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Wo hin könnte er wohl gegangen sein? In sein Zimmer? Nein, das glaube ich nicht. Nach draußen? Das wäre wahrscheinlicher, um Luft zu schnappen, nur ist draußen auch eine zu ungenaue Angabe. Vielleicht ist er nahe, vielleicht auch weit fern. Woher soll ich das wissen? Er könnte jetzt gerade irgendwo über mir in einem Baum sitzen, oder schon weit weg über die Wiesen laufen. Oder er schießt ein paar Pfeile um sich abzulenken. Ich weiß es nicht. Wo würde denn ich hingehen, wenn ich die Wahl hätte? Womöglich auch hinaus. Und dann? Ganz plötzlich fällt es mir ein. Natürlich! Zu den Pferden! An Arod und Pamina habe ich gar nicht mehr gedacht. So vieles ist geschehen. So viel Neues haben wir erfahren. Und unsere Pferde sind die ganze Zeit auf der Koppel. Aber auf welcher? Legolas muss sich bestimmt informiert haben wenn er wirklich zu Arod gegangen ist. Denn woher soll er wissen wo Arod hingebracht wurde? Ich weiß zwar wo welche Koppeln liegen, doch welche davon für unsere Pferde genutzt wird, keine Ahnung. Also frage auch ich nach. „Was wollt ihr denn alle dort? Du bist schon die Zweite innerhalb kürzester Zeit die danach fragt. Der Erste, groß wie ein junger Baum und außerordentlich kräftig schien er mir. Auch denke ich, dass er nicht von hier ist, noch nie zuvor sah ich ihn. Aber gerne, es ist gleich die Koppel rechts von hier.", antwortet mir der Elb lächelnd. Ich bedenke mich grinsend und gehe dann schnell zum besagten Platz. Alles deutet darauf hin, dass auch Legolas hier ist. Die Beschreibung ergänzt sich perfekt mit ihm. Und tatsächlich. Sobald ich um die Ecke bog, sehe ich ihn am Rande der Koppel stehen. Wohl in Gedanken versunken betrachtet er die umherspringenden Pferde, denn er bemerkt mich nicht. Erst als ich nahe genug bei ihm bin, und vorsichtig und behutsam, da ich ihn nicht erschrecken möchte, meine Hand auf seinen Rücken lege, zeigt er eine kleine Reaktion. Kurz dreht er sich um und schaut mich an. Dann wendet er sich aber auch schon wieder ab. Ich seufze, sage aber nichts. Mit meinem Blick schweife ich nun auch die Koppel entlang und suche Pamina. Freudig stelle ich fest, dass sie zusammen mit Pferden von unserem Hause steht. Pferden, auf denen ich einst das Reiten lernte. Auch Arod wurde sehr gut aufgenommen. Die beiden scheinen sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt zu haben. Jetzt höre ich Legolas laut ausatmen und sagen: „Es tut mir leid." Erstaunt drehe ich mich zu ihm und blicke ihn fragend an. Was soll ihm leid tun? „Ich komme nicht gegen meinen Vater an, er wird uns nicht zusammen gehen lassen. Wie ich schon zu ihm selber sagte, hat er uns keine Chance gelassen. Von Anfang an schon nicht. Ich weiß das. Ich kenne ihn. Trotzdem kann ich mir nicht erklären, warum er so entschlossen ist. Und antwortet er nicht wenn ich ihn darauf anspreche.", sagt er. Nun ist die Verzweiflung sehr deutlich raus zuhören und ihm auch anzusehen. Plötzlich kommt mir ein Gedanke: „Und wenn wir erst einzeln los ziehen und dann später wieder zueinander finden? Dann ist keiner unserer Väter mehr vor Ort welche uns aufhalten könnten, nicht doch von nun an zusammen weiter zu gehen." Ein ganz kleines lächeln bildet sich auf Legolas' Lippen. „Wenn es der Zufall so wollen würde. Ich denke sie werden uns beobachten, dass wir ja nicht in die selbe Richtung losziehen werden. Und einen Treffpunkt können wir uns auch nicht ausmachen, wir wissen noch gar nicht genau wo wir hin müssen und wahrscheinlich ist es, dass unser Weg mitten durch den Wald führt. Wir kennen uns dort zu wenig aus. Uns wurde gesagt, dass wir selber Antworten auf unsere Fragen finden müssen die zu unserer Bestimmung gehören. Dazu gehört bestimmt auch der Weg den wir gehen müssen.", erklärt Legolas. „Wahr ist es was du sagst. Der Zufall ist unsere einzige Hoffnung. Auf die wir uns aber nicht verlassen können. Verbringen wir noch die restliche Zeit zusammen die uns bleibt. Komm mit, ich zeige dir unsere Sternen von denen du meintest sie interessieren dich sehr.", sage ich in Versuchung auf andere Gedanken zu kommen und unser Schicksal zu akzeptieren. Ich sehe Freunde in Legolas Augen aufblitzen. Vielleicht ist er dankbar und versucht das Selbe zu erzielen wie ich.

Zusammen gehen wir nun wieder in den Palast hinein und ich führe uns zu den Räumen, in denen wir die Sterne ausgestellt haben. Auf dem Weg kommen wir wieder an dem Elben vorbei, den wir beide nach der Koppel gefragt hatten. Grinsend sieht er uns an, er kann sich jetzt wahrscheinlich denken, dass ich Legolas gesucht habe. Unsere Väter sehen wir zum Glück nicht. Ich möchte nicht, dass Legolas und Thranduil ein zweites Mal in einen Streit geraten. Nicht jetzt, wo wir gerade dabei sind zu akzeptieren was uns erwartet. Was meinen Vater betrifft, keine Ahnung. Er scheint irgendwie beide Seiten zu vertreten. Einerseits tut es ihm leid wie an dem Blick vorhin zu erkennen war, andererseits sagte Thranduil, dass sie beide zu diesem Entschluss gekommen sind. Vielleicht zieht er meinen Vater auch einfach nur mit rein, ich weiß es nicht. Was ist nur mit Thranduil los? Alleine war er so freundlich zu mir und wenn wir alle zusammen sind wirkt er immer so kalt und bösartig. Warum überhaupt ist er die ganze Zeit gegen das Gemeinsame zwischen Legolas und mir? Vielleicht erfahren wir eines Tages warum er so ist und so handelt. Vielleicht auch nicht. Interessieren würde es mich aber schon sehr.

Legolas & DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt