T H I R T Y S I X

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Bei mir angekommen bin ich total nervös, da mein Vater es nicht gutheißen wird, dass ich mit Ney zusammen bin. Zwar ist er eigentlich recht entspannt, was meine Beziehungen mit Jungs angeht, aber wenn es ein Fußballer ist...
Er denkt, dass sie alle eingebildet, selbstsüchtig und geldgierig sind. Vorallem aber denkt er das eben von Neymar, warum auch immer. Oh, und von Joshua Kimmich, aber da weiß ich auch nicht, weshalb.
Da können die vielen Wohltätigkeiten, die Neymar macht, zum Beispiel mit seinem Institut für arme Kinder, auch nicht helfen.
„Liv, hey du bist ja nervöser als ich!" Ich schlucke und fahre mir einmal durch meine Haare. „Ich will nur nicht, dass irgendetwas passiert... Mein Vater schließt Fußballer nicht so schnell in sein Herz. Also bitte mach' dir nichts draus, wenn er dich nicht mag, er hat seine Gründe... die ich allerdings selbst nicht kenne." Neymar guckt mich überrascht an und zieht mich dann zu sich. „Ich werde mich bemühen, einen guten Eindruck zu hinterlassen und dann sehen wir weiter, ja?" Zögerlich nicke ich und lehne meine Stirn gegen seine. Ich schließe meine Augen und atme tief durch. „Wie geht's dir?" frage ich leise und verschränke meine Arme in seinem Nacken. „Wenn du meinen Rücken meinst, dann gut. Manchmal vergesse ich sogar, dass ich mir den Wirbel gebrochen habe, bis ich irgendwas mache und ihn dann doch wieder bemerke..." Ich seufze und fange an, mit seinen Haaren im Nacken zu spielen. Daraufhin legt Neymar gefühlvoll seine Lippen auf meine und jagt mir damit einen Schauer den Rücken hinunter.
Leider lässt uns die Türklingel auseinander fahren und ich gucke Ney leicht ängstlich an. Er lächelt allerdings nur kurz und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Also atme ich tief durch und gehe dann zur Tür. Als sie halb offen ist und ich meine Familie gerade begrüßen will, kommt mein Vater hereingestürmt und fährt mich direkt an. „Wo ist dieser Fußballer?" fragt er und als er Neymar sieht, der gerade ebenfalls zur Tür kommt, läuft er zielstrebig auf ihn zu und drückt ihn direkt an die Wand. Erschrocken gucke ich kurz zu meiner Mutter, ehe ich zu meinem Vater laufe und versuche, ihn von meinem Freund wegzuziehen. Alleine schaffe ich es aber nicht und so kommt meine Mutter mir schließlich zur Hilfe. Gemeinsam schaffen wir es und mit Hilfe von Niklas, meinem Bruder, können wir ihn auch zurückhalten. „Was fällt dir eigentlich ein? Du hast gerade einen der besten Fußballer der Welt angegriffen!" meint Nik aufgebracht und ich gucke ihn empört an. „Er hat meinen Freund angegriffen!" sage ich dann und drehe mich zu Ney, der noch immer an der Wand steht und versucht, sich zu beruhigen. „Alles okay?" frage ich ihn leise und gucke ihn mit einem entschuldigenden Blick an. „Geht schon." meint Neymar und richtet sich langsam wieder richtig auf. Zur Sicherheit stütze ich ihn, falls etwas mit seinem Rücken nicht stimmt.

„Wie kannst du den Kerl bloß lieben? Er ist eingebildet, liebt dich bestimmt nicht einmal und kümmert sich nur um sich selbst!" Geschockt gucke ich ihn mit leicht geöffnetem Mund an und will gerade etwas sagen, als Neymar mich zurückhält. „Sie dürfen den Medien nicht alles glauben, was sie schreiben, sie wollten immer misstrauisch damit umgehen. Ich bin mit Sicherheit nicht perfekt, aber ich kann Ihnen eines sagen: Ich liebe ihre Tochter von ganzem Herzen und würde ihr niemals freiwillig wehtun." Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, was noch verstärkt wird, als Neymar meinen Kopf zu sich dreht und demonstrativ seine Lippen vor meiner Familie auf meine legt. Als er sich wieder löst, lächelt er mich ebenfalls leicht an und legt dann seinen Arm um meine Hüfte.
Mein Vater scheint ihm das immer noch nicht richtig zu glauben, auch Mum scheint nicht ganz überzeugt. „Also stimmt das auch nicht?" fragt sie und reicht mir eine Zeitung. Ich nehme sie und sehe, dass es das gleiche Thema wie hier ist.
Das Bild, das von mir und Neymar gemacht wurde, als er seine Hände auf meinen Bauch gelegt hat, prangt auf der Titelseite und der Artikel, in dem über meine angebliche Schwangerschaft philosophiert wird, ist deutlich für jedermann lesbar gedruckt. „Das stimmt auch nicht." meine ich dann ehrlich und schaue meiner Familie einer nach dem anderen fest in die Augen.
„Schade, ich hatte mich schon auf ein weiteres Familienmitglied gefreut." meint Nik da und lacht, doch als er den warnenden Blick meiner Eltern sieht, wird er wieder ruhig. „Außerdem könnte euch das doch egal sein! Ich bin 22 und kann sehr gut selbst entscheiden, ob ich bereit dafür bin oder nicht. Ich liebe Neymar und das wird sich auch nicht ändern, weil ihr gegen unsere Beziehung seid. Oh und ich muss euch noch etwas sagen: Ich habe heute erst gekündigt!"
Mit diesen Worten lasse ich meine Familie einfach stehen und ziehe Neymar hinter mir her in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Das lief ja super. Ich hätte niemals gedacht, dass mein Vater Gewalt anwenden würde..." Neymar setzt sich zu mir und scheint zu überlegen. Langsam setze ich mich wieder auf und kuschle mich an ihn, woraufhin er seinen Arm um mich legt. „Was hat dein Vater nur gegen mich?" murmelt er leise und lehnt sich an die Wand. „Er nimmt dir die Sache mit Davi ziemlich übel. Schätze, er hat Angst, dass du auch mich aus Versehen schwängern könntest..." Neymar guckt mich verwirrt an. „Aber das ist doch kein Grund, alle Fußballer als eingebildet und selbstsüchtig zu bezeichnen!" Ich seufze. „Ich habe doch auch keine Ahnung, wieso er Fußballer nicht abkann. Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie uns nicht auseinanderbringen werden." Neymar lächelt und stimmt mir dann zu, ehe er mich küsst.
Lange kann der Kuss allerdings nicht anhalten, da es an meiner Zimmertür klopft. „Ja?" frage ich, als sich die Tür schon öffnet. Mum steht im Türrahmen und schaut uns entschuldigend an. „Liv Schatz, es tut mir unendlich leid, dass dein Vater so ausgerastet ist, ich weiß auch nicht, wieso. Geht es Ihnen denn gut?" Der letzte Teil war an Neymar gerichtet, der kurz nickt.
„Oh, und bitte nennen Sie mich Neymar. Ich hasse es, gesiezt zu werden." Meine Mutter lächelt leicht schüchtern. „Dann nenn' mich auch Anna." Neymar nickt und lächelt sein allseits bekanntes Lächeln, dass mich jedes Mal aufs Neue zum Dahinschmelzen bringt.

Love with Heart || Neymar Jr. FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt