Vom Jäger zum Gejagten

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Kaum war Stiles zuhause verbarrikadierte er die Tür zu seiner Wohnung. Er brachte seine Utensilien in die Küche und verstaute seine Kräuter in einem eigenen Schrank.

Dabei fiel sein Blick auf eine kleine unauffällige Schatulle. Er betrachtete sie kurz und schloss dann wieder die Tür.  

Für einen Sekundenbruchteil breitete sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen aus und ein teuflisches Glitzern schimmerte in seinen Augen.

Bald würde er wieder diese Macht spüren. Doch eins fehlte noch um das Ritual zu vervollständigen.

Das Blut eines Wolfes. 

An einem wunderschönen und ungewöhnlich warmen Herbsttag, beschloss Stiles wieder zurück in den Wald zu gehen.

Er vermisste die Ruhe und den Frieden, das dachte er zumindest. Der wirkliche Grund für seine Rückkehr war die Neugier. Tief im inneren wusste er, das er nur zurück in den Wald ging um den mysteriösen Mann mit den roten Augen zu finden. Jedenfalls hoffte er es ihn dort anzutreffen. 

Er schlug den selben Weg wie in jener Nacht ein und fand nach mehreren Minuten auch das wonach er suchte. Mit einem Schwung zog er die Tür auf und lief den nassen Gang entlang. 

Er untersuchte den Raum, in welcher der Mann gefangen gehalten wurde ganz genau. 
Er begutachtete die Ketten. Inspiziert das Werkzeug das zum Foltern genutzt wurde und entdeckte eine blau gefärbte Substanz. 

Sein Verdacht bestätigte sich damit zu 100 Prozent. Die Ketten und Messer waren aus purem Eisen und beim Pulver handelte es sich um nichts geringeres als Wolfswurz. 

Er war also wirklich ein Werwolf...

Anfangs wollte Stiles seiner eigenen Theorie nicht glauben, da Werwölfe vor mehr als 100 Jahren von Jägern ausgerottet wurden, doch die Reißzähne und Klauen sprachen gegen jede andere Möglichkeit. Vampire lebten nur im Süden und besaßen keine Krallen, und für einen Wendigo war er zu menschlich. Das erklärte auch die Rückkehr der echten Wölfe. 

Mit einem zufriedenem Grinsen und einem neuen Ziel trat er den Rückweg an. 

Ich muss ihn unbedingt wieder finden. 

Doch sonderlich weit kam er nicht. Kaum war er aus der Tür stand er mehreren Männer mit geladenen Waffen gegenüber. 

"Keinen Schritt weiter!" 

Wie angewurzelt blieb er stehen. Was hatte er sich auch dabei gedacht mitten am Tag in das Verlies von Jägern einzubrechen? 

"Ich fand das gar nicht witzig das du meinen Wagen in Brand gesetzt hast!" giftete der eine Jäger Stiles an.

Moment...bedeutete das etwa?

Als hätte er die Frage laut ausgesprochen antwortete ein anderer Jäger.

"Wir wussten das du die Nacht hier warst wo der Wolf entflohen ist. Unsere Bewegungsmelder schlugen Alarm als du zu deinem Auto gelaufen bist. Von da an haben wir dich verfolgt."

Mit einem mehrdeutigen Grinsen ging einer der Jäger auf ihn zu. 

"Doch das ist nicht der wahre Grund warum wir dich verfolgt haben." 

Er machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und zog mit dem Lauf seiner Waffe an der Kette die um Stiles Hals hing. Zum Vorschein kam ein Runder Anhänger mit einem Stern in der Mitte.

"Wir hatten eigentlich schon Aufgegeben hier noch Hexen zu finden, aber dann bist du uns einfach so ins Netz gegangen." 

Verdammt! Ich wurde also doch die ganze Zeit verfolgt. Gut gemacht Stiles!

Der mit dem Wolf tanzt || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt