~ Oahu, Hawaii / 27. Juni 2019 / 2.12 pm ~
Ich war nicht wirklich begeistert davon, in unserem Urlaub zu arbeiten. Andererseits konnte man das Video-Telefonat auch nicht wirklich als Arbeit bezeichnen, insbesondere, da ich selber darum gebeten hatte. Trotzdem beschlich mich ein unangenehmes, kribbelndes Gefühl, als ich mich von der Partie Mensch-Ärgere-dich-nicht mit Niall losriss und das Equipment auf der Terrasse aufbaute.
„Hey, alles gut", ein vermeintlich beruhigendes Zupfen an einem der pinken Bommel meiner hellblauen Strandtunika. Ich wandte den Blick nicht von dem Skype-Emblem auf meinem Laptopbildschirm ab und kaute unruhig an meinem Fingernagel. Genau deswegen hatte ich mir nur die Fußnägel lackiert, als Niall nach unserer gemeinsamen Dusche den Weg hinunter zur Vermieterin gelaufen war, um ihr den Einkaufszettel vorbeizubringen.
Ich hatte ja geglaubt, dass der bis oben hin gefüllte Kühlschrank erst einmal ausreichen müsste (selbst für uns), aber er hatte sich nicht abbringen lassen, deswegen hatte ich schlussendlich mit den Schultern gezuckt und ihn gehen gelassen.
„Sie werden es verstehen", versicherte er mir nun und kniete sich neben dem Korkstuhl auf den Boden, um mich von unten herauf ansehen zu können. „Und selbst wenn nicht. Du bist nicht dazu verpflichtet dieses Telefonat zu führen, Prinzessin. In ein paar Wochen, spätestens Ende des Jahres wird das Thema so oder so vergessen sein."
„Ich möchte es aber." Auch wenn es gerade nicht den Eindruck machte, wenn ich verängstigt wie ein kleines Kind vor meinem Laptop saß. Beim heiligen Kaktus, ich war Schauspielerin! Und das hier war doch eigentlich nur eine etwas andere Version eines Interviews, oder nicht?
„Dann wird es schon nicht schlimm", er zog die Hand von meinen Lippen und küsste erst meine Handfläche und dann meine Lippen, während er murmelte, dass er mich liebte und dass er unglaublich stolz auf mich war. Er hatte Recht. Ich würde das schon schaffen. Ich hatte doch schon schlimmere Dinge hinter mich gebracht, oder nicht?
Alles in Ordnung.
Meine guten Vorsätze fielen um wie Domino-Steine, als die Skype-Melodie ertönte. Ich schluckte schwer, während Niall sich langsam erhob und das letzte Mal sanft über meine Haare strich. „Ich bin die ganze Zeit bei dir, Prinzessin. Du bist großartig."
Dann verließ er das Blickfeld der Kamera und setzte sich gegenüber von mir an den Tisch. Ich hatte geglaubt, es würde mir ein ruhigeres Gefühl vermitteln, wenn ich ihn ansehen konnte. Jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher.
Ich drückte auf Annehmen.
Es dauerte unendlich lange, bis die Verbindung hergestellt werden konnte. Dann tauchte James Cordens Gesicht vor der Kamera auf. „Willow!" Ich musste gegen meinen Willen grinsen. „Du musst schon einen Schritt von der Kamera wegmachen, Jamsie. Sonst werde ich nur mit deiner Stirn sprechen können."
„Es ist eine schöne Stirn."
„Eine sehr schöne", bestätigte ich in einem trockenen Tonfall und verdrehte dann grinsend die Augen, als er schließlich doch zurückwich und der Rest des Studios in mein Blickfeld kam, inklusive Kamera, Publikum und- Shailene Woodley. Ich schluckte schwer, riss mich aber zusammen, als James ein paar locker flockige Witze riss.
„Meine Vögelchen haben mir gezwitschert, dass deine liebreizende Gestalt seit gestern aus LA verschwunden ist. Und ein gewisser Sänger mit irischen Wurzeln scheint auch nicht mehr aufzufinden sein", er beugte sich auf dem Bildschirm ein bisschen nach vorne. „Hast du dazu etwas zu sagen?"
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Trust Me - n.h [beendet]
Fanfiction»Nette Menschen überleben in Hollywood nicht. Glaub mir, ich muss das wissen. Immerhin war ich mehr als ein Jahr mit einem Typen zusammen, der täglich mit jemand anderem nach Hause gegangen ist.« - Willow Sanders, 4. Juni 2017 Als deutsche Schauspie...