Trunken Mund tut Wahrheit kund

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Tief in der Nacht wachte der Wolf auf. Er spürte wie die Wunden an seinem Körper anfingen zu heilen und ihm das atmen leichter fiel. 

Erst jetzt fiel ihm auf das er gar nicht in seinem Zimmer war.

Mit erstaunen dachte er daran wie Stiles ihn ganz allein in seine Wohnung getragen hatte um ihn zu versorgen. 

Die Fürsorge für ihn rührte ihn zutiefst, obwohl er wusste das er es nie im Leben verdient hatte. 

Ihm kam der Schmerz des Hexers in Gedanken als er ihm sagte er könne nun wieder allein leben und müsse nicht bei ihm bleiben wenn er nicht will. 

Doch es schmerzte ihn ebenfalls Stiles so zu sehen. 

Er wollte nicht das er wegen ihm unglücklich war, dennoch hatte er ihn zu tiefst verletzt und er wusste das keine Worte diesen Verrat wieder gut machen konnten.

Auf der einen Seite sah er keinen Fehler in seinem Handeln. 

Doch er wusste das diese Ansicht jeglich seinem Stolz und dem Trotz entsprang sich für sein Tun vor jemand anderen verantworten zu müssen, auf der anderen Seite wollte er nichts sehnlicher als das erneute Vertrauen des Hexers und das er ihn wieder so wahrnahm wie er es vor ein paar Wochen noch tat.  Er wusste das Stiles immer noch wütend auf ihn war, auch wenn er sich jetzt wie selbst verständlich um ihn kümmerte.

Er hoffte das die Triskele, die er ihm auf den Rücken gezeichnet hatte,  dem Hexer zeigte was er ihm wirklich bedeutete. 

Vorsichtig setzte er einen Fuß nach dem anderen auf den Boden und wollte in die Küche um etwas trinken zu gehen.

Im Wohnzimmer brannten die letzten Reste der kleinen Kerzen und warf ein sanftes goldenes Licht in den Raum.

Er löschte die Kerzen als er einen schlafenden Stiles, zusammen gekauert auf dem Sofa liegend, vorfand. 

Eine halb leere Whisky Flasche lag umgefallen auf dem Fussboden und in seiner rechten Hand hielt er immer noch das leere Glas.

Kurz betrachtete er den Hexer,  ehe er ihn hoch hob und in sein Zimmer brachte.  Er ignorierte dabei den brennenden Schmerz in seinen Muskeln. 

Er wollte gerade den Raum verlassen als eine Hand nach ihm griff. 

Klare Bernstein farbende Augen schauten zu dem Wolf hinauf und hinderten ihn am Gehen.

"Geh bitte nicht." Derek wusste das nicht nur eine momentane Bitte hinter seinen Worten steckte. 

Unschlüssig stand der Wolf im Raum und wusste nicht ob er wirklich auf die Worte des Hexers hören sollte.

Er wusste das Stiles betrunken war und hatte Angst er könnte seine Bitte bereuen wenn er an nächsten Morgen aufwachte und ihn neben sich vorfand.

Doch sein innerer Wolf sehnte sich nach der Nähe des Menschen und brachte Derek dazu sich neben Stiles in das Bett zu legen.

Er war darauf bedacht nicht allzu nah an ihn ran zu rücken, doch Stiles vernichtete dieses Vorhaben als er nah an ihn ran rutschte.

Tief schaute er ihm die smaragd grünen Augen die ihn misstrauisch musterten.

"Ich bin immer noch verdammt wütend auf dich!" fing der Hexer an zu sprechen, wobei ein leichtes Lallen in seiner Stimme hörbar wurde. 

Vorwürflich hob er den Zeigefinger und drückte ihn auf Dereks Schlüsselbein. Der Hexer lag halb auf dem Wolf und spürte dessen Herzschlag.

"Aaabeeerr-" er machte eine kurze Pause und sah erneut in Dereks Augen.

"Ich hab dich wirklich gern du alter Grummelwolf. 

Sehr sehr seeeeeehr gern um genau zu sein."

Derek wurde bei Stiles Worten unbehaglich da er wusste das er diese Tatsache nie zugegeben hätte, wenn er nicht unter den Einfluss von hochprozentigem Alkohol stehen würde.

Doch Stiles Blick wirkte so klar das er sich nicht sicher wahr ob er es nicht doch ernst meinte.

"Ich möchte nicht das du gehst.  Du sollst bei mir bleiben."

Stiles rutschte immer näher an den Wolf heran und sein Herzschlag blieb vollkommen ruhig.

Der Schwarzhaarige wusste nun mit absoluter Sicherheit das Stiles sich ihrer Situation vollkommen bewusst war.

Sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von Dereks entfernt, welcher die sanften Atemzüge auf seiner Wange spürte. 

Der Hexer schaute ihm die gesamte Zeit in seine Augen.  Sein Blick wanderte erst auf seine Lippen als ihre Nasenspitzen sich berührten und Stiles seine Stirn auf die des Wolfes drückte.

"Ich kann dich einfach nicht gehen lassen."

Er legte ihm seine linke Hand in den Nacken und zog Dereks Gesicht die letzten Zentimeter zu sich heran. 

Sanft wie eine Feder legten sich Stiles Lippen auf Dereks. 

Überrascht schaute der Wolf auf,  doch genoss er den Moment.

Zögerlich schloss er seine Augen und erwiederte den Kuss.

Nach kurzer Zeit löste der Braunhaarige sich, blieb jedoch nur weniger Millimeter von den Lippen des Wolfs entfernt.

Derek spürte seinen verschnellerten Herzschlag. 

"Bitte geh nicht weg!"

"Niemals!"

Stiles Herz blühte auf und er konnte sein Glück nicht fassen. Lächelnd schloss er erneut ihre Lippen zusammen und diesmal erwiederte der Wolf sofort.

Die Starken Arme des Wolfes zogen ihn näher zu sich heran und schlossen ihn enger in die Umarmung.

Stiles lag mittlerweile komplett auf Derek und die Küsse wurden immer intensiver. 

Lächelnd brachte der Wolf schließlich Abstand zwischen die beiden. 

"Hey." schmollte der Jüngere der gespielt traurig die Lippen verzog.

"Du solltest schlafen."

Der Wolf gab ihn einen sanften Kuss auf die Stirn,  ehe er den Hexer zu sich zog und auf die Seite drehte.

Friedlich kuschelte sich Stiles an den Wolf und zog dessen Arm über sich und hielt seine Hand fest.

Nach kürzester Zeit war er eingeschlafen.

Lächelnd schloss der Wolf ebenfalls die Augen und genoss die Nähe des anderen. 

Der mit dem Wolf tanzt || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt