Noch immer haben wir nicht herausgefunden, was dieses orangene, leuchtende Ding ist. Aber es ist nach gewisser Zeit auch wieder verschwunden. „Was bringt es ihnen uns hier festzuhalten?", frage ich eher laut mich selber, als an Taavi gerichtet. Er antwortet trotzdem, naja woher soll er auch wissen, dass es nicht an ihn gerichtet war: „Ich weiß es nicht, keine Ahnung, früher oder später werden sie wohl alle festnehmen und für ihre Zwecke nutzen. Wenn nicht irgendjemand das Ganze rettet." Ich wollte es retten. Ich sollte es retten. Aber ich habe versagt. Ein schwerer Seufzer widerfährt mir. Gequält sinke ich in mich zusammen. Meine Handgelenke brennen von den Fesseln und von meinen Fußknöcheln mag ich gar nicht reden. Durch meine Gedanken gleite ich in eine surreale Welt. Meine Gedankenwelt sozusagen. Ich denke an Legolas. Wo ist er nur? Geht es wenigstens ihm gut? Immer wieder drehen und wenden sich meine Ansätze. Was bringt das alles hier noch? Was ist das für eine Bestimmung, wenn ich ihr nicht gewachsen bin. „Du bist ihr gewachsen. Du lässt es nur nicht zu!", höre ich es plötzlich. Ich erschrecke, was war das? Habe ich mir das eingebildet? „Nein. Nur du kannst mich hören ich bin in deinen Gedanken, ja, aber ein bin keine Einbildung.", erneut die Stimme. Na super, jetzt werde ich wohl auch noch verrückt.
„Prinzessin?", jetzt ist da wieder Taavis Stimme. „Was ist los? Du atmest so schwer.", fragt Taavi weiter nach. „Ich..ich.. ich weiß nicht.", sage ich verwirrt von der Situation. „Ich weiß dir geht es schlecht. Mir ja auch. Niemandem hier geht es gut. Aber irgendetwas ist bei dir anders. Das spüre ich." „Du spürst was, was nicht einmal ich zu spüren gedenke?", frage ich. „Naja also, nicht direkt. Aber.. Aber ich denke schon, dass du ein anderes Empfinden zu diesem Ort hier hast als ich. Ich bin ein einfacher Gefangener. Aber du bist aus einem anderen Grund hier.", versucht er zu erklären. Jetzt werde ich neugierig: „Und aus welchem?" Taavi seufzt: „Das weiß ich auch nicht." Na super. So weit sind meine Vermutungen auch schon gegangen, aber weiter kam ich selbst nie. „Da! Ich sehe es wieder!", sage ich plötzlich, nachdem ich kurzzeitig die Augen geschlossen hatte. „Was? Das orangene Gefunkel?", fragt Taavi. Ich antworte: „Ja! Und es ist ganz nah!" Auf einmal klickt das Schloss unserer Zellentür. Plötzliches, blendendes Licht erfüllt den Raum. Meine Augen brennen durch die Blendung und ich schließe sie. Erstaunt öffne ich sie wieder. Das orangene Etwas stammt direkt aus dem Kopf des Orks, welcher nun auf mich zukommt. „Du! Dich nehme ich mit! Befehl des Chefs!", brüllt er mir ins Gesicht. Er erlöst mich von meiner Gefangenschaft an der spitzen, kalten Steinwand, nimmt das Ende der Kette jedoch in die Hand und zieht mich somit, immer noch an den Handgelenken festgebunden, mit sich. Ich werfe Taavi noch einen letzten Blick zu und schon wird die Tür wieder geschlossen. Was wird jetzt mit mir geschehen? Bekomme ich jetzt meine Strafe, dafür, dass ich vorhin den einen Ork angegriffen habe?
Nach ewigem herumirren durch irgendwelche Gänge, bei denen ich mir nicht die Mühe machen konnte, sie mir zu merken, sind wir dann an einem Ziel angelangt. Ob ich froh darüber bin, oder glücklicher wäre, hätte sich der Ork verlaufen, wird sich jetzt wohl herausstellen. „Hat leider ein wenig länger gedauert, aber die Missgeburt ist noch langsamer gegangen als unser verkrüppelter Gefährte.", sagt er in die Dunkelheit hinein. Ich schnaube. Vielen Dank auch, ich hing da was weiß ich wie lange und meine Beine wollten ihren nutzen schon fast komplett aufgeben, da kann ich nicht von jetzt auf gleich loslaufen! Am liebsten hätte ich ihm diese Worte in sein widerwärtiges Gesicht geschleudert, doch ich konnte mich zurückhalten. „Schon in Ordnung.", spricht eine Stimme im Dunkeln. Ich erschrecke bei dem Klang. Ich kenne die Stimme irgendwoher. Aber von wo nur? Und genau dann tritt er ins Licht. Zimvar. Mir fallen fast die Augen heraus. Er lacht bei meinem Anblick spöttisch und sagt dann: „Na, überrascht?" Oh ja, und wie überrascht ich bin. „Du Hinterhältiger..", sage ich voll Zorn. Woher dieser so plötzlich kam, kann ich nicht beschreiben. Eigentlich habe ich mich recht gut unter Kontrolle gehabt. Aber jetzt würde ich Zimvar am liebsten sofort zur Erklärung bringen. „Ganz ruhig. Du wirst es erfahren. Komm mit mir.", sagt er gelassen, aber mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. „Mach dem Mädchen die Fesseln ab! So will sich doch niemand Unterhalten.", befielt er dem Ork. Verwundert und etwas zögernd befreit er mich. Ich bin eigentlich genauso verwirrt wie er und stehe nun frei, aber ohne mich zu bewegen. Ich kann es nicht richtig glauben und spüre etwas wie eine Blockade in mir. Ich müsste eigentlich versuchen zu fliehen, jetzt, wo ich frei bin. Andernfalls wäre ich dann vermutlich innerhalb ein paar Sekunden wieder an irgendetwas fest gekettet. Ich sollte mich lieber ruhig verhalten und Zimvar ohne Angriffs- oder Fluchtversuche, folgen. Ich hätte sowieso keine Chance ohne meine Waffen.
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Legolas & Du
Fanfiction----[WIRD ÜBERARBEITET]---- Ich schwebte in größter Lebensgefahr. Ich hatte mich schon lange zuvor aufgegeben. Doch dann kam er, mein Lebensretter. Legolas. Ohne, dass wir uns je zuvor begegneten, ohne, dass wir je voneinander hörten. Doch dies ände...