worden war.

Nun hoffte ich in jedes andere Haus zu kommen, bloß nicht Gryffindor.

Doch es kam, wie es kommen musste.

„Louise Smith."

Ich setzte den Hut auf.

„Hmm, bei dir ist es eine schwierige Entscheidung. Du bist sehr talentiert und würdest perfekt zu Ravenclaw passen. Ja das freut dich, stimmt's?"

Der Hut hatte recht.

Das machte mich echt glücklich.

„Nun ja, ich sehe aber, dass die Eigenschaften bei dir überwiegen, die dich einem anderen Haus zuordnen lassen. Einem Haus, das dich größer werden lässt als Ravenclaw. Deshalb schicke ich dich nach Gryffindor."

Die Reaktion der Jungen war die gleiche wie meine.

Pures Entsetzen.

Rückblick Ende

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt