Gerade sitzen wir zu fünft am Esstisch in der Küche und essen. Es ist gruselig ruhig und ich werfe meinem Vater immer wieder einen Blick zu, der Neymar allerdings immer nur feindselig mustert. Nik als riesiger Fußballfan hat ebenfalls nur Augen für meinen Freund und würde ihn am liebsten wahrscheinlich jede Kleinigkeit aus seinem Privatleben fragen, hält sich aber erstaunlich gut zurück. Meine Mutter ist die einzige von meiner Familie, die sich annähernd normal verhält, aber ich könnte wetten, dass sie innerlich ebenfalls ausrastet, da eine ziemlich berühmte Person mit ihr gemeinsam am Esstisch sitzt und isst. Kaum merklich schüttle ich meinen Kopf und esse weiter.
"Und was genau hast du damit gemeint, dass du gekündigt hast?" meint mein Vater nach einer Weile und legt sein Besteck beiseite. Ich stocke und schlucke mein Essen dann langsam runter. Mist, jetzt geht's mir an den Kragen... "Naja, was kündigen eben bedeutet... Ich arbeite nicht mehr als Grafikdesignerin." "Und als was dann?" fragt meine Mutter nun verwirrt und schaut mich fragend an. Ich zögere und richte meinen Blick auf den Tisch. "Sie arbeitet nicht." meint Neymar da und ich gucke kurz zu ihm. "Was? Wieso das denn nicht?" Mein Vater scheint jetzt schon nicht sonderlich begeistert und als Neymar ihm erklärt, dass ich nicht mehr arbeiten kann, weil einige meiner Kollegen mich 'belästigt' haben, zieht er nur fragend eine Augenbraue nach oben. "Stimmt das, Liv?" Ich nicke leicht und fange an, meine Hände zu kneten.
Ich könnte schwören, dass mein Vater mich zu 100% geschlagen hätte, wenn nicht Neymar da wäre. So hält er sich noch im Zaum und spannt lediglich seinen Kiefer an. Ich presse meine Lippen aufeinander und kann es kaum noch erwarten, bis alle fertig mit dem Essen sind und ich endlich aufstehen kann.
Nachdem nun auch Neymar fertig geworden ist, stehe ich ohne ein weiteres Wort auf und fange an, den Tisch abzuräumen. In der Küche atme ich dann tief durch und stütze mich am Herd ab. Ich schließe meine Augen und fange dann an, das Geschirr in den Geschirrspüler zu packen und die noch essbaren Sachen wie Käse oder ähnliches zurück in den Kühlschrank.[...]
„Na schön. Bitte pass' auf dich auf, ansonsten kannst du mich immer anrufen, okay?" meint Nik noch zu mir und umarmt mich dann fest. „Ich werde dich vermissen, Kleine." „Ich dich auch, Nik." murmle ich in seine Jacke und löse mich dann wieder von ihm. Meine Mutter umarme ich ebenfalls kurz und verabschiede mich von ihr, während ich mich von meinem Vater weitestgehend fern halte. Nachdem sie im Check-In verschwunden sind, lehne ich mich an Neymar an, der mit tief ins Gesicht gezogener Cap neben mir steht und nun einen Arm um mich legt. „Das lief... nicht ganz so, wie es sollte." meint er dann nur leise und ich nicke.
Gemeinsam verlassen wir wieder das Flughafengebäude und setzen uns in sein Auto. „Es ist immer noch komisch, dass ich fahren muss." murmle ich und starte den Motor.
Bei Ney angekommen steigen wir aus und gehen in sein Haus, wo Marcela uns gleich begrüßt. „Und wie war euer Tag so?" fragt sie lächelnd und ich ringe mir ebenfalls ein leichtes Lächeln ab. „Naja, hätte besser laufen können." meine ich dann und ziehe mir Jacke und Schuhe aus.[...]
-3 Wochen später-
Heute darf Neymar erstmals wieder mit leichtem Joggen anfangen und ich habe beschlossen, ihn auch dabei zu unterstützen. Ich will mit ihm mitlaufen und so bei ihm sein, falls es mal nicht mehr gehen sollte. Raúl, Neymar's Fitnesstrainer, ist gestern das erste Mal vorbeigekommen und hat sich erkundigt, wie Neymar sich so schlägt.
Ich muss zugeben, dass er nicht schlecht aussieht, aber sein Charakter macht alles wieder kaputt. Klar ist er durchtrainiert und sonnengebräunt, aber dann tut er so überheblich und eingebildet. Er ist ganz anders als Neymar, so... naja, das komplette Gegenteil von ihm halt.
Nachdem Neymar den ganzen Tag über schon so aufgeregt war, dass er heute das erste Mal wieder laufen gehen darf, ist es jetzt endlich so weit. Wir sind in einen Wald gefahren, wo die Paparazzos einen nicht so leicht finden.
Die ersten hundert Meter gehen noch sehr schleppend, weil Neymar meistens Schmerzen hatte, doch gerade, als ich sagen wollte, dass wir lieber abbrechen sollten, hat es immer besser geklappt und Neymar konnte wieder aufrechter laufen.
Er hat sogar beinahe 2 Kilometer am Stück durchgehalten, war aber dementsprechend ziemlich geschafft, als wir die nächste Pause machten. „Ich bin stolz auf dich." flüstere ich und gebe ihm einen kurzen Kuss, ehe ich mich neben ihn setze und etwas trinke. „Liv, kann ich dich einmal sprechen?" meint Raúl da und winkt mich zu sich. Ich gucke noch kurz zu Neymar und gehe dann zu ihm. „Was gibt's?" frage ich und trinke noch einen weiteren Schluck. „Findest du nicht auch, dass Neymar sich für das erste Mal wieder richtig laufen echt nicht schlecht schlägt?" Schnell nicke ich. „Ich muss zugeben, dass ich am Anfang lieber noch abgebrochen hätte, weil er keine hundert Meter ohne Schmerzen laufen konnte, aber es hat ja dann doch echt gut durchgehalten." Raúl nickt und nach einer Weile, in der wir nur geschwiegen haben, bin ich wieder zurück zu Neymar gegangen, der seinen Blick allerdings nur abgewendet hat, als ich mich wieder neben ihn gesetzt habe. Verwirrt will ich ihn gerade fragen, ob alles in Ordnung ist, als Raúl meint, dass wir jetzt wieder zurücklaufen. Sofort steht Neymar auf und ignoriert mich dabei komplett. Mit fragendem Gesichtsausdruck stelle ich mich neben ihn und laufe gemeinsam mit ihm wieder los. Allerdings ignoriert Neymar mich auch den ganzen Rückweg über, wirkt die ganze Zeit aber ziemlich traurig.
Als wir uns wieder umgezogen haben und im Auto sitzen, starrt Neymar aus dem Fenster und ich starte nach kurzem Zögern leise seufzend den Motor. Ich weiß nicht was der Grund für seine plötzliche Trauer und Ignoranz mir gegenüber ist, aber ich werde ihn zuhause darauf ansprechen, ich möchte nicht, dass er wegen etwas traurig ist, schon gar nicht an so einem Tag, an dem er das erste Mal wieder richtig laufen war...
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Love with Heart || Neymar Jr. FF
FanfictionAls sie mit ihren Freunden Essen gehen will, lernt sie einen jungen, zugegebenermaßen gut aussehenden Mann kennen, der sich als Neymar Junior vorstellt. Nach einigen unbehaglichen Situationen kommen die beiden sich näher und schließlich auch zusamme...