Dein POV
Mittlerweile waren seit diesem gewissen... "Zwischenfall" einige Wochen vergangen. Ständig lagen Geschenke für das Baby vor unserer Tür, eins prachtvoller als das andere. Dagur meinte das Kind würde noch total verzogen werden, aber ich war da nicht ganz seiner Meinung. Es schien soweit allen gut zu gehen, allerdings bekam Dagur langsam einen Lagerkoller. Die Nächte verbrachte er größtenteils in der Bibliothek zwischen hunderten von Büchern, Schriftrollen und Karten. Physisch war er wieder hergerichtet, nur psychisch nicht so ganz- beziehungsweise er war noch schlimmer als am Anfang, und das wollte schon was heißen. Vielleicht war mein Eindruck auch einfach nur verfälscht, wer wusste schon. Vorsichtig stieß ich die schwere Holztür auf, um in den Raum voller Bücher zu kommen. „(D/N)!",rief jemand aufgeregt und wirbelte mich im nächsten Moment auch schon durch die Luft. Es war natürlich kein geringerer als Dagur selbst, der mich nur Sekunden später wieder herunterließ und dann am Arm schnell wegzog, und mich vor einen Tisch stellte. „Sieh dir das an!",rief er euphorisch und zeigte auf eine ausgebreitete Karte vor mir. Die Kohle mit der etwas unförmiges gezeichnet wurde war so gut wie komplett verblasst, allerdings könnte es auch einfach ein Fettfleck gewesen sein, das Papier war sowieso alt und verwittert, die "Beschriftungen"- wenn man das überhaupt noch so nennen konnte- waren unleserlich, so als wären sie von einer behinderten Spinne geschrieben worden. Mit anderen Worten, ich hatte dezent keine Ahnung was dadran so interessant war.
„Woow, echt unglaublich. Wahnsinn",sagte ich nickend und leicht überfordert, während ich versuchte mehr oder weniger glaubwürdig rüberzukommen. Der rothaarige schüttelte seinen Kopf und versuchte mir seine Begeisterung selbst zu erklären:„Sieh mal hier, das hier ist eine gigantische Insel, größer als alles, was wir je zuvor gesehen haben" „Ich dachte, dass wäre ein Fettfleck",kommentierte ich überrascht und schaute mir den ehemaligen Fleck noch genauer an, während Dagur in ein schallendes Lachen ausbrach. „Du bringst mich echt immer zum Lachen",sprach er stimmlos als er sich wieder beruhigt hatte. „Was tut das nicht",murmelte ich und versuchte die Schriftzeichen zu entschlüsseln. Viel weiter als einige "Hahahas" in den Ecken war ich noch nicht gekommen. Schmunzelnd kam er zu mir und legte seine Arme von hinten um mich. „Du bist unglaublich schön",flüsterte er mir ins Ohr und küsste sanft an meinem Hals entlang. Wie ich seine Nähe vermisst hatte. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie er jetzt von Karten auf das hier gekommen war, es interessierte mich überhaupt nicht. „So. Unglaublich. Schön",sagte er immer wieder zwischen den Küssen, Schauer meinen Rücken hinunter sendend. Eine Strähne meines (D/H)en Haares glitt durch seine Finger:„Und mit jedem Tag wirst du schöner" „Da-... Dagur was machst du da?",fragte ich vorsichtig, meine Stimme nicht mehr als ein Wispern. „Ich hab dich die letzte Zeit so vernachlässigt",antwortete er als ein weiterer Kuss auf meiner Haut platziert wurde, „Dich für selbstverständlich gehalten. Dabei kann ich mich doch so glücklich schätzen, dich zu haben" Was hat er vor? Was war sein Plan?
„Dagur i-"
„Shhhh",schnitt er mich ab und nahm meine Hand in seine, sein Blick auf meinen Ring gerichtet, küsste diese dann sacht. „Alles meins",sprach er und fuhr mit seinem Daumen über meine Fingerknöchel. „Du gehörst ganz allein mir. Nur mir, nicht wahr? Sag, dass du mir gehörst",zischte er aufgebracht und packte mit seiner anderen Hand meine Haare harsch am Ansatz. „Ich gehöre dir",antwortete ich ruckartig nur einen Moment später. Daraufhin lockerte sich der Griff an meinen Haaren und wurde gar liebevoll. „Ganz genau",hauchte er und fuhr mit einer Hand langsam an meiner Seite entlang.
„Dagur-"
„Huch! 'tschuldige, falsche Tür!",rief Heidrun und schloss die Tür schnell wieder. Augenrollen ging Dagur wieder zurück zum Tisch und richtete seine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf die Karten. Danke, Heidrun. Danke. „Jedenfalls, dem Anschein nach scheint dort ein Berserker schon mal unterwegs gewesen zu sein. Allerdings muss das schon eine Ewigkeit her sein, die Karten sind viel zu veraltet. Außerdem müsste dort wieder die Lage geprüft werden, wer weiß schon, ob nicht jemand anderes unser Land fälschlicherweise als sein eigenes beansprucht hat- oder noch Schlimmeres",erklärte er und kritzelte etwas auf das Papier. „Also mit anderen Worten...",fing ich etwas niedergeschlagen an. „Ich werde eine Reise dorthin unternehmen. Deshalb werde ich einige Monate weg sein",beendete er meinen Satz und drehte sich zu mir um. Wow. Das war sicherlich nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es war zwar das Naheliegendste, doch definitiv nicht das, was ich wollen würde. Monate war etwas ganz anderes als ein paar Tage, Monate konnten ganz leicht zur Ewigkeit werden. Er könnte sterben, und ich würde es nicht einmal mitbekommen. So lange ohne ihn... ich würde überhaupt keine Zeit mehr mit ihm haben, weder jetzt noch irgendwann, er wäre einfach weg, im schlimmsten Fall sogar für immer, ohne, dass ich auch nur irgendetwas dagegen tun könnte. Es sei denn... „Ich komm mit!",platzte es plötzlich aus mir heraus. „Ernsthaft?!",rief Dagur freudig und schaute mich mit seinen strahlend grünen Augen an. „J- Ja. Ja, wieso nicht? Wenn du schon drauf gehst, will ich wenigstens dabei sein!",antwortete ich lachend. Mit einem breiten Grinsen schloss er mich in seine Arme:„Hab ich dir schon Mal gesagt, wie toll du bist?" „Haha, ja schon ein paar Mal",kicherte ich. „Gut. Denn du bist wirklich toll",antwortete er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, „Tut mir leid wenn ich so abwesend war" „Ach, schon okay",wehrte ich ab. „Nein, nicht schon okay",beteuerte der rothaarige wieder, „Ohne dich wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin. Ich liebe dich, und deshalb muss ich auch auf dich aufpassen, genau so wie auf unseren Nachwuchs. Apropos, wie geht es eigentlich den Babys?" „Wieso redest du im Plural?",fragte ich verwundert. „Wieso tust du es nicht?",wollte er lachend wissen, „Ich hätte nichts gegen Zwillinge einzuwenden" „Ja sicher, hab ich auch nicht. Zumindest nicht bis ich sie unter Schmerzen aus mir herauspressen muss",gab ich mürrisch zurück. „Uhhh Stimmungsschwankungen! Nehmt euch in Acht, sonst schlitzt euch (D/N) im Schlaf noch die Kehle auf!",dramatisch drehte Dagur sich von mir weg und warf seinen Kopf in den Nacken.
DU LIEST GERADE
Dragons/RTTE ~Dagur x Reader
FanfictionDie Drachenreiter sind zurück! Viggo und die Drachenjäger scheinen besiegt, Hiccstrid sieht gut aus und Dagur und seine Schwester Heidrun sind endlich vereint und suchen ihren Vater. Doch alles ändert sich, als plötzlich ein mysteriöses Mädchen am...