Zimvar hatte mir einen Sessel angeboten, mit welchem diese Hütte ausgestattet ist, und setzte sich dann gegenüber von mir. Es herrscht momentan eine unangenehme Stille in der er seinen Blick nicht von meinen Augen abwendet. Bemerkt er die andere Farbe? Plötzlich durchfährt wieder das schmerzhafte Stechen meinen Kopf. Ich zucke kurz zusammen und hoffe inständig, dass dieser Schmerz mein Verständnis nicht allzu sehr beeinflusst. Ich muss mich konzentrieren können. Es könnte jeden Moment Gefahr ausbrechen. Durch mein zusammenzucken scheint Zimvar aus seiner Gedanken starre gerissen worden zu sein, denn er räuspert sich und fängt an zu sprechen: „Ich weiß sehr viel mehr als du zu vermuten magst, vielleicht sogar mehr als du, davon werde ich dir nun erzählen und dir somit deine Frage beantworten." Ich nicke gespannt und versuche mich angestrengt auf jedes einzelne Wort von ihm zu konzentrieren. Dann fährt er fort:
„Wie du weißt interessierte ich mich schon von Anfang an dafür, was du, jemand, den ich zuvor noch nie in diesem Reich gesehen hatte, in den Hallen von König Thranduil machtest. Und dazu kam, dass Legolas nie von deiner Seite wich. Das alles machte mich skeptisch. Denn Legolas wirkte seit deinem Auftreten anders, anders im Sinne von, noch nie zuvor ließ er sich so leicht ablenken, oder gab sich so viel mit einer Fremden ab. Nie sah ich ihn so viel lachen, da er sonst immer so ernst bei allem war. Als schließlich noch unser König ohne jegliche Ankündigung oder Erklärung aufgebrochen ist, war es mir nicht genug zu spekulieren. Ich wollte klare Antworten. Doch mit Legolas konnte ich nicht reden, über die Jahre hat sich unser Verhältnis drastisch verändert. Vielleicht hat er dir davon erzählt, aber darauf will ich auch gar nicht hinaus. Schließlich habe ich dann in dem Saal an jenem Tag die Chance ergriffen dich zu befragen, woran du dich sicherlich erinnerst. Unglücklicher Weise kam der Prinz zurück, ehe du mir geantwortet hast. Schließlich musste ich gehen, du hast es gesehen, du warst ja dabei. Um auf den Punkt zu kommen, ich habe euch danach aber nicht in Ruhe gelassen, ich bin euch hinterher geschlichen, habe euch belauscht. Ich wollte unbedingt mehr erfahren. Also bin ich euch auch mit in deine Heimat gefolgt. Wunder dich nicht, dass du mich nicht bemerkt hast, ich bin exzellent in diesem Gebiet. Jahrhundertelange Übung. Somit erfuhr ich von eurer Bestimmung und all dem drum und dran. Kurz nachdem ihr wieder los geritten seid, bin auch ich hier her zurück gekehrt, also bin ich erst kurze Zeit wieder hier. Du musst wissen, diese Hütte hier, war und ist, mein Rückzugsort. Ich bin im Palast nicht gern gesehen und habe ich hier meine Ruhe. Hier kann ich ungestört meine Forschungen betreiben."
Die ganze Zeit über, in der Zimvar sprach behielt ich ihn genaustens im Auge und schwieg. Ich bin verdutzt über alles was er sagte. Aber mir sagt etwas, dass das keine Lügen sein können. Woher sonst sollte er über die Bestimmung Bescheid wissen? Angestrengt versuche ich meine Gedanken zu sortieren. Das klappt mehr oder weniger, auch werden sie immer wieder durch die Schmerzen durcheinander gebracht. Doch dann sagt Zimvar etwas, durch das er wieder meine volle Aufmerksamkeit erlangt: „Ich weiß außerdem über deine Augen Bescheid." Jetzt starre ich ihn nur noch fassungslos an. „Achte regelmäßig auf sie. Sie werden noch eine wichtige Rolle spielen. Und werden sie dir von nutzen sein, für was kann ich dir jetzt nicht sagen, du musst es herausfinden. Denk an meine Worte.", sagt er abschließend, sehr geheimnisvoll. Wieder tausende von Fragen durch schwirren meinen Kopf und bringen alles nur noch mehr durcheinander als es schon ist. Das ist alles viel zu viel auf einmal, ich muss das erst einmal verdauen. Ich schlucke und frage dann, mit etwas krächzender Stimme: „Und was ist deine Frage an mich? Die vorherigen hast du selbst beantworten können, ich weiß, wie du schon sagtest, womöglich weniger als du." Zimvar lächelt darauf einmal kurz. Wird danach aber sofort wieder ernst. „Meine Frage ist eher eine Bitte an dich, ich möchte mich unbedingt mit Legolas aussprechen. Mich entschuldigen, für vergangene Taten, ihm zeigen, dass ich unsere einst so gute Freundschaft nicht vergessen kann und sie gerne versuchen würde wieder aufzubauen. Ich möchte dich darum bitten, falls du ihn wieder sehen solltest, ob du ihm genau dies von mir ausrichten könntest.", sagt er, jetzt mit einer verletzlichen Stimme, und mich nicht anguckend, sondern mit den Augen nach unten gerichtet. Ich muss lächeln. Wenn er wirklich die Wahrheit spricht, und mein Herz sagt mir, dass es so ist, werde ich Legoals das auf jeden Fall ausrichten. Und zwar mit Freude. Ich wusste doch, dass Zimvar sich wieder zum Guten wenden wird. Dann fallen mir wieder schlagartige diese Worte ein 'falls du ihn wieder sehen solltest'. Harte Worte, aber wahr sind sie. Es bricht mir das Herz daran zu denken, doch kann es wirklich sein, dass ich ihn nie wieder sehen würde, er könnte genau in diesem Moment irgendwo am Rande seiner Kräfte sein, irgendwas könnte ihm zugestoßen sein. Und mir könnte auch jeder Zeit etwas passieren. So abwesend wie ich mit meinen Gedanken war, vergaß ich zu antworten und wurde erst durch ein Räuspern Zimvars wieder zurück in die Realität gezogen. „Ja, selbstverständlich werde ich es ihm ausrichten. Es wird ihn sicherlich freuen.", antworte ich schnell und mit einem schmalem Lächeln auf den Lippen. Auch Zimvar lächelt daraufhin und ich spüre, dass es gut was hier her zu kommen. Die Atmosphäre die nun zwischen uns herrscht, ist nicht ansatzweise zu Vergleichen mit der, wie sie zu Anfang war.
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Legolas & Du
Fanfiction----[WIRD ÜBERARBEITET]---- Ich schwebte in größter Lebensgefahr. Ich hatte mich schon lange zuvor aufgegeben. Doch dann kam er, mein Lebensretter. Legolas. Ohne, dass wir uns je zuvor begegneten, ohne, dass wir je voneinander hörten. Doch dies ände...