T H I R T Y T W O

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"Was war denn jetzt?" Ich seufze, während ich mein Handy hervorhole und Julian fragen will, ob er uns abholen kann. Neymar steht neben mir, auf seine Krücken gestützt und schaut mich erwartungsvoll an. "Also mit deinem Rücken war nichts schlimmes, der Arzt meinte lediglich, dass du aufpassen musst, sonst wird es doch nicht so schnell wieder besser." Ney nickt und guckt immer noch fragend. "Und warum lag ich dann noch im Krankenbett, als ich das erste Mal aufgewacht bin?" Überrascht gucke ich zu Neymar. "Du erinnerst dich daran?" "Ja, aber nur an das Aufwachen. Was danach passiert ist oder wann ich wieder eingeschlafen bin weiß ich nicht mehr." Schnell tippe ich eine Nachricht an Julian und stecke mein Handy dann wieder ein. "Erinnerst du dich auch noch an den Sanitäter, der bei uns im Krankenwagen saß?" Zögernd nickt Neymar, als hätte er schon eine Vorwarnung. "Naja, es hat sich herausgestellt, dass er dir... Drogen gespritzt hat. Als du das erste Mal aufgewacht bist, warst du mitten im Rausch und hattest Halluzinationen, Angst, geradezu Panikattacken. Als du dann aber wieder eingeschlafen bist, hast du den Rausch komplett ausgeschlafen und dementsprechend konnten wir auch direkt gehen, als du aufgewacht bist." Geschockt guckt Neymar mich nun an und hätte wahrscheinlich auch noch etwas gesagt, doch da kommt Julian schon in seinem Auto auf uns zugefahren. Vor uns hält er und ich helfe Neymar, ins Auto zu steigen, ehe ich mich auf dem Beifahrersitz fallen lasse. Bevor Julian allerdings losfährt, reicht er mir noch eine Zeitung. Als ich ihn verwirrt anschaue, sagt er nur: "Scheint so, als würden dir immer mehr Leute endlich glauben, dass du Neymar wirklich liebst und nicht nur wegen seinem Geld."
Ich schaue auf das Titelblatt der Zeitung und lese mir fragend den Artikel durch.

Unterstützung in Not?

Man sah es Neymar an, dass er mit seiner Verletzung zu kämpfen hat und ohne Hilfe höchst wahrscheinlich total aufgeschmissen wäre.
Immer an seiner Seite hat man seine Freundin Lisa Meyer (22) gesehen, die ihm in allem und jeder Sache, die er tat, beistand. Gerade sie stand in letzter Zeit unter heftiger Kritik, dass sie den brasilianischen Star nur daten würde, weil sie an seinem Ruhm interessiert ist. Doch inzwischen hat sich das auch wieder gelegt, da sie Neymar in seiner schweren Zeit immer zur Seite steht.
Die beiden sind auf dem besten Weg, das beliebteste Paar Spaniens zu werden. Diesen Titel dürfen sie in Brasilien schon für sich behaupten, dort sind sie bereits auf Platz 1.

„Ähm, also ich wollte zwar, dass sie aufhören zu denken, dass ich nur am Geld interessiert wäre, aber so große Aufmerksamkeit als beliebtestes Paar Brasiliens und vielleicht auch Spaniens habe ich mir dann doch nicht gewünscht..." Neymar lacht kurz und ich reiche ihm ohne ein weiteres Wort die Zeitung. Er nimmt sie und während er sie liest, sage ich eher zu mir selbst: „Wenn das so weiter geht, haben wir bald einen dieser Shipping-Names." „Habt ihr schon." Fragend guckt ich zu Julian, der nur leicht grinst. „Guck' mal auf Instagram unter den beliebtesten Hashtags. Du wirst es schon finden." Zögernd hole ich mein Handy hervor, gehe dann auf Instagram und dort auf die Suchleiste.

LIMAR?!"

Neymar lacht, als er unseren Shipping-Name hört und legt die Zeitung neben sich. „Was hast du denn? Hört sich doch süß an." bringt er dann unter Lachen hervor und ich gucke ihn empört durch den Rückspiegel an. „Süß?!" frage ich dann ungläubig nach. Nachdem Neymar sich wieder einigermaßen gefangen hat, sagt er nur: „Sei froh dass es nicht Neiv oder so geworden ist." Bei diesem Vorschlag als Name muss sogar ich leicht lachen. „Okay okay, ich sage ja schon gar nichts mehr. Aber du musst zugeben, dass sich ‚Limar' nach irgendeinem tropischen Getränk oder so anhört." Neymar lächelt. „Also ich würde es ja probieren. Hört sich ganz lecker an."

Julian hat Neymar bei sich zuhause abgesetzt und nachdem ich mich von ihm verabschiedet habe, hat er mich dann auch zu mir gefahren. „Irgendwie habe ich keine Lust, arbeiten zu gehen..." meine ich eher ironisch, doch Julian scheint das ernst zu nehmen. „Du musst ja auch nicht arbeiten, dein Freund verdient mal eben so 680.000€ in der Woche, da musst du dir nun wirklich keine Sorgen machen." Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und verschränke meine Arme vor der Brust. „Ich will aber nicht von ihm abhängig werden. Falls es irgendwann einmal mit uns zu Ende sein sollte, will ich davon nicht komplett aus der Bahn geworfen werden." „Wenn es je mit euch zu Ende geht." betont Julian noch einmal und ich schüttle lächelnd den Kopf. „Überleg' dir das mit dem Arbeiten lieber nochmal. Neymar würde es sicherlich auch nicht so toll finden, wenn du bei deinem jetzigen Bekanntheitsgrad in die Öffentlichkeit gehst. Außerdem gibt es sicherlich Leute bei dir, die dir das Alles nicht gönnen und versuchen werden, dir zu schaden."
Ich seufze. „Ich kann sehr gut auf mich aufpassen, aber süß, dass du dir so Sorgen machst. Pass' auf, ich gehe morgen zur Arbeit, und wenn mir irgendwer blöd kommt, mache ich ihn erst zur Schnecke und kündige dann, ja?" Nach kurzem Zögern stimmt Julian meinem Angebot dann zu und damit ist das Thema dann auch abgehakt.

Am nächsten Morgen muss ich das erste Mal wieder früh aufstehen und um ehrlich zu sein ist mir das ziemlich schwer gefallen. Müde schleppe ich mich ins Bad und mache mich dort fertig. Gerade stecke ich die letzte Haarnadel in meinen Dutt, als mein Handy klingelt. Schnell laufe ich zurück in mein Zimmer, nehme an und stelle auf Lautsprecher. „Ja?" frage ich, da ich vorher nicht auf den Bildschirm geguckt habe, wer mich anruft. „Liv?" kommt es da in typisch verzerrter Stimme aus dem Lautsprecher. Ich stutze kurz und ziehe mir dann meine Bluse an. „Neymar. Alles okay?" Zuerst hatte ich Angst, dass irgendetwas mit seinem Rücken wäre oder er meine Hilfe bei irgendwas braucht, doch als er mich fragt, warum ‚zur Hölle' ich noch arbeiten gehe, seufze ich. „Ich möchte nicht, dass du alles für mich bezahlst. Ich will weiterhin mein eigenes Geld verdienen und das könnte ich nicht, wenn ich nicht arbeiten gehe." Ich nehme mein Handy zur Hand und gehe mit diesem und meinem Rucksack nach unten, wo ich mir Jacke und Schuhe anziehe und dann alles, was ich für die Arbeit brauche, in meinen Rucksack packe. „Ich habe aber Angst um dich. Bestimmt gibt es Leute bei der Arbeit, die dich eh schon nicht mochten und jetzt noch weniger. Vielleicht passiert dir irgendwas und ich kann dich dann nicht beschützen..." Ich atme tief durch und schaue noch ein letztes Mal in den Spiegel, ehe ich den Lautsprecher ausstelle und mein Handy nun ans Ohr halte.

Love with Heart || Neymar Jr. FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt