Dragons/RTTE ~Dagur x Reader

EXTRA CHAPTER #9: Breaking Up [2]

„Weil ihr reden MÜSST",sagte Astrid bestimmend nachdem sie ihr Telefonat schon lange beendet hatte. „A- Aber ich will nicht",rechtfertigte sich (D/N) und schielte auf ihr Handy, wo bereits wieder etliche Nachrichten auftauchten. Die meisten waren Drohungen, dass wer auch immer bei ihr sei sie besser nicht anfasse oder er würde bald sterben.

Die (D/H)haarige ging in die Küche und stützte sich auf die Spüle, ehe sie verzweifelt zuhörte wie etwas Wasser aus dem Hahn tropfte, und versuchte ihre Morsezeichen zu entziffern. Die Abstände waren eigentlich konstant, doch hin und wieder etwas länger. „Wenn ich jetzt nur morsen könnte"

(F/N) kam angelaufen und legte ihr fürsorglich ihre Hände auf die Schultern:„(D/N)... es ist für euch beide besser. Ihr macht euch beide Sorgen um einander, und das wisst ihr auch. Hey, ich verstehe dich komplett. Du hast ihn mit deiner besten Freundin erwischt, ich würde wahrscheinlich ähnlich reagieren, aber niemand macht sich so viele Sorgen um jemanden, der ihm eigentlich egal ist. Glaub mir, wir alle wissen wie viele Traumprinzen es dort draußen gibt, die sich am Ende doch nur als Frösche entpuppen. Aber dein Dagur ist anders, und wenn nicht- dann darfst du mich schlagen und mir das jedes Mal vorhalten wenn ich mir bei etwas absolut sicher bin"

Gemeinsam gingen sie zurück zu den anderen und nachdem (D/N) tief durchgeatmet hatte, nahm sie schließlich den eingehenden Anruf zaghaft an.

„(D/N)? Bist du da?",kam von der anderen Seite der Leitung.

„Ja",wurde kurz geantwortet.

„Geht's dir gut?",wurde vorsichtig gefragt.

„Den Umständen entsprechend ganz gut",wurde geantwortet.

„Hast du kurz Zeit um mit mir zu reden?"

„Wenn es sein muss"

„Ja muss es"

(D/N) verzog sich auf den Balkon, wo sie sich übers Geländer lehnte und auf die Straße hinunter blickte. Unruhig wuselten die Menschen mit ihren Taschen umher oder fuhren in ihren Autos. Kinder schrieen und wurden irgendwohin gezogen, aufgetakelte Frauen standen an den Boutiquen und sahen sich die viel zu klein gedruckten Preise- was niemals ein gutes Zeichen war- an, während ihre Freunde sich in den nächsten nicht Kosmetikladen retteten oder unter einem Berg aus Taschen versuchten durch die Tür zu kommen.

In Filmen würde die Protagonistin nun immer eine Zigarette rauchen und mit einem erotischen Gesichtsausdruck einen nachdenklichen Spruch aufsagen, so wie es die ganzen Weiber auf Instagram taten, doch dies hier war kein Film und außerdem rauchte (D/N) erstens nicht, zweitens wollte sie damit auch jetzt nicht anfangen und drittens wäre nun der denkbar schlechteste Zeitpunkt dafür. Also würde sie wohl einfach telefonieren...

„Hey"

„Hey"

„Alles in Ordnung?"

„Den Umständen entsprechend- nein"

„Bitte du musst mir zuhören, es war alles anders als du denkst!"

„Wieso sollte ich das tun?"

„Weil ich dich wieder sehen will. Bitte, wir gehören doch zusammen! Ich möchte nicht ohne dich"

„Tja, das hättest du dir überlegen sollen bevor du mit meiner Ex-Freundin rumgemacht hast. Ich hab doch gehört was du gesagt hast!"

„Du hast aber nur die Hälfte gehört!"

„Ach da kam noch mehr?!"

„Nicht das was du denkst! Sie kam wieder angelaufen und hat mich vollgeredet. Ich wollte dir die Blumen bringen, aber sie hat gedacht die waren für sie und hat dann wieder ihre dämliche Nummer abgezogen. Ich habe ihr meine Meinung zu ihrem Verhalten gesagt, dass ich sie nicht ausstehen kann und ihr Verhalten nicht länger hier dulden würde. Du bist die einzige Person die ich so lieben kann, und das weißt du auch! Und ich würde niemals im Leben auf die Idee kommen dich zu verlassen oder dich zu betrügen! Und als du dann reinkamst, hat sie dich gesehen und mich einfach geküsst... Whuä, ich krieg die Krätze wenn ich daran zurückdenke. Und den Rest kennst du ja"

(D/N) schluckte. Das hörte sich alles plausibel an, und klang auch nach dem Dagur den sie kannte und liebte. Nur was wenn es doch gelogen war, wenn er sie nur um den Finger wickelte? Warum musste alles immer nur so kompliziert sein?

„(D/N)? Bist du noch da?"

„J- Jaja, bin noch da.

„Du glaubst mir doch, oder?"

„Ich weiß nicht... ich weiß es wirklich nicht. Ich zweifle gerade an allem"

„Bitte glaub mir, wenn ich jemals- ok das wird wehtun zu sagen...- diiiich betrügen würde- oh das tat weh-, würde ich dann so einen Aufstand machen um dich zurückzugewinnen? Nein, würde ich nicht. Ich will dich, und zwar nur dich. Und niemand anderes- nicht jetzt, nicht morgen, nicht irgendwann. Es zerreißt mich fast dich nicht bei mir zu haben, nicht zu wissen wie es dir geht und ob du sicher bist- du hast ja nichtmal die Nachrichten gelesen"

„Ja also was das angeht, ähm, ich... uuuh... tut es mir leid"

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich hatte schon so eine Vermutung, dass du sowas machen würdest. Ich kenne dich auch nicht seit gestern"

Ein kleines Lachen entfloh ihr. Seit Ewigkeiten konnte sie wieder etwas Lachen. Es tat gut seine Stimme zu hören. Sie vermissten einander. Sie wollten sich wieder in die Arme schließen.

- - -

„Ssssht! Ich kann nichts hören!",flüsterte Raffnuss und presste ihren Kopf enger an die Tür. „Was macht sie?",fragte Heidrun neugierig und versuchte einen Blick zu erhaschen. „Ok ok, sie denkt nach",gab Astrid bekannt und starrte durch die Glastür, „Was hat er gesagt?! Wieso ist sie so geschockt?!"

„Ich verstehe kein Wort n- warte... er sagt sie soll sich entschuldigen! Was für ein Kerl ist das denn?!"

„Hat er nicht ernsthaft gesagt oder?! (D/N) hatte damit wie sie ihn eingespeichert hat völlig recht!"

„Dieses m- Wieso lacht sie jetzt? Raff war das ein gutes "Das-war-witzig-Lachen", ein schlechtes "in-deinen-Träumen", ein echt mieses "Ich-bringe-dich-um-du-verlogenes-Stück-Dreck", oder ein sehr gutes "Ich-hab-mich-wieder-versöhnt-Lachen"?! Ich brauche antworten!"

„Letzteres. Letzteres... Letzteres? Letzteres?! Letzteres! LETZTERES!!!"

Jubelnd sprangen sie in der Wohnung umher und tanzten wie verrückt, immerhin hatten sie ihre Mission erfüllt. (D/N) und Dagur waren nun endlich wieder inoffiziell ein Paar, es lief eigentlich zu gut um wahr zu sein.

„Wir sollten eine Firma gründen!",schlug Heidrun vor, „Wir kriegen alles und jeden vermittelt!" Auch Astrid schien die Idee zu gefallen:„Perfekt! Und wir nennen sie...Parship! Wie lange hat das Gespräch jetzt gedauert...? 11 Minuten! Perfekt! Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single!"

„Das klingt behämmert",wand Raffnuss ein, „Die beiden waren schon verliebt! Sie hatten nur eine Beziehungskrise. Und außerdem- ein Single? Wenn sich ein Single verliebt dann ist das Scheisse!"

„Na dann halt... Tinder! Heißt so nicht eine Schokolade?",schlug (F/N) vor. Doch Heidrun schien damit noch nicht ganz einverstanden zu sein:„Nein, wir nennen sie... LoveScout24"

„Wieso 24?"

„Keine Ahnung"

Die Diskussion darüber wer denn jetzt die beste Idee hätte und wie der Werbeslogan und der Werbespot sein sollte wurde unterbrochen als (D/N) die Glastür zum Balkon öffnete und zu den anderen zurück kam.

Sofort sprangen alle auf sie zu und drängten sie zum Reden:„Seid ihr wieder zusammen?" „Was hat er gesagt?" „Welchen von den Namen findest du besser-" „Du musst alles erzählen!"

„Schon gut also... wir haben geredet-"

„Haben wir schon mitbekommen, wie sieht's jetzt aus?"

„Naja wir... ich denke wir sind wieder zusammen!"