Angekommen im Trainingsraum kann ich mir nun nicht mehr viele Gedanken über Legolas machen. Ich muss mich jetzt auf das Kämpfen mit den Dolchen konzentrieren. Wie auch eben bei den Bögen liegen hier unsere Dolche auf einem Tisch. „Die Aufgaben werden dieselben sein wie du sie schon bei Thranduil bewältigt hast. Nur eben im Nahkampf. Selbstverständlich können auch die Dolche geworfen werden, doch hast du für den Fernkampf ja schon deinen Bogen. Hier gibt es ebenfalls einen Parkour den du durchlaufen musst, schau.", erklärt mir mein Vater und deutet nach links. Ich schaue in die Richtung und sehe wirklich fast genau denselben Parkour. Der einzige Unterschied wird wohl sein, dass die Puppen näher an einem dran stehen, weil sie nun mal im Nahkampf besiegt werden müssen. Ich gehe los, um meine Dolche zu holen, doch auch dieses Mal werde ich aufgehalten. „Zuvor jedoch, werden wir schauen, ob du dich auch im Kampf mit einem bewaffneten Gegner messen kannst.", sagt mein Vater lächelnd und zieht ebenfalls zwei Dolche hervor. Verwundert sehe ich ihn an. „Ich soll gegen dich kämpfen?", frage ich. „Ja, aber selbstverständlich nicht mit den richtigen Dolchen, sieh, diese hier sind stumpf. Damit kann von niemandem die Haut aufgeschlitzt werden. Es ist zur Übung, ohne Gefahren.", erklärt mein Vater. Etwas unsicher nicke ich und nehme mir einen von meinem Vater gereichten Dolch. Jetzt, wo es drauf ankommt, fällt mir auf, dass ich noch nie in so einem Zweikampf gekämpft habe. Ich habe keine Ahnung wie man den Dolch am besten hält oder was für Strategien es gibt. Mein Vater sieht meine Hilflosigkeit und sagt schmunzelnd: „Mach dir keine Sorgen, kämpfe so wie es dir in den Sinn kommt. Für einen ausgiebigen Unterricht haben wir keine Zeit. Ich werde dich berichtigen und dir Ratschläge geben, falls es nötig sein sollte. Wir starten einfach und schauen, wie es wird, einverstanden?", fragt mein Vater. Immer noch etwas ratlos nicke ich. Ich soll einfach drauf los stechen, schlagen, den Dolch schwingen, was auch immer? Das klingt mir sehr kurios... aber gut. Ich bin dazu bestimmt wie mein Vater sagte und dann werde ich es vielleicht so wie beim Bogenschießen einfach so hinbekommen? Hoffentlich.
Plötzlich schwingt mein Vater seinen Dolch so weit, dass er meinen Hals getroffen hätte, hätte ich ihn nicht vorher mit meinem eigenen Dolch abgewehrt. „Reaktionsschnelligkeit, sehr gut.", kommentiert mein Vater. Dann sticht er auf mein Herz zu, doch auch dies wehre ich ab. Nach ein paar weiteren dieser Übungen traue ich mich dann selbst weiter zum Angriff. Ich wehre noch den letzten Angriff meines Vaters ab, drehe und schwinge meinen Dolch so, dass er den meines Vaters für kurze Zeit aus meiner Reichweite bringt und steche dann selbst blitzschnell in seine Brust, an die Stelle des Herzens. Das Überraschungsmoment nutze ich weiter, um mit dem nächsten Schwung an seinen Hals zu gelangen. „Wäre es ein geschärfter Dolch gewesen, wäre ich nun tot. Außerdem würde mein Kopf nicht mehr auf meinem Hals sitzen. Du nutzt Überraschungsmomente aus und weißt schnell zu handeln. Ebenfalls sehr gut. Auch sorgst du dafür, dass dein Gegner wirklich tot ist, indem du ein zweites Mal den Todeshieb gibst. Das ist auch gut, solange genug Zeit bleibt. In Kämpfen gegen mehrere Angreifer hast du diese nicht. Dort muss jeder Hieb perfekt sein, jede Chance muss genutzt werden.", rät mir mein Vater. Ich nicke aufmerksam. Mein Vater lächelt, wohl fröhlich über meinen Kampfgeist und sagt: „Gut, dann jetzt mit Zweien." Als ich nun auch noch einen Dolch in meine linke Hand bekomme, muss ich mich kurz umgewöhnen, denn mit links habe ich wirklich noch gar nichts gemacht außer den Bogen zu halten. Doch liegt es mir schnell perfekt in der Hand. Es fühlt sich besser an, sicherer, vollkommener als nur mit einem Dolch.
Dieses Mal fange ich an meinen Vater anzugreifen. Er wehrt ab, aber da kommt auch schon von der anderen Seite mein zweiter Dolch und schon habe ich gewonnen. Ich muss lächeln, ich freue mich, dass es mir so gut gelingt. Natürlich habe ich durch meine Bestimmung diesen Vorteil, doch ist es trotzdem ein Erfolg für mich zu wissen, dass mir auch die Dolche keine Probleme bereiten. „Fantastisch!", lobt mein Vater mich. „Dann können wir uns jetzt dem Parkour widmen.", sagt er. „Dafür soll ich doch gewiss meine richtigen Dolche benutzen, nicht wahr?", frage ich. „Ganz genau.", antwortet mein Vater und geleitet mich die Dolche holen und anschließend zum Parkour.
Wieder stehe ich am Start und warte auf die Anweisung loszulaufen. Die von meinem Vater kam schneller und unerwarteter als die Thranduils, trotzdem laufe ich in derselben Geschwindigkeit los. Auch hier bewegen sich manche Puppen, doch habe ich überhaupt kein Problem damit sie alle zu durchstechen. Schneller als beim Bogenschießen bin ich glaube ich nicht, denn auch wenn ich nur zustechen oder zerschneiden muss, muss ich dieses Mal darauf achten, meine Dolche mitzunehmen und nicht einfach stecken zu lassen, so wie es bei den Pfeilen der Fall ist. Beim Bogenschießen musste ich allerdings immer wieder neue Pfeile hervorziehen und spannen, weshalb sich die Zeit ausgleicht. Am Ende des Parkours erwarte ich wieder eine letzte, eigentlich überraschende, auf mich zu fallen, oder laufende Puppe, aber es kommt keine. Somit nehme ich an fertig zu sein.
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Legolas & Du
Fanfiction----[WIRD ÜBERARBEITET]---- Ich schwebte in größter Lebensgefahr. Ich hatte mich schon lange zuvor aufgegeben. Doch dann kam er, mein Lebensretter. Legolas. Ohne, dass wir uns je zuvor begegneten, ohne, dass wir je voneinander hörten. Doch dies ände...