25:Lima

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Ich warte zusammen mit den Jungs an einer Lagerhalle, Mina und Sara fuhren gerade vor. Die Mädchen stiegen zuerst aus, dann folgten ein Paar Jungen und Mädchen. Zusammen liefen wir alle in die Halle.

Lottie kam auf uns zu. Bryan lief auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich lächle, und freue mich das er heute hier ist. "So, passt mal auf, ihr bekommt jetzt ein Weißes Shirt, da wird eure Besonderheit drauf stehen. Dann wird man euch erklären was wir vorhaben." 

Alle nicken, Lottie und ich liefen mit den Jungen und Mädchen zu einem Tisch, dort lagen schlichte weißes Shirts. "Sollte da nicht etwas drauf stehen?" Fragt ein Junge. "Ja, aber wir wissen ja nicht was deine Besonderheit ist, deshalb wird das gleiche auf euer Shirt gedruckt. Ihr könnt die Shirt übrigens behalten." 

Damit lief ich mit einem Shirt zu unserem Techniker. Er schrieb in ein Programm meine Besonderheit, dann wurde es auf ein Shirt gedruckt. Die Jungen und Mädchen machten es mir nach, ich zeigte dann den Mädchen die Umkleidekabine. 

Wir zogen uns um, dann warten wir auf die Jungs, die von der andern Seite kommen. Unser Mann für alles kam, Max grinst uns an, dann folgten wir ihm. "Also, der Plan sieht so aus. Ihr setzt euch auf den Hocker und dann sagt ihr kurz euren Namen und was ihr für eine Besonderheit habt. 

Irgendwann wird die Musik abgespielt, No Control wird dann anfangen zu singen. Aber das wird noch ein wenig dauern. Habt ihr alles verstanden oder gibt es fragen?" Niemand sagt etwas, also fingen wir an. 

Bryan war zu erst dran, er saß mit seinem Shirt auf dem Hocker und sah in die Kamera. Luis war auch dabei, er zog sich ein Shirt an und stand dann neben mir. Ich grinse und drücke ihn kurz, bevor ich dran kam. Ich lächle bloß und ließ dann den nächsten auf dem Hocker platz nehmen. 

Die meisten hatten echt eine Besonderheit. Ein Junge mit schwarzen Haaren, hieß Ramon und er verletzt sich selber. Er ließ den nächsten auf den Stuhl. Ich sah mir die Shirts an. Die eine hatte Magersucht die andere wurde gemobbt weil sie etwas mehr wog als die andern. 

Die eine stand auf Mädchen, ein Junge hatte Depressionen und versuchte irgendwie damit klar zu kommen. Alle diese Menschen haben irgendetwas zu verstecken und jetzt sagen sie was sie haben. 

Als alle Fertig waren, saßen wir in einem Kreis. Die Kamera immer dabei. Dann ging der Song los, Mina und ich fingen an, Sara stieg mit ein. Luis sah mich an, genauso wie Bryan. Es war ein komisches Gefühl, der Song trotz nur so vor Ironie und Sarkasmus und dennoch stimmt es, das Menschen lieber ihre Augen und Ohren zu machen als Menschen zuzuhören. 

Das erste mal hatten wir den Song jetzt durch. "Wir drehen das nochmal, dass sieht ja grauenvoll aus, es ist überhaupt nicht Authentisch." Gab Sara von sich und ich musste zugeben, der erste Versuche sah echt scheiße aus. 

Es sah viel zu gespielt aus, und irgendwie nicht Real. Also Probierten wir Mädchen etwas aus, wir saßen uns mit in den Kreis und sahen jeden an, die Kamera immer dabei. Ich hatte das Gefühl das es dieses mal besser sein würde.

Und ich hatte recht, wir hatten Mina und mich im Kasten, Sara war immer noch unzufrieden, also versuchten wir eine andere Position und ließen Sara alleine vor der Kamera stehen. 

Als sie durch war mit dem Song, sahen wir uns den Part nochmal an und Sara war beeindruckt. Jetzt mussten wir das ganze nochmal drehen und dieses mal bezogen auf die Leute. 

Also standen wir jetzt neben den Jungs und Mädchen mit dem Gesicht zu ihrer Seite. Wir sollten Provokant wirken, Still war ein Song der zum Nachdenken bewegt, ich fand diesen Song ziemlich passend, da so viele sich nicht um ihre Mitmenschen kümmern. 

Den ganzen Tag lang ging das so, wir machten Kamera Einstellungen und sprachen mit den Jugendlichen. Jeder von ihnen ist irgendwie in diese Besonderheit reingerutscht, und keiner kommt alleine wieder raus. 

Egal wir oft sie es versuchen, es funktioniert nicht. Manche haben keine Unterstützung von Zuhause, andere werden nur mit Mitleid überschüttet, bekommen aber keine Hilfe. Es war schön zu sehen das diese Jugendlich mit uns sprachen, es gab einem ein Gefühl davon, das man ihnen Helfen konnte.

Am Ende des Tages, machten wir ein Gruppenbild, ich erfuhr, dass Ramon mit einem Jungen der auch hier waren, auf die Schule geht. Sie sich bis heute aber nie Unterhalten haben. Ich finde sowas echt schade, denn manchmal ist die Hilfe so nah bei dir und man merkt es erst, wenn es meist zu spät ist. 

Die Kinder wurden von ihren Eltern abgeholt. Alle behielten ihr Shirt an. Manche Eltern sahen geschockt aus, andere sprachlos. Aber alle zeigten eine Reaktion, die von Traurigkeit. Luis, Bryan und ich liefen mit den andern zu den Autos. 

Sobald wir im Auto saßen, ging es zurück ins Hotel. Morgen würden wir unser erstes Festival spielen. Ich war ein wenig Nervös, aber irgendwie war es auch, als würde man ein Konzert spielen. 

Luis sah die ganze Zeit aus dem Fenster, er sah ziemlich abwesend aus. Ich kann es ihm nicht verdenken. Ich war die ganze Zeit auch mit meinem Gedanken irgendwo, aber nie da wo ich eigentlich sein sollte. 

Sobald wir am Hotel angekommen sind, eilten wir alle auf unsere Zimmer. Ich wollte nur noch Louis sprechen und ich wünschte er wäre hier. Aber das war er nun mal nicht, Miami war zu Gefährlich, als das wir auffliegen könnten. 

Sobald ich die Tür hinter mir schloss und mich an der Tür runterließ, fing ich an zu Zittern. Heute war mal wieder so ein Tag wo ich am liebsten bei meinem Dad wäre, er wüsste was man machen könnte in so einer Situation. 

Ich stand langsam auf und lief die Treppen zu einem der Bäder nach oben. Sobald ich mir die Schuhe ausgezogen habe, ließ ich mir ein Bad ein. Meine Gelenke machen heute nicht mehr sehr viel mit. 

Langsam streifte ich mir die Klamotten vom Körper und stieg in das warme Wasser. Meine Muskeln entspannten sich und ich Atme tief durch bevor ich unter Wasser gehe. Ich ließ meine Gedanken freien lauf und schrie unter Wasser einfach. Ich wollte einfach nur noch eine klaren Kopf besitzen. 

Ich spürte Hände die mich nach oben zogen, dann Lippen auf meinen. Ich hielt mich Krampfhaft fest an der Person, die sich als Louis hinaus stellt. Louis kniete in Jeans und Socken samt Shirt in der Badewanne. Ich löste mich von ihm, einfach um sein Gesicht zu sehen.

"Was machst du hier, dich könnte jemand sehen." Sagte ich, doch Louis schüttelt bloß den Kopf. "Sie wissen nicht das ich hier bin. Ich bin angekommen als ihr euren Video dreh hattet, ich habe die Tür gehört und dann sah ich dich in der Badewanne. Ich wollte wissen wie es dir geht, nach dem du den Unfall mit dem Handy hattest, mache ich mir nur noch mehr sorgen um dich."

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn. "Ich hatte heute einen wirklich beschissenen Tag und mir tut alles weh und ich weiß nicht was ich machen soll, ich drehe hier noch komplett durch." 

Louis nahm mich in den Arm, drückt mich an seine Brust. Er gab mir eine Kuss auf den Kopf. "Alles wird wieder gut werden, ich verspreche es dir Lima."

Was wir zu der Zeit noch nicht wussten war, das es noch viel schlimmer kommen sollte. Und das heute nur der Anfang war. Es sollte noch gewaltig krachen.


No Control- AgainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt