Kapitel 34 - Reden wir

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Die letzte Schulwoche war angebrochen, ich ging natürlich noch nicht wieder zur Schule, aber nach den Sommerferien würde ich wieder gehen.

Ich saß mit meiner Mutter auf der Couch und guckte mit ihr Fernsehen. Amilia schlief, als ich meine Mutter fragte "Was meintest du eigentlich damit, dass ich Saphira erstmal zuhören sollte?". Ich hatte immer noch kein Wort mit Saphira geredet, aber es wurde Zeit, dass ich herausfand, wovon meine Mutter sprach.

"Saphira hat dich nicht betrogen. Es ist komplizierter", sagte meine Mutter, schaltete den Fernseher aus und drehte sich zu mir.

"Zwei Wochen bevor du sie gesehen hast, hatte sie eine Nachricht in ihrem Fach. Herr Coleman hat von euch erfahren und hat sie erpresst. Saphira sollte immer da sein, wenn er es wollte. Saphira hat alles getan was er gesagt hat, um dich und eure Beziehung zu schützen. Sie hat es nur vor dir verheimlicht, weil das für dich zu viel Stress bedeutet hätte, du warst im neunten Monat. Er hat sie angefasst und geküsst, aber alles Weitere hat Saphira abgeblockt. Sie wollte nichts von den Dingen und wenn sie weglaufen wollte, hat er sie am Handgelenk gepackt, weshalb es letztendlich auch geprellt war. Maddy, Saphira war jeden Tag bei dir im Krankenhaus. Sie hat kaum geschlafen aus Angst du würdest aufwachen, wenn sie nicht da ist. Sie ist zu Frau Simons gegangen und hat ihre Kündigung und Verbot in dem Job zu arbeiten in Kauf genommen, solange sie dich nicht verlieren würde. Mit dem was du letzte Woche gesagt hast, hast du ihr Leben übern Haufen geschmissen. Du hast sie wirklich verletzt damit", erzählte sie mir und ich starrte sie nur ungläubig an.

Ich konnte nicht glauben, was sie mir erzählte. Ich stand auf und lief durchs Zimmer, ich musste das erstmal verarbeiten.

"Aber natürlich. Wie konnte ich denken, dass Saphira mich betrogen hätte? Was zur Hölle ging in meinem Kopf vor? Ich muss sie sofort anrufen", sagte ich und kramte mein Handy raus. Ich ging in die Küche, um etwas Privatsphäre zu haben, aber Saphira nahm nicht ab. Ich hinterließ ihr gefühlte tausend Nachrichten und schrieb ihr tausend Mal, aber sie antwortete nicht.

Mittwochs musste ich mit Amilia zum Kinderarzt. Meine Mutter fuhr mich und erinnerte mich daran, dass ich noch in der Schule anrufen müsste und genau das tat ich dann auf dem Weg. Ich machte mit Frau Simons einen Termin für Freitag in der 7. Stunde aus und verabschiedete mich, kurz bevor wir am Kinderarzt ankamen.

Beim Kinderarzt mussten wir noch etwas warten und ich versuchte erneut Saphira zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Ich wusste, dass sie extra nicht ranging, weil es meine Nummer war. Vielleicht würde sie rangehen, wenn es eine fremde Nummer war.

Ich ging zur Sekretärin und fragte "Darf ich mal euer Telefon benutzten? Mein Akku ist leer". Sie kannte mich schon seitdem ich ganz klein war, weshalb es kein Problem war. Ich wählte Saphiras Nummer und tatsächlich nahm sie ab. 

"Hallo?", fragte sie. "Saphira ich bins, bitte leg nicht sofort auf. Wir müssen reden", "Nenn mir einen Grund, weshalb ich jetzt nicht auflegen sollte, Maddy",

"Ich hab einen Fehler gemacht und wenn ich einen Fehler mache gebe ich das auch zu. Ich hatte Angst und nachdem ich dich mit ihm gesehen habe, hab ich einfach schwarz gesehen. Ich dachte ich wäre nicht mehr gut genug für dich und war der Meinung mich von dir zu distanzieren wäre das Beste, aber das war falsch. Schon nachdem du aus dem Raum gelaufen bist, wollte ich dir hinterherlaufen, weil ich wusste, dass es falsch war was ich getan habe, aber es ging nicht. Bitte lass und einfach reden",sagte ich mit etwas zittriger Stimme und Tränen in den Augen. Ich hoffte einfach nur ich konnte sie überzeugen mit mir zu reden.

Ich hörte sie tief durchatmen, bevor sie sagte "Okay reden wir". "Ich bin gerade beim Kinderarzt, aber ich komm am Freitag in die Schule, reden wir dann persönlich?", fragte ich vorsichtig. "Okay, bis Freitag", "Saphira!", sagte ich in Hoffnung sie hatte noch nicht aufgelegt. "Ja?", fragte sie vorsichtig. "Es tut mir wirklich leid", sagte ich, als meine Stimme brauch und mir die Tränen über die Wangen liefen. "Maddy, bitte fang jetzt nicht an zu weinen. Wir reden am Freitag, okay?", sagte sie und es war das erste Mal, dass ich wieder etwas in ihrer Stimme hörte. Gefühl. Ich atmete tief ein und antwortete "Okay, bis Freitag", bevor ich auflegte.

Ich strich mir die Tränen aus dem Gesicht und bedankte mich, bevor ich zurück zu meiner Mutter und Amilia ging. Sobald ich mich hinsetzte fing Amilia an zu quengeln, also nahm ich sie aus dem Maxi-Cosi und auf den Arm.

"Alles okay?", fragte meine Mutter und ich atmete tief durch bevor ich antwortete "Ja. Saphira und ich reden am Freitag". "Gut", sagte sie und wir waren als nächstes dran. Meine Mutter nahm den Maxi-Cosi und ich Amilia, als wir der Schwester folgten.

Der Termin ging schnell vorbei und es war alles in Ordnung

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hier ist der nächste Teil, ich hoffe er gefällt euch :)

Forbidden Love - Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt