Kapitel FÜNFZEHN

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The Seven Kingdoms @TheSevenKingdoms

Our prayers and thoughts are with the victims from Manchester. No words to describe our sorrow. Love and strength xx

4:45 PM - May 23, 2017
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Niall Horan, Louis Tomlinson, Harry Styles and Liam liked this.
One Direction
@onedirection

'With your love, nobody can drag me down' - Promised #OneLoveManchester

4:45 PM - May 23, 2017
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Zwei Wochen später

~ Stretford, Manchester / 4. Juni 2017 / 7.43 pm ~

Kaum, dass wir angekommen waren, schnappte sich eine Frau mit Klemmbrett mein Handgelenk und zerrte meinen widerstandslosen Körper in einen kleinen Raum, vollgefüllt mit Klamotten. Sie sprach in irgendein Mikrofon, während sie hektisch die Berge von Oberteilen durchforstete. „Nein, natürlich- Ja. Aber seh ich irgendwie so aus, als würde ich jetzt etwas daran ändern können?" Sie schnaubte.

Ohne, dass ich schnell genug reagieren konnte, warf sie mir einen schwarzen Pulli entgegen und, irgendwo zwischen der nächsten Flut an Wörtern, tauchte auch die Aufforderung „Anziehen!" an mich gerichtet auf. Ich diskutierte nicht, die Lust daran war mir schon vor Wochen ausgegangen.

Wie ein Roboter schlüpfte ich aus der Strickjacke, die ich mir von Caleb genommen hatte, und dem T-Shirt, dass irgendwann auf dem eintägigen Flug Essen und eine halbe Saftflasche abbekommen hatte. Die Hose durfte ich auch nicht anbehalten, auch wenn die Alternative zwar sauber, aber definitiv ein oder zwei Größen zu groß war.

Die Frau schnappte sich meine Jeans, noch bevor das andere Bein herausgezogen war, und zerrte den Gürtel aus den Schnallen, ehe sie ihn mir zuwarf. Das Ganze konnte nicht länger als fünf Minuten gedauert haben, bis ich mit einer weiten Jeans und einem zu großen Pullover wieder draußen stand, mit meinen schwarzen Boots als einzigem Kleidungsstück, dass noch von mir war

Johan war verschwunden, dafür wurde ein jüngerer Typ mit knallrotem Irokesenschnitt herbeigepfiffen, damit er mir meinen Platz an der Seite der Bühne zeigen konnte. Dann war auch die Frau schon wieder davongesprintet. Ich schob die Hände in die weite Bauchtasche und stapfte ihm hinterher, während mein Blick langsam umher glitt.

Überall hetzten die unterschiedlichsten Menschen hin und her. Ein älterer Mann hielt eine Gitarre in der Hand, als wolle er sie stimmen, schob sich dann aber schon wieder von seinem Stuhl, als eine hochgewachsene Blondine ihn herbeiwinkte. Eine Gruppe gutaussehender Männer mit dunklerem Hautton drängte sich an uns vorbei, alle ähnlich gekleidet, also waren sie wahrscheinlich Tänzer.

Es wirkte wie organisiertes Chaos, immer wieder schrie irgendwer herum oder Dinge wurden durch die Gegend geschmissen. Mein Platz war so im Abseits, dass ich gerade mal einen Bruchteil der Bühne sehen konnten, immer wieder unterbrochen durch irgendeinen Dickschädel, der sich in mein Blickfeld schob.

Der Sound war dafür große Klasse. Bereits nach wenigen Minuten klingelten meine Ohren, als würde ich direkt neben fünfzig Flugzeugturbinen sitzen. Ich stützte meine Unterarme auf die Oberschenkel und starrte auf den Boden, während ich den Worten aus den Lautsprechern verfolgte.

Trust Me - n.h [beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt