chapter thirty six

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Ich atmete tief ein und aus und stand dann vom Boden auf.

Diese Panikattacken mussten aufhören.

Ich war stärker als diese zwei Jungen, die nichts besseres konnten, als unschuldige Schüler zu schikanieren.

Ich sah auf meine Armbanduhr.

In 7 Minuten begann der Unterricht.

Ich griff nach meiner Tasche und lief dann aus der Kabine zu den Waschbecken.

Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass mir die Angst ins Gesicht geschrieben stand.

Ich wusch mein Gesicht kurz mit Wasser und trocknete es anschließend.

Als ich wieder einigermaßen entspannt war, verließ ich die Toilette und machte mich auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Im Klassenraum setzte ich mich neben Lily, die mich anlächelte.

„Er hat seine Haare wieder", flüsterte sie und zeigte auf Sirius.

Dieser saß eine Reihe vor uns und fuhr sich gerade sichtlich zufrieden durch seine Locken.

Ich nickte nur lächelnd, während der Lehrer den Unterricht begann.

*

„Hey, Smith. Bitte warte!"

Ich hielt an und drehte mich um.

Der Junge mit den weißen kurzen Locken kam aus der Bibliothek und lief auf mich zu.

Das Ravenclaw-Wappen prangte auf seiner Brust.

„Ich wollte dich etwas fragen. Möchtest du mein Date für den Weihnachtsball sein?"

Ich lächelte und fing an zu nicken.

„Gerne."

Er lächelte ebenfalls.

„Das freut mich! Ich heiße übrigens Ethan Clarke."

Ich nickte erneut.

„Ich weiß", sagte ich leicht lachend.

Ja, seinen Namen kannte ich.

In der dritten Klasse hatte ich ihn eine Zeit lang angeschmachtet, aber er hatte mich nie bemerkt, deshalb hatte ich es irgendwann aufgegeben.

„Oh, gut."

Er fuhr sich durch die Haare und wirkte nervös.

„Man sieht sich", sagte er dann grinsend und bog dann um eine Ecke in einen anderen Korridor.

Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen, während ich in Richtung des Gryffindorturms lief, um Lily davon zu erzählen.

Das würde sie mir nie glauben!

Im Gemeinschaftsraum angekommen, saß Lily mit Remus auf dem Sofa.

Sie sah mich lächelnd an, als ich mich neben ihr fallen ließ.

Dann öffnete sich das Portrait und James und Sirius gefolgt von Peter stiegen hindurch.

Ich hatte beschlossen, mich nicht mehr kleinmachen zu lassen, deshalb ignorierte ich sie und lauschte dem Gespräch von Lily und Remus.

Die drei liefen jedoch direkt auf uns zu.

„Wen haben wir denn da?"

Ich verdrehte die Augen.

„Ich muss ehrlich zugeben: ich bin erstaunt, Smith. Der Streich war nicht schlecht."

Ich gab James ein falsches Lächeln.

„Ein wenig gekränkt sind wir aber auch. Sich als unsere Freundin auszugeben und uns dann so hintergehen, war ziemlich fies von dir."

Sirius sah mich gespielt traurig an.

Ich reagierte nicht, sondern sah Lily auffordernd an.

„Auch von dir hätten wir das nie erwartet, Evans!"

Sie stand genervt auf und folgte mir, aber James versperrte uns den Weg.

„Wir möchten doch nur mit euch reden."

Peter hatte sich in der Zwischenzeit neben Remus auf dem Sofa niedergelassen.

„James, Sirius, lasst es doch bitte einfach."

„Moony, so sehr ich dich auch liebe, aber du hast leicht reden. Schließlich hattest du ja nicht für drei Tage eine Glatze."

„Black, komm herunter!", sagte ich und war selbst geschockt über meinen Ton.

Sirius sah aufgebracht in meine Richtung, entspannte dann aber wieder seine Gesichtszüge.

„Was ist denn los? Ich bin doch ruhig."

„Jedenfalls waren wir zutiefst geschockt, als ihr erzählt habt, dass ihr dafür verantwortlich wart", sagte James und sah uns gekränkt an.

Lily lachte sarkastisch.

„Weil wir Mädchen sind?", fragte sie dann genervt.

„Genau, und weil ihr beiden-", fing James gerade an zu antworten, aber ich unterbrach ihn:

„Ich bitte dich, James, lass deine Bemerkungen. Du blamierst dich nur wieder."

Er sah mich verärgert an.

Ich lief genervt auf ihn zu und er machte Platz.

Lily folgte mir die Treppe hinauf in den Schlafsaal.

Ich schloss die Tür und drehte mich zu ihr um.

Plötzlich änderte sich ihre Miene und sie fing an zu grinsen.

„Immerhin hat er mich nicht nach einem Date gefragt."

be my enemy | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt