Clouds (German)

Kapitel 41

Song des Kapitels: Want you back - Cher Lloyd

============================

Niall P.O.V.

Zum ersten Mal nachdem Holly mir damals das Herz gebrochen hat, läuft mir wieder eine Träne übers Gesicht. Aber ich blinzele die anderen Tränen die mir in die Augen steigen weg und versuche mich zu beruhigen, doch es gelingt mir nicht. Wie sollte es auch? Sie hat jetzt schon einen anderen geküsst!

Mein Herz hämmert so stark gegen meine Brust, dass ich das Gefühl habe, als würde es bald aus mir herausspringen. Ich bin traurig, aber nicht nur das. Mein Mädchen mit einem anderen Typen  zu sehen bringt mich zum Qualmen.

Etwas feuchtes läuft an meinen Fingern herunter und erst jetzt bemerke ich, wie ich die Blumen, die ich in meiner Hand gehalten habe, völlig zerquetscht in meiner Faust sind. Doch die sind jetzt sowieso unwichtig. Wütend schleudere ich sie auf den Boden, schaffe es aber noch nicht mich von der Stelle zu bewegen. Ich muss mir erst einen Plan zurecht legen wie ich jetzt vorgehen werde.

Doch mein Adrenalin das in mir aufsteigt, lässt mich keinen klaren Gedanken fassen. Wie von selbst beginne ich auf die Wohnung von Emma zu zusprinten und springe dabei über einen auf dem Weg liegenden Fußball. Nichts kann mich mehr halten.

Dieser Kerl wird jetzt mal zu spüren bekommen wie sauer ich sein kann, wenn mir was weg genommen wird, was mir wichtig ist. Ich bin zwar nicht der Stärkste oder der Furchterregenste, aber ich werde ihn schon irgendwie fertig machen, auch wenn ich mich noch nie geprügelt habe und es auch eigentlich nicht vorhatte. Was ich zu Emma sagen werde, weiß ich zwar noch nicht, aber wenn sie erstmal vor mir steht, wird mir schon was einfallen.

Als ich wieder auf meinen Füßen lande spüre ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem linken Knie. Jedoch versuche ich ihn auszublenden und die restlichen zwanzig Meter bis zu ihrer verdammten Haustür zu laufen. Aber es gelingt mir nicht, denn ehe ich mich versehe, knickt mein Knie um und ich liege auf dem kalten Asphalt.

Vielleicht kann mich doch was aufhalten.

Ein Schmerzensschrei entgleitet mir und instinktiv greife ich zu meiner Verletzung um sie zu halten. Doch egal was ich mache, der Schmerz ist so stark, dass mir schwarz vor Augen wird und ich mich kaum rühren kann.

Es ist nicht das erste Mal, dass es passiert, ich habe schon seit Jahren Probleme mit meinem Knie, jedoch hatte ich gedacht ich wäre wieder ganz geheilt nach der Operation die ich vor einem halben Jahr hatte. Warum zur Hölle muss es nur jetzt passieren?!

Ich krampfe mich zusammen und versuche irgendwie den Schmerz zu ertragen und aufzustehen, aber es ist vergeblich. Vorsichtig ziehe ich meine Hose übers Bein und schaue mir die Stelle an. Mein Knie ist angeschwollen und die lange Narbe, die von der O.P. hinterblieben ist, leuchtet in einem hellen Rot.

Panisch schaue ich mich um, in der Hoffnung, dass sich jemand auf der Straße befindet aber sie ist leer. Emma ist die Erste die mir in den Sinn kommt. Obwohl wir uns gerade in keiner guten Lage befinden in unserer Beziehung, ist sie die Einzige die mich jetzt beruhigen kann.

Keuchend hole ich mein neues Handy aus meiner Jackentasche und wähle ihre Nummer. Sie muss diesmal ran gehen! Die letzten Male blieben meine Anrufe unbeantwortet, jedoch kennt sie meine neue Nummer nicht und kann mich nicht absichtlich ignorieren.

Nach einigen Sekunden des Tutens geht sie endlich ran, und ich seufze laut auf vor Erleichterung.

,,Hallo? Wer ist da?" ihre Stimme klingt fröhlich und ausgelassen.

,,Emma" keuche ich in den Hörer. Für einen Augenblick ist es still. ,,Niall?" sie klingt erstaunt. Mein Mund trocknet aus, als ich den traurigen Unterton in ihrer Stimme höre und meine Wut verschwindet augenblicklich. ,,Was willst du?" fragt sie trocken, als hätte sie all ihre Gefühle einfach runtergeschluckt.