Sie untersuchten das Gebiet auf weitere Hinweise.
"Hier ist was!" rief Stiles plötzlich mehrere Meter entfernt.
"Ihr Zauber ist zwar taktisch klug, jedoch haben sie anscheinend keine Ahnung das er einen Wirkungsbereich hat." gab er grinsend kund. Derek verstand mal wieder kein Wort und zog seine Augenbrauen in typischer Hale Manier zusammen.
"Riech mal." erwiderte er belustigt. Der Wolf tat wie ihm gehieß und reckte die Nase in die Luft.
Erstaunt drehte er sich zu ihm um.
"Den Dekungszauber den diese Jäger angewendet haben fungiert nur in einem bestimmten Umkreis. Deshalb befanden sich auf der Hülle keine Geruchsspuren. Doch außerhalb des Wirkungsgebietes haben sie keinen Schutz mehr. Deshalb können wir sie jetzt riechen."
"Und damit haben wir eine Spur."
Sie folgten der Spur mehrere Kilometer weit, tiefer hinein in den Wald.
Die Sonne stand mittlerweile am höchsten Punkt des Himmels und warf goldenen Strahlen durch das lichter werdende bunte Blätterdach.
Laut raschelten das Laub als der Wolf und der Hexer durch das Dickicht liefen.
"Wo zum Teufel sind die?" fragte Stiles, sichtlich genervt von der anhaltenden Wanderung.
"Ich weiß es nicht. Aber der Geruch wird hier stärker."
Sie liefen noch einige Meter weiter, bis eine alte Blockhütte in Sicht kam, die fernab der menschlichen Zivilisation stand.Der bleiche Farbton des alten Hauses schmiegte sich fließend in die herbstliche Umgebung ein und wirkte fast wie ein Relikt aus einer längt vergangen Zeit.
Doch der gut erhaltende Zustand des Gebäudes deutete darauf hin, das es immer noch bewohnt wurde.
"Es sieht verlassen aus."
"Für den Moment jedenfalls." stimmte der Wolf zu.
Langsam näherten sie sich dem alten Gebäude und hielten nach möglichen Fallen ausschau.
Ohne zu zögern öffneten sie die Haustür und traten ein.
Der Innenbereich war großzügig geschnitten und gemütlich möbliert. Durch die vielen großen Fenster fiel genug Licht um die Trophäen der Familie in einem goldenen Licht zu präsentieren.
Zu erst fielen einem die großen imposanten Hirschgeweihe über dem Karmin auf, doch der Blick wanderte schnell auf die Köpfe von Wölfen und Chupakabras.
Zu Zähnen und Krallen von Wendigos, Vampiren und Höllenhunden, die fein säuberlich auf Ketten gezogen und an die Wand gehängt wurden.
Unzählige Waffen, Speere, Messer, Pfeile und Bögen hingen gut sortiert unter den Trophäen und wurden von Regalen voll mit Büchern, Fallen, Elixieren und Ketten geziert.
Beim Anblick der unzähligen Waffen ging Dereks innerer Wolf auf Alarmbereitschaft.
"Dann lass uns mal sehen ob wir was nützliches Finden." schlug Stiles vor und machte sich an die Arbeit.
Nach etwa einer Stunde seufzte Derek genervt auf.
"Was machen wir noch hier? Der Geruch ist mindestens schon zwei Tage alt. Wahrscheinlich sind sie wieder auf Jagd und wir verschwenden unsere Zeit damit ihre Sachen zu durchwühlen!"
Überrascht schaute der Hexer auf.
"Wieso regst du dich so auf? Vielleicht finden wir hier ja etwas das uns weiter hilft."
"Nichts hier drin wird uns weiter helfen! Nur die Jäger können das!"
Verwirrt über Dereks Worte runzelte Stiles die Stirn.
"Was meinst du damit?"
Es herrschte eine kurz Stille als dem Wolf bewusst wurde was er gerade gesagt hatte.
"Nichts!" knurrte er wütend und rannte aus dem Haus. Zurück blieb ein völlig verdatterter Stiles.
Eilig lief er dem Wolf hinter her und musste sich Mühe geben ihn noch einzuholen.
Schwer atmend packte er den Wolf am Arm und drehte ihn zu sich um.
"Hey! Wieso haust du einfach ab? Was meintest du eben damit?"
Wütend drehte sich Derek zu dem Braunhaarigen um.
"Weil ich keine Lust hatte weiter sinnlos meine Zeit zu verschwenden."
Stiles schenkte ihm einen Blick des Unglaubens.
"Wenn du meinst. Aber was hast du gemeint mit 'Nur die Jäger können uns helfen'?"
Mit einem eiskalten Blick riss er sich aus den Griff des Jüngeren und knurrte ihn regelrecht an.
"Nichts was dich etwas angehen würde!" damit wandte er sich um und ließ Stiles allein zurück.
Die Worte und das Missvertrauen des Wolfes versetzte Stiles einen Stich ins Herz.
Er selbst wusste nicht warum ihm die Worte des Anderen so nahe gingen, doch er wusste das es nichts gutes Bedeuten konnte sich weiter mit dem Wolf anzulegen. Also trottete er enttäuscht und wütend hinter her.
Die nächsten Tage über ignorierte Stiles den Wolf. Er hatte momentan wenig Lust ihm seine Gedanken und Gefühle mitzuteilen wenn der andere kein Interesse daran zeigte es ebenfalls zu tun. Doch die gleichseitige Ignoranz des Werwolfs verletzte Stiles nur noch mehr.
Laut knallte die Tür des Hotelzimmers zu und Stiles zuckte erschrocken zusammen.
"Was zum Teufel-?" setzte er an, stoppte jedoch abrupt als er den Blick des Schwarzhaarigen sah.
"Sie sind weg!"
"Und was kann die Tür dafür?" fragte der Hexer sarkastisch, der das Beben des Holzes bis zum Schreibtisch gespürt hatte.
Wütend schnaubte der Wolf auf und starrte ihn einfach nur an.
"Was?!"
"Nichts."
Schönes Gespräch dachte sich Stiles ironisch und widmete sich wieder seinen Büchern zu.
Wann hatte der Wolf eigentlich angefangen so kalt zu ihm zu sein? Er konnte sich darauf einfach keine Antwort geben und er würde einen Teufel tun den Wolf zu fragen. Er würde eh keine Antwort erhalten.
Die nächsten Wochen waren die beiden ungleichen Persönlichkeiten damit beschäftigt, den neuen Aufenthaltsort der Argentfamilie heraus zu finden.
Zwar hatten sich die Gemüter wieder einigermaßen beruhigt, doch so herzlich wie am Anfang, gingen sie nicht mehr aufeinander ein. Stiles hatte immer wieder versucht auf den Wolf einzugehen doch dieser zeigte ihm immer wieder die kalte Schulter.
So langsam verstand er das Verhalten des Wolfes immer weniger.
Dabei sah es doch mal so gut aus...
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Der mit dem Wolf tanzt || Abgeschlossen
FanfictionGedankenverloren lief er durch den ruhigen Wald, Er genoss die Stille und den Frieden und ließ die Ruhe der Natur in sich wirken. Aus den tiefen des Waldes drangen gequälte Rufe an das Ohr des Spaziergängers. Er wusste, etwas konnte nicht stimmen...