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„Woher wusstest du, dass ich an genau dieses Grün gedacht habe?", fragt Legolas nach einigen Sekunden der Verblüffung. „Darauf kann ich dir keine Antwort geben, ich wusste es einfach.", antworte ich wahrheitsgetreu. Ich mustere Legolas. Erst jetzt fällt mir auf, dass er die Orkrüstung abgelegt hat. Um beweglicher zu sein schätze ich. Neben seinem Kopf ragt am Rücken sein Bogen empor. Er bemerkt meinen Blick und sagt: „Wir werden deine Waffen finden. Und wir werden das hier beenden. Jetzt, wo du wieder frei bist und sogar Kontrolle über die Bestimmung hast, gibt es große Hoffnung auf Erfolg." „Zimvar..hat sie.. ich bin mir sicher.. er spielte damit herum und machte sich einen Spaß daraus sie mir vorzuhalten.. sie sind so nah und so unerreichbar gewesen.", teile ich mit. Legolas hat seine Ansichten nicht geändert, denn er sagt immer noch durch aufkommenden Hass gestärkt: „Ich werde ihn töten." „Das werden wir alle gemeinsam.", erklingt eine Stimme von weiter rechts und Tauriel kommt zum Vorschein. Sie hält noch einen ihrer Dolche in der Hand. Er ist blutverschmiert. „Orks?", frage ich vorsichtig. „Ja, aber nur einer. Der scheint sich wohl verlaufen zu haben. Keine Ahnung, wir sollten dennoch vorsichtig sein.", antwortet sie gelassen und steckt den Dolch dann weg, nachdem sie ihn zur Reinigung an einem Blatt abgewischt hat. Sie kommt näher und fragt mich dann wie es mir geht. Ich antworte ihr das Selbe wie zuvor Legolas und sehe aber, dass sie nicht wirklich auf meine Antwort konzentriert ist, sondern eher auf meine Augen. Ihrer so wie auch der meine Blick gleiten zu Legolas. Dieser guckt immer wieder zwischen uns beiden hin und her. „Identisch.", flüstert Legolas skeptisch, aber immer noch fasziniert. „Genau so wie du es wolltest.", sagt ich knapp und trete dann ein paar Schritte zurück. Beide drehen sich zu mir um und schauen mich dann fragend an. „Welche Fähigkeit?", fragen sie beinahe gleichzeitig. Ich lächle verschmitzt konzentriere mich dann auf einen Punkt genau zwischen Tauriel und Legolas und lasse wie ganz selbstverständlich ein Abbild von Zimvar erscheinen. Beide erschrecken und greifen sofort zu den Waffen. Doch sobald auch nur die Spitze eines Pfeils oder eines Dolches die Illusion berührt, zerfällt sie in Rauch und schwebt davon als wäre sie nie da gewesen. Dieses Mal werden mir schockierte Blicke zugeworfen und ich antworte nur: „Die Erschaffung von Illusionen." Natürlich sind sie jetzt ein klein wenig verärgert, aber trotzdem hat es sich gelohnt, denn ich weiß jetzt, dass ich sogar Elben damit täuschen könnte, wenn auch nur für kurze Zeit. Noch ein paar Mal probiere ich Dinge aus. Es funktioniert auch die ganze Zeit über blendend, aber es fällt auf, dass umso größer der Aufwand ist und die Anstrengung die Illusionen zu erschaffen, desto kürzer hält sie an. Je nach Anstrengung kann ich hin und wieder Legolas oder Tauriel täuschen.

„Wisst ihr schon wie wir die Nebelgestalt besiegen wollen?", fragt Tauriel bevor wir wieder aufbrechen. Ich überlege inwiefern ich meine Kräfte einsetzen müsste: „Nicht konkret. Es muss aber mit den Fähigkeiten gehen. Nur sollte es womöglich einen schnellen Wechsel geben zwischen den einzelnen Farben und den Fähigkeiten. Ich glaube nämlich nicht, dass sich die Nebelgestalt nur mit einer Kraft besiegen lässt. Das Problem dabei ist, dass ich dieses Wechseln vielleicht nicht schnell genug kann und ich brauche natürlich jedes Mal Legolas dazu. „Ich werde immer in der Nähe sein!", verspricht Legolas. „Davon können wir aber nicht ausgehen, möglicherweise werden wir doch wieder getrennt.", spricht Tauriel skeptisch. „Zu aller erst müssen wir Zimvar suchen, er ist so etwas wie die rechte Hand der Nebelgestalt. Ich erklärte euch ja schon wieso er wohl zur anderen Seite gewechselt ist.", führe ich fort. „Ja, er ist nun mächtiger und hat mehr Einfluss da er einen höheren Rang hat.. ich kann einfach nicht verstehen wie so etwas aus ihm werden konnte. Schrecklich was aus Machtgier geschieht.", fasst Tauriel kurz zusammen. „Genau.", stimme ich zu. Wir gehen schon wieder in Richtung der 'Orkhöhlen', wie wir sie genannt haben, als mir plötzlich Taavi wieder einfällt. „Wartet!", sage ich lauter als eigentlich gewollt. Sie drehen sich gespannt was jetzt kommt zu mir um. „Dort unten gibt es viele Gefangene. Mit einem von Ihnen war ich ziemlich am Anfang meiner Gefangenschaft in einer Zelle. Er ist Mensch hier aus dem kleinen Dorf im Düsterwald. Sein Name ist Taavi und er war recht freundlich zu mir.", ich halte kurz inne bei dem Gedanken, dass er vielleicht tot sein könnte. Dann setzte ich fort: „Nachdem wir das alles hier beendet haben sollten wir sie alle befreien. Einige sind mit Sicherheit schon verstorben, trotzdem dürfen wir die Überlebenden nicht im Stich lassen.", erkläre ich. „Selbstverständlich befreien wir sie.", sagen beide aus großer Überzeugung. Lächelnd hole ich den Abstand zwischen mir und Ihnen wieder auf und dann gehen wir gemeinsam weiter. Neben uns laufen wieder jeweils Pamina und Arod. Legolas und Tauriel zeigen mir wo sie die Pferde untergebracht haben, wo niemand sie gefunden hat und dann verabschieden wir uns wieder von ihnen. Der schnelle Abschied von Pamina fällt mir schwer, aber ich weiß, dass wir sie unmöglich mitnehmen könnten. 

Legolas & DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt