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Nachdem wir schon eine Weile diesen Spuren gefolgt waren und ich meinen Beschluss schon langsam zu bezweifeln anfange, tritt mir plötzlich ein Geruch in die Nase. Der Geruch von Rauch. Verwirrt sehe ich mich um. Meine Augen können jedoch nichts Rauch ähnliches erfassen, aber ich rieche es ganz deutlich! Vielleicht brennt das Feuer noch immer welches die Orks legten? Das kann ich mir nur schwer vorstellen, schließlich ist seitdem einiges an Zeit verstrichen. Könnten sich neue Orks dort befinden, oder immer noch welche warten? Das wäre logischer. Ganz leise steige ich von Pamina ab und bewege mich langsam und vorsichtig weiter, Pamina lasse ich dort stehen, sie soll mir erst einmal nicht folgen, sie könnte zu leicht ein Geräusch verursachen, und das wäre es dann wieder mit meiner Chance eines Überraschungsangriffes.

Leise schleiche ich mich immer weiter voran, bis ich etwas zu erkennen glaube. Um nicht selber zu leicht entdeckt zu werden, verstecke ich mich hinter einem Busch und beobachte von hier aus. Ich erwarte Orks vorzufinden, doch nein, zu meiner Verwunderung sehe ich lediglich eine Gestalt in mitten des Platzes. Orks sind nie freiwillig alleine. Außerdem ist die Gestalt schlank und groß, soweit ich es deuten kann. Auf den ersten Blick wirkt es wie einer von meinem Volk, ein Elb. Aber was sollte ein Elb hier mitten im Wald, in aller Gefahr, machen? Warum sollte er hier sein? Warum ist er nicht in Sicherheit in den Hallen Thranduils? Auf einmal dreht die Gestalt sich um und guckt direkt in meine Richtung. Mir bleibt der Atem stehen. War es Zufall oder hatte die Gestalt mich etwa gehört? Kann sie mich überhaupt erkennen? Schließlich sehe auch ich nur die Umrisse ihres Körpers, aber sie steht aufrecht, mitten auf einer freien Flächen.. und ich geduckt hinter einem Busch. „Hast du nichts besseres zu tun als dich hier auf die Lauer zu legen und zu warten bis etwas passiert?", höre ich die Gestalt plötzlich sprechen. Erschrocken und verwirrt schweige ich. Es ist eine tiefe Männerstimme. Irgendwie kommt mir die Stimme bekannt vor. Aber meint er wirklich mich? Hat er mich entdeckt? War die Frage an mich gerichtet? „Na komm schon, zu feige um mir gegenüber zu stehen?", sagt die Gestalt erneut in einem Tonfall, der von Hass geprägt ist. Anscheinend meint er wirklich mich, doch soll ich auf ihn reagieren? Nein, nicht bevor ich mir im klaren darüber bin, woher ich diese Stimme kenne. „Es scheint als wärst du alleine, zumindest ohne anderen Begleiter als dein Pferd. Hat dich der Prinz etwa alleine gelassen? Nun kann er dich nicht mehr beschützen, hah!", ruft die Gestalt und läuft auf einmal auf mich zu. Wieder stockt mir der Atem. Er redet von Legolas, ja, ich erinnere mich an die Situation im Palast. Es muss Zimvar sein! Er hat mich schon fast erreicht als auch ich endlich aus meiner Starre erwache und hervorspringe. „Ich weiß selbst zu Kämpfen, unterschätze mich nicht, es würde nicht gut für dich ausgehen!", drohe ich, mit einer stärke in der Stimme, die sich im Moment eigentlich nicht in meinem Körper befindet. Immer noch schmerzt mir der Kopf, das Wasser half zwar sehr gut, doch war es schließlich doch nur Wasser und kein Heilmittel. Auch macht der Sturz von dem Baum sich immer noch bemerkbar. Zeigen tue ich Zimvar davon aber sicher nichts und ziehe meine, immer noch mit Orkblut überzogenen, Dolche hervor. Bereit um zu kämpfen.

Auch Zimvar hat sein Schwert gezogen und steht jetzt dicht vor mir, ich kann jeden seiner Gesichtszüge erkennen, soweit er sie preisgibt. Allerdings scheint er sich über mich zu amüsieren. Sein hämisches und gehässiges Lächeln wie das, welches ich auch im Palast zu sehen bekam, überzieht sein Gesicht. Er reagiert sprachlich nicht weiter auf meine Drohung und sagt stattdessen: „Willst du mir denn nun meine Fragen beantworten?" Spätestens jetzt ist mir hundert prozentig klar, dass es Zimvar ist. Ich antworte herausfordernd: „Wieso sollte ich das tun, ich habe keinen Grund dazu. Doch auch ich habe eine Frage an dich." Zimvar zog eine Augenbraue hoch, und sagt dann, wieder mit einem lächeln, dieses Mal jedoch nicht wie das vorherige, dieses Mal ein herausforderndes: „Wie wäre es wenn ich dir deine, und du mir eine meiner, beantwortest?" Ich überlege. Eigentlich ist es ein gerechtes Angebot. Ich darf ihm meine Frage sogar zuerst stellen, doch was wenn er lügt? Ich kann ihm unter keinen Umständen vertrauen. Ich muss sehr vorsichtig sein. Dann aber nicke ich langsam. „Also gut, lass hören.", ist seine Antwort. Ohne zu zögern frage ich: „Wieso bist du hier und nicht im Palast? Du solltest nicht hier sein." Zimvar lacht kurz auf, wird danach aber sofort wieder ernst und antwortet: „Genau die selbe Frage könnte ich dir stellen, doch weiß ich die Antwort schon." Er stockt und sieht mich wieder fordernd an. Ich lasse es mir nicht anmerken, doch bin ich verwirrt. Woher weiß er das? Weiß er alles, auch von meiner und Legolas' Bestimmung? „Du bluffst, woher weiß ich, dass du die Wahrheit sprichst und nicht lügst?", sage ich dann, meine Unsicherheit aber verbergend. Wieder lacht Zimvar auf und fährt dann fort: „Ach Kleine, wieso sollte ich lügen? Ich spreche die Wahrheit, ob du es mir glauben willst oder nicht. Eine andere Wahl hast du nicht." Es stimmt, ich habe leider keine andere Wahl, trotzdem könnte es eine Lüge sein, er könnte mich gezielt einschüchtern und mich dann, in einem Moment der Schwäche, töten. 

Legolas & DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt