Paris I

277 12 0
                                    

"Mary? Können wir uns ein bisschen weiter weg hinsetzen?", fragte mich Louis leise, als wir das Flugzeug betraten, das uns nach Paris bringen würde. Ich war verwirrt, nickte aber und ging etwas weiter nach hinten.
"Ich muss mit dir reden. Du weißt, die Tour ist bald zuende. Nur noch Paris, Lyon und Bordeaux. Das sind drei Shows. Eine Woche noch. Wir müssen langsam darüber reden, was wir nach der Tour machen.", sagte Louis ernst. "Ich weiß",sagte ich leise,"Ich bin Stylistin. Ich kann natürlich versuchen, weiterhin eure Stylistin zu bleiben, aber ich kann nichts versprechen. Wenn nicht, dann...weiß ich auch nicht." "Möchtest du überhaupt mit mir zusammen bleiben?" "Was? Natürlich! Das sollte nicht heißen, dass ich nicht mit dir zusammen sein will. Ich...weiß nur nicht, wie wir das machen können, wenn ich nicht eure Stylistin bleiben kann. Dann sehen wir uns fast nie und dann trennen wir uns, ich sehe es schon kommen.", sagte ich zwar leise, aber bestimmt,"aber ich werde es versuchen, Louis." Ich nahm seine Hand und drückte sie beruhigend. "Das...wird schon irgendwie."

Also nahm ich mir meinen Laptop zur Hand und schrieb eine E-Mail an 'Style Icon'. Und dann drückte ich mir selbst die Daumen, dass mein Vertrag verlängert werden würde.

"Aussteigen, alle miteinander!", flötete Paul und lief vorneweg aus dem Flugzeug, durch den Flughafen, wo wir ordentlich abgelichtet wurden, und dann in ein schwarzes Auto, das so schnell wie möglich den Umkreis des Flughafens verließ und uns zum Hotel brachte.

"Hier die Karten, ab in eure Zimmer und macht euch nochmal frisch, dann geht es auch schon los zur Konzerthalle.", informierte uns Paul  gut gelaunt wie nie und drückte uns Zimmerkarten in die Hand.
Wir nickten nur und fuhren mit dem Aufzug in unsere Etage. Ich ließ mich beim Gehen etwas zurückfallen um neben Harry zu gehen.
"Na? Alles gut bei dir, du siehst müde aus.", fragte ich den Lockenkopf, der ein wenig dunkel unter den Augen war.
"Jaja, alles gut, ich hab nur schlecht geschlafen. Du musst nachher wohl ein bisschen mehr an mir kaschieren.", zwinkerte er kurz und steckte dann auch schon seine Karte in den vorgesehenen Schlitz und seine Tür sprang auf.
Ich ging noch ein paar Türen weiter und betrat ebenfalls mein Zimmer. Louis schmiss sich gerade auf's Bett und wollte die Augen zu machen, als ich ihn grob davon abhielt.
"Nicht schlafen, Louis. Geh duschen. Und danach ich. Komm, mach.", ich lachte und zog an seinem Bein, Louis hatte jedoch andere Absichten und krallte sich in der Bettdecke fest.
Ich gab auf. "Dann geh ich halt zuerst duschen. Aber wenn du wenn ich wiederkomme eingeschlafen bist, dann gnade dir Gott!", drohte ich dem Doncaster und schloss mit frischen Klamotten in der Hand die Badezimmertür.

Und tatsächlich. Wer hätte es gedacht, Louis lag, alle Viere von sich gestreckt auf dem Bett und schlief tief und fest. Ich stöhnte genervt auf. "Louis!", sagte ich und rüttelte an ihm, doch er dachte gar nicht daran aufzuwachen. Ich sah mich um. Auf dem Nachtschrank stand ein Glas, das ich nahm und im Badezimmer mit Wasser füllte. Mit einem freundlichen "Aufstehen!" kippte ich den Inhalt über Louis' Gesicht, der plötzlich aufschreckte und einen unmännlichen Schrei von sich gab. Ich hielt mir vor Lachen den Bauch und zeigte auf das Badezimmer. "Geh jetzt duschen, Louis." Mit einem Murren verschwand mein Freund im Badezimmer und ich konnte Minuten später Wasser plätschern hören, sowie die Stimme von Louis, der 'Little Things' sang.

"Sorry, Louis hat so lange geduscht.", ganz aus der Puste kamen wir unten in der Hotellobby an, wo die anderen schon auf uns warteten. Harry gluckste nur, weshalb ich ihm einen bösen Blick zuwarf.

"Mensch Harry, deine Augenringe sind aber echt krass, wie viele Stunden hast du geschlafen?", fragte ich den Älteren, während ich konzentriert versuchte die starken, dunklen Flecken unter Harry's Augen unsichtbar zu machen. "Ähm... vielleicht zwei Stunden?", murmelte er und zuckte mit den Schultern.
Er zeigte auf die Dose Red Bull, die er in der Hand hielt und trank einen Schluck. "Damit kommt man durch." Ich lachte leise. "So, fertig!"

-----------------------------------------------------------

Leute, diese Story ist bald zuende :(
Irgendwie traurig, findet ihr nicht? Ich glaube, ich werde sie ein bisschen vermissen, aber let's see. Das ist nicht das Ende von meinem Account ;)
Die nächste Story ist in Planung, aber sie wird anders als diese hier. Mehr dazu im letzten Kapitel :)

See ya
-L

Stylistin oder Seelsorge?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt