EXTRA CHAPTER #19: Happy Pills [1]

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Ok erstmal, tut mit leid, dass ich gestern nicht geupdatet habe. Ich bin jetzt endlich auch krank, und habe es einfach nicht geschafft zu schreiben. Ich hoffe, dass ich mich noch zusammenreiße und die paar Kapitel noch schreibe.

Diesen Oneshot widme ich der lieben Fan-Fiction13
Ich hoffe du magst ihn❤️

⚠️Trigger Warning! Suizid, Borderline, Depressionen und derartiges. Wer das nicht verträgt ließt es bitte nicht!⚠️

Jetzt. Jetzt war der Moment gekommen. Nichts könnte sie jetzt noch aufhalten. Gleich wäre alles vorbei.

Eine Brücke über einem reißenden Fluss, der perfekte Ort. Hier und jetzt würde nichts schief gehen, hier und jetzt würde alles endlich ein Ende haben.

Und in dieser regnerischen und dunklen Nacht, sah man auf der Brücke einer Landstraße eine Silhouette hinter der Absperrung stehen, mit den Händen noch am Geländer und einen Fuß in der Luft baumelnd. Ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen wischte sie sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg.

Jeder neue Gedanke äußerte sich in unzähligen Tränen die ihr Gesicht in Strömen hinunterliefen, sie dachte an alles, was die letzten Jahre so passierte und kam zu dem Entschluss, dass sie das Richtige tat-... oder etwa nicht?

Sie schluchzte. Sie weinte so sehr, dass sie nach Luft hechelte, und ihre Sicht unklar wurde. Instinktiv lachte sie und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, doch dieses Mal würde sie niemand sehen, niemand würde ihr komische Blicke zuwerfen, niemand würde sie mit unsinnigen Fragen durchlöchern.

Also ließ sie ihren Tränen endlich freien Lauf. Und sie weinte und weinte, all die Last der Vergangenheit fiel endlich von ihr ab und es fühlte sich gut an. Die warmen Tränen gaben ihr das Gefühl der Geborgenheit, das sie stets suchte. Jämmerlich, weinen um sich geborgen zu fühlen, das wusste sie auch.

Doch es war ihr egal. Ja, völlig egal.

Hier war nur sie.

Nur sie und ihre Gefühle.

Zum ersten Mal war es ihr wieder egal was die anderen sagten, da sie hier frei war. Und das würde auch so bleiben. Niemals würde sie sich wieder in diese Hölle begeben, den ganzen Tag heile Welt spielen und verzweifelt mit Lachen nach Hilfe rufen, während sie versuchte zu verstecken, was niemand verstehen würde.

Und sie lachte. Nicht weil sie es musste, sondern weil sie es wollte. Sie lachte über die Dummheit der anderen und ihre eigene Familie, wenn man das überhaupt noch so nennen konnte. Ja, ihre Mutter wäre enttäuscht von ihr, niemals hätte sie es soweit kommen lassen sollen. Ihr Vater? Tja, vielleicht wäre er auch traurig, doch so wäre es dann nun mal.

Wie eine Gestörte lachend zog sie ein letztes Mal ihre Ärmel hoch, zog die Armbänder und Haargummis aus und warf sie hinunter. In Zeitlupe fielen sie hinunter und wurden vom Wasser verschluckt. Nein, sie würde gehen ohne sich zu verstecken. Voller Stolz.

Stolz auf den Mut den sie hatte.

Den Mut, jeden Tag wieder zu denen zu gehen, die es einem am schwierigsten machten.
Zu denen, die sie nicht verstanden, und es auch nie tun würden.
Zu denen, die alles gestartet hatten.
Zu denen, weshalb sie nun hier stand.

Und ein letztes Mal nahm sie die Rasierklinge aus ihrer Hosentasche, drückte diese ans wunde Fleisch der abgemagerten Haut und ritzte sich. Er kehrte wieder zurück, der Schmerz der zum Freund wurde, der Schmerz der sie nie im Stich ließ.

Mit blutenden dürren Armen ging sie einen Schritt weiter auf den Abgrund zu. Viel Zeit bliebe ihr nicht, entweder sprang sie voller Eleganz und ohne Angst, oder sie könnte sich nichtmehr aufrecht halten und würde hinunterstürzen.

Früher wäre sie wahrscheinlich auch gefallen, da sie das Gleichgewicht nichtmehr hätte halten können. „Sieh mal da kommt die fette Kuh",hieß es immer, „Iss mal weniger könnte dir auch guttun"

Eines musste hier jedoch noch einmal klargestellt werden- sie war nicht dick. Sie hatte Idealgewicht und perfekte Proportionen, von denen manche nur träumen konnten. Doch über Jahre wurde ihr eingeredet sie seie fett, und dieser Gedanke war lauter und stärker als alle die das Gegenteil behaupteten.

Und so entwickelte sich die Essstörung. Mahlzeiten wurden komplett ausgelassen oder nur spärlich eingenommen, was dazu führte, dass sie erheblich an Gewicht verlor. Ihre Rippen waren klar und deutlich zu erkennen, ihre Bauchdecke war nach innen gewölbt und zeigte den fehlenden Inhalt, ihr Becken stand heraus, ihre Knie und Ellenbogen waren spitz und taten bei jeder Berührung weh, ihre Arme und Beine waren unglaublich dünn und auch viele weitere Zeichen der Magersucht waren auf ihrem Körper verewigt, zusammen mit Schnittwunden, Prellungen und vielen anderen "Missgeschicken".

Wer es bis hierhin noch nicht geschafft hat zu kapieren was mit ihr los ist und was sie tun will, der sollte es auch besser nicht wissen. Denn genau so waren auch die anderen, die Hilfeschreie überhörten und sich nur in ihrer Regenbogenwelt aufhielten. Wisst ihr was? Die Welt ist nicht nur schön und bunt, nein sie ist hässlich, brutal und farblos. Und nun noch einmal, sie hatte Depressionen, Magersucht, Borderline und den ganzen anderen Mist und wollte sich nun umbringen. Schockiert? Verängstigt? Ungläubig? Tja, ihr wurdet gewarnt.

Doch bevor ihre Kräfte sie nun verlassen würden atmete sie ein letztes Mal tief ein. Also ging sie einen Schritt nach vorne, ohne Angst vor ihrem Tod. Flüstert leise:„Verzeih mir" und sprang-

Mit ausgebreiteten Armen stürzte sie hinunter, mit einem Lächeln im Gesicht und Tränen in den Augen. Doch etwas hielt ihren Arm während des Fallens fest und dachte auch nicht daran loszulassen.

Ihr Fall wurde aufgehalten und sie wurde zurück auf die Brücke gehoben. „Nein!",schrie sie, in der Hoffnung, dass ihre Gedanken ihr nur ein Szenario ausmalten und sie in Wahrheit noch fallen würde, „Lass mich los!"

„Du hast dir den wohl denkbar dämlichsten Platz ausgesucht!",keifte eine Stimme und warf sie zurück auf die Straße. Ihre Gliedmaßen fielen auf den harten Asphalt und taten weh. Instinktiv versteckte sie ihre Arme wieder unter den Ärmeln ihres Oversize Pullovers, der verschleierte wie abgemagert sie doch war.

„Da unten befinden sich außer Wasser viele, große, spitze Steine. Du würdest dir eher das Genick brechen als alles andere",mit einem Mal zog die Person sie am Arm wieder hoch, „Wie ist dein Name?"

Ohne eine Antwort zu geben versuchte sie die Person genauer zu erkennen. Im kargen Laternenlicht erkannte sie eine athletische Statue und zerzauste Haare, welche an einigen Stellen abstanden. Wenn sie sehr viel Pech hatte, war das jetzt ein Cop, welcher sie entweder direkt in die nächste Klinik oder mach Hause bringen würde.

„Gut, dann nehme ich dich halt mich",beschloss er und warf sie über seine Schulter. „Nein! Das ist Entführung! Was hast du mit mir vor?! Lass mich runter sonst rufe ich die Polizei!",drohte sie ihm und wand sich auf der Schulter, doch war nicht stark genug um zu entkommen.

„Das würdest du nicht, und außerdem sagen mir deine Augen, dass du gleich sowieso nichts mehr mitbekommst",gab er zurück und lief mit ihr davon. Und er hatte Recht. „Scheisse",dachte sie als wieder ihre Sicht und ihr Gehör schwand, ihr Heiß und Kalt wurde und sie merkte, wie sie bewusstlos wurde.

„3... 2... 1... sag ich's doch"

Dragons/RTTE ~Dagur x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt