Kapitel 36

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MONSTER – Kapitel 36 –

Fahles, graues Licht eines kalten Morgens kroch unter dem Spalt der zugezogenen Gardinen in das dunkle Zimmer. Yesung saß schon eine Weile aufrecht in seinem Bett und starrte gedankenverloren in die Leere. Das Fenster war geöffnet und die Gardinen tanzten sanft im eisigen Luftzug umher. Es roch nach Schnee und Frost. Manchmal wünschte er sich, es könnte einfach wieder Sommer sein, wenn er die Augen morgens aufschlug. Doch dieser war schon längst vergangen und unter einer eisigen Schneeschicht bedeckt. Und mit ihm vergangen war die fanatische Zuneigung und die salzigen Küssen im Sonnenschein. Der Schnee war eigentlich viel zu früh dieses Jahr. Es kam ihm so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass er beobachtet hatte, wie Seokjin sein Fahrrad an den alten Maschendrahtzaun vor dem verlassenen Hafen gelehnt hatte. Im ersten Moment hatte er nicht mal wirklich geglaubt, das dies wirklich wahr sein konnte. Ungläubig hatte er einen Arm über seine Augen gelegt, damit er besser gegen die stechende Sonne blicken konnte. Doch es war keine Einbildung gewesen und er kam direkt zu ihm. Er blieb vor ihm stehen und lächelte ihn etwas atemlos an, welches er allerdings nicht erwiderte. Viel zu verwirrt war er über die Tatsache, das Seokjin plötzlich so hartnäckig den Kontakt mit ihm suchte. Er hatte nicht einmal gewusst, dass dieser seine Handynummer besaß, mit welcher er ihn zuvor angerufen hatte, um ihn zu treffen. Yesung hatte es auch für einen schlechten Scherz gehalten, als ausgerechnet Seokjin an jenem verheißungsvollen Mittag in der Schulkantine zu ihm an den Tisch gekommen war. Er wollte sich zuerst nicht mal die Mühe machen, um zu ihm aufzusehen. Er und seine Freunde saßen immer an diesem Tisch und jeder, der nicht dazu gehörte, machte normalerweise einen großen Bogen um ihren Platz. Und doch stand Seokjin plötzlich unsicher mit seinem Tablett in der Hand vor ihm und wollte mit ihm sprechen. Setzte sich einfach ohne Aufforderung ihm gegenüber hin und starrte auf sein Essen. Er konnte ihm deutlich ablesen, dass er nach den richtigen Worten zu suchen schien und zuerst glaubte er, Seokjin könnte ihn tatsächlich mit irgendeiner Schulsprechersache behelligen. Doch eigentlich hatte er das noch nie getan. Sie waren sich immer mit einem gewissen Respekt aus dem Weg gegangen. Beziehungsweise hatte Seokjin ihn mehr gemieden und ausgeblendet, als dass er das selbe mit ihm tat. Die Tatsache, dass er zu ihm kam, machte ihn deutlicher nervöser, als er jemals freiwillig zugeben würde. Und auch an diesem Mittag ließ er sich nichts anmerken, so wie er es immer tat. Spielte seine Rolle, hielt verzweifelt fest an seinem Ruf. Den konnte er einfach nicht verlieren, denn es war das Einzige, was er noch hatte und ihn irgendwie zusammen hielt. Auch wenn es manchmal furchtbar anstrengend und Kräfte zerrend war. Jede andere Person, die so provozierend einen Bogen um ihn machen würde, hätte er schon längst in seinem Visier gehabt. Doch mit Seokjin war es schon immer anders gewesen. Er hatte seinen Freunden klar gemacht, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten, obwohl sein Name schon oft gefallen war, wenn es um ein potenzielles Opfer ging. Die meisten seiner Freunde handelten aus Frust oder Langeweile, wenn sie Schwächere zum unterdrücken suchten. Er war da irgendwann mit reingerutscht und sie schienen irgendwie zu ihm aufzusehen und er musste zugeben, dass er diese Art von Aufmerksamkeit ziemlich genoss. Denn die schien ihm sonst nirgends zu Gute zu kommen. Er war gut in Sport, besonders in Tennis und Basketball. Und die meiste seiner freien Zeit ging dafür drauf, für irgendwelche Wettkämpfe zu trainieren. Selbst wenn er sich selbst übertraf, seine eigene Bestzeit brach, oder über sich selbst hinaus gewachsen war, nicht mal dann hatte sein Coach ein positives Wort für ihn übrig, sondern forderte ihn nur auf, weiter so hart an sich zu arbeiten und noch besser zu werden. Und er arbeitete viel und hart daran, doch keiner schien ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er wollte. Die jubelnden Rufe der Schülerscharen, welche die Wettkämpfe besuchten, erreichten ihn schon längst nicht mehr. Es waren leere Worte, denn es lag keine wahre Zuneigung dahinter. Es ging dabei nicht um ihn, er war nur das Mittel zum Zweck, damit ihre Schule den Preis mit nachhause nehmen konnte. Seine Passion war schon längst für den tiefen Frust in sich gewichen. Es war nicht mehr etwas, was er noch gern oder freiwillig tat. Er fühlte sich gezwungen dazu, einfach weiter zu machen, denn es gab sonst nichts anderes. Sein Vater ignorierte ihn die meiste Zeit, seit seine Mutter gestorben war. Der Tod hatte ihre Familie ziemlich heftig erschüttert und das große Haus, in dem sie lebten, war inzwischen nur noch kalt und still. Er konnte nur Leben hinein bekommen, wenn er eine Party schmiss und wieder viel zu viele Leute kamen. Und doch redeten alle die Woche darauf in der Schule darüber und für einen kurzen Moment gehörte die Aufmerksamkeit ganz allein ihm. Er genoss es dann, wenn die Leute etwas Positives über ihn zu sagen hatten und ihn nicht nur mit Sport oder irgendwelchen Problemen assoziierten. Oder ihn als den Typen mit der Kamera sahen. Irgendwann hatte er sich einfach seinem Frust und seiner Einsamkeit hingegeben, ohne sich weiter dagegen zu wehren. Die Menschen sahen eh das was sie wollten und versuchten nicht einmal dahinter zu blicken. Doch es gab eine Schwäche, die er hatte. So sehr er auch versuchte seine kühle und unnahbare Seite aufrecht zu erhalten, schien es Seokjin mit nur einem Blick zu gelingen, seine Wand vollkommen zu zerbrechen. Yesung hatte lange gebraucht, um diese Tatsache überhaupt zu akzeptieren. Als er Seokjin das erste Mal getroffen hatte, war er der Typ hinter der Kamera gewesen, den sonst keiner bemerkte. Er sollte Fotos von den Mitgliedern der Schulband machen. Seokjin hatte er bis dahin noch nie richtig kennen gelernt. Denn dieser war erst später in ihre Oberstufe gekommen und sie waren nicht zusammen in einer Klasse und teilten kaum Kurse miteinander. Vor zwei Jahren war er von einer staatlichen Schule gewechselt, da seine Noten wohl sehr gut gewesen sein sollen und seine Eltern sich anscheinend etwas mehr für ihn erhofften. Doch man merkte gleich, das Seokjin anders war, als die schnöseligen und reichen Kinder an ihrer Schule. Irgendwie hatte er eine besondere Ausstrahlung und er war besonders von seinem hübschen Gesicht fasziniert gewesen, als er so unschuldig mit seiner Gitarre auf dem Stuhl vor ihm gesessen hatte. Und er ihn erstaunt durch den Sucher seiner Kamera betrachtet hatte. Seokjin hatte ihn bemerkt und ihm dieses unendlich freundliche Lächeln geschenkt. Er war ihm danach nicht mehr aus dem Kopf gegangen und er hatte ihn beobachtet. Und schnell hatte er eine seltsame Gemeinsamkeit festgestellt. Vielleicht lag es auch nur an seiner guten Beobachtungsgabe, die ihm schon oft erlaubt hatte, andere Menschen besser zu lesen, als sie sich selbst lesen konnten. Seokjin schien sein gutes Aussehen fast als eine Art Waffe zu benutzten. Er hatte seine ganz eigene Wand, hinter der er sich zu verstecken versuchte. Ein ziemlich aufpoliertes Selbstbewusstsein, das gar nicht mal so Echt wirkte, wenn man ganz genau hinsah. Wie er sich überheblich durch sein glänzendes Haar strich, wenn ein Mädchen ihn wieder anzuhimmeln schien. Diese Affektion wirkte seltsam einstudiert. Die Mädchen standen auf Seokjin, doch er nicht auf sie und das war so offensichtlich, doch nur er schien es zu sehen. Und das war genau die Gemeinsamkeit, die er entdeckt hatte. Seokjin fühlte sich nicht ehrlich geschmeichelt, wenn ihn jemand nach einem Date fragte. Und er lehnte sie sowieso immer ab. Genau das Gleiche tat er auch. Und das erste mal fühlte er sich nicht allein mit diesem Gefühl. Oder fühlte sich irgendwie falsch, oder in eine Rolle gesteckt, die er gar nicht spielen wollte. Natürlich ging er mit Mädchen aus, natürlich küsste er sie, tat das, was von ihm verlangt wurde. Doch eigentlich wollte er das gar nicht. Und als er Seokjin das erste Mal gesehen hatte, wurde ihm schlagartig bewusst, wie unendlich schwer ihm das Alles fiel. Yesung traute sich trotzdem nicht, ihn anzusprechen. Er war sonst so selbstbewusst, doch bei Seokjin schien er förmlich weiche Knie zu kriegen und ihm fehlten einfach die Worte, wenn er in seiner Nähe war. Besonders weil sie einfach diese offensichtliche Gemeinsamkeit hatten, was ihn so verunsicherte. Und er trotzdem so erleichtert war, dass er nicht vollkommen den Verstand verloren hatte. Und wenn er es tat, wenn er den Mut aufbrachte und zu ihm ging, reagierte Seokjin so dermaßen erschrocken auf ihn, dass es ihn schon fast kränkte und seine Frustration nur noch mehr steigerte. Er hatte ihm nie etwas getan, war ihm stets respektvoll aus dem Weg gegangen und hatte ihn im Hintergrund immer vor seinen idiotischen Freunden beschützt. Doch Seokjin wand sich stets von ihm ab, ebenso höflich, mit einem selbstbewussten Kopfnicken. Doch plötzlich schien Seokjins Fassade extrem zu bröckeln und sein strahlendes Selbstbewusstsein schien auf einmal wie weggeblassen. Es hatte genau mit dem Tag begonnen, an dem dieser neue Schüler gekommen war. Das Ausnahmetalent, das Genie, wie ihn alle betitelten. Gut aussehend, mit einem breiten, überschwänglichen Grinsen, was für seinen Geschmack viel zu frech und arrogant wirkte. Mit seinem Aussehen hielt er sich nicht mal an die Schulregeln, hatte hell gefärbtes Haar und einige Ohrpiercings. Die Schulleitung hatte wahrscheinlich nur deshalb eine Ausnahme gemacht, weil er so maßlos begabt zu sein schien. Und Yesung spürte sofort, wie sehr ihn das nervte. Mit Seokjins Fleiß und guten Noten hatte er nie mithalten können und wollte er auch gar nicht, er gönnte ihm den Erfolg. Doch dieser Namjoon schien sie alle problemlos von ihren Treppchen zu stoßen und das ärgerte ihn unermesslich sehr. An jenem Tag, an dem dieser fremde Junge einen Schritt in ihre Schule gesetzt hatte, hatte sich alles schlagartig verändert. Insbesondere Seokjin war wie ausgewechselt. Die beiden zogen sich plötzlich an, wie Pech und Schwefel. Oder wie zwei gleiche Pole, die sich auch irgendwie abzustoßen schienen. Die tanzten umeinander rum und man konnte förmlich das Knistern in der Luft spüren, wenn die beiden in einem Raum zusammen waren. Wie sie sich heimlich gegenseitig zu verfolgen schienen, ohne das ihnen überhaupt bewusst wurde, was sie da gerade taten. Wie Seokjin ihn anblickte. Mit diesen funkelnden Augen voller Bewunderung, obwohl er es heftig abzustreiten schien, wie sehr er sich für den neuen Schüler zu interessieren schien. Es frustrierte ihn furchtbar sehr. Nachts konnte er nicht schlafen. Denn all die Jahre hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als das Seokjin ihn mit diesem Blick ansehen könnte. Er verstand einfach nicht, wieso er ihn so ignorierte. So abweisend auf ihn reagierte. Und er gab wieder der Rolle die Schuld, in die er unfreiwillig hinein gestolpert war und sich nicht hinaus begeben konnte. Und so musste er daneben stehen und dabei zusehen, wie der Junge, in den er seit Jahren so verdammt verliebt war, sich einen anderen Jungen aussuchte. Ohne nur mit der Wimper zu zucken hatte dieser Namjoon ihm Alles weggenommen, was er jemals mit voller Aufrichtigkeit begehrt hatte. Doch dann kam die Chance, wie auf einem Silbertablett wurde sie ihm förmlich serviert. Das, was sich in seinem Kopf abspielte, war wie ein Rachefeldzug und seine Verbitterung war inzwischen so ausgereift, das er ernsthaft dazu bereit war, zu zerstören, um das zu bekommen, was er so sehr wollte. Zuerst zögerte er tatsächlich, als Seokjin ihn auf die Drogen so unvorsichtig mitten in der Schulkantine ansprach. Dieser war eigentlich keiner dieser Leute, denen er das Zeug verkaufen würde. Wenn man nicht wusste, wie man es richtig dosierte, konnte die ganze Sache ziemlich nach hinten los gehen und er wollte kein Aufsehen damit erregen. Es hatte schon einmal einen Skandal gegeben, dem er gerade so entkommen war. Eigentlich wollte er der ganzen Sache entkommen, doch auch da war er so reingerutscht und fand keinen Ausweg mehr. Und es hatte auch eigentlich keinen Sinn gemacht, dort auszusteigen. Es hatte damit angefangen, dass er diese Studentin kennen gelernt hatte und er von ihr auf irgendwelche Studentenparties geschleppt wurde. Die Parties waren wild und laut, es wurde zu viel getrunken. Und es wurden Drogen genommen. Die Studenten erklärten ihm, das dieses Zeug mit dem Namen ‚Spark' einen nicht nur lange wachhielt, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit um einiges verbesserte. Sie könnten dadurch viel mehr schaffen und konnten bessere Erfolge erzielen. Damals klang es genau nach dem, was er unbedingt gebrauchen könnte, nachdem seine Mutter gestorben war. Er konnte sich ablenken, er konnte wieder mit seinem Sportpensum mithalten. Er konnte sich frei fühlen. Da er ein furchtbares Talent hatte, sich mit den falschen Leuten einzulassen und abzugeben, geriet er dadurch fiel zu schnell in die falschen Kreise. So mehr er davon wollte, desto tiefer stürzte er in den Strudel von irgendwelchen Untergrundmachenschaften. Doch es gab ihm irgendwie Trost. Es lenkte ihn ab und dieser eigenartige Clubbesitzer war eine Zeit lang fast wie eine Vaterfigur für ihn. Das Blatt wendete sich allerdings irgendwann. Denn die Anforderungen wurden immer absurder. Und an einem gewissen Punkt verstand er, dass er einfach nur ausgenutzt worden war. Seine Verbindung zu den ganzen reichen Kindern, die alle förmlich nach den Drogen zu schreien schienen, da der Leistungsdruck einfach unermesslich hoch war an ihren Schulen. Die Verbindung zu reichen Freunden seines Vaters, die Chefs anerkannter Firmen waren, selbst denen sollte er dieses Teufelszeug irgendwann verkaufen und höhere Summen einbringen. Die Beträge wurden immer unmenschlicher und dann kam der Punkt, an dem er nicht mehr weiter wusste. Und die Dealer schienen seine Angst förmlich zu riechen. Es wurde immer abstruser, nachdem er erfuhr, was für Machenschaften die Typen neben ihrem Club noch so am Laufen hatten. Und sie zogen ihn da direkt mit rein. Setzten ihm wortwörtlich die Pistole auf die Brust und wollten, das er Fotos brachte. Zuerst sollte er nur ein paar Investoren ausspionieren, oder andere Clubbetreiber. Doch als sie anfingen Fotos von anderen Mitschülern zu verlangen, merkte er, wie eng sich die Schlinge um seinen Hals zuschnürte. Sie wollten Fotos von Jungen und Mädchen gleichermaßen und ihm blieb nichts anderes übrig, als dem nachzugehen. Doch ihm war so furchtbar unwohl dabei, so zu tun als würde er das weibliche Schwimmteam der Schule nur für die Jahrbücher fotografieren. Dabei gingen besonders diese Fotos für sehr viel Geld weg und er konnte seine Schulden damit begleichen. Die Gleichgültigkeit hatte ihn immer weiter getrieben, doch als Seokjin ihn plötzlich so direkt auf die Drogen ansprach und sie haben wollte, wachte er wie aus einem bösen Traum auf. Namjoon war ein furchtbarer Idiot, der es eigentlich nicht mal verdient hatte, das Seokjin ihn so sehr wollte, denn er schien einfach nichts zu kapieren. Und das widerte ihn so dermaßen an, dass seine Eifersucht ihn rasend vor Wut machte. Er wollte sie auseinander treiben. Das war sein sehnlichster Wunsch. Und es schien überraschender Weise ziemlich gut zu funktionieren. Seokjin reagierte auf die Tabletten genau so, wie er es erwartet hatte. Man sah ihm sofort an, dass er still darunter zu leiden schien, wie heftig er von Namjoon abgelehnt wurde und sich nur betäuben wollte. Natürlich würde er das Zeug missbrauchen und abhängig werden. Und damit hatte er ihn perfekt in seiner Hand. Es war schon fast gruselig, wie einfach es gewesen war. Seokjin schien ihm plötzlich zu folgen, wie ein treudoofer Hund. Und doch genoss er seine Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Das Wetter des vergangenen Sommers schien nahezu perfekt gewesen zu sein, der Himmel war fast immer strahlend Blau und genauso schien Seokjins Lächeln zu strahlen, wenn sie zusammen ihre Zeit verbracht hatten. Wenn sie einfach ziellos zusammen Fahrrad fuhren, oder durch die leeren Nachbarschaften streiften, während sich die meisten Leute bei der Hitze in ihre Wohnungen zurück gezogen hatten. Oder im hohen Gras lagen und den Grillen lauschten, bis die Sonne einfach zu unerträglich wurde und sie Zuflucht im Schatten der Bäume suchten. Wenn sie Eis zusammen aßen und anschließend die Tauben mit ihren Waffeln fütterten, weil Seokjin so viel Mitleid mit ihnen hatte. Das waren diese Momente, in denen er seine Geschütze vollkommen fallen lassen konnte und er selbst sein konnte. Und Seokjin machte es durch seine aufgekratzte Art so einfach. Natürlich war es falsch von ihm, ihm weiterhin mit den Drogen zu versorgen, doch er wollte nicht, das es aufhörte. Yesung war ebenfalls süchtig und das war nach Seokjins Aufmerksamkeit. Nach seinem fröhlichen Lachen und nach den glücklichen Momenten, die sie miteinander verbrachten. Er würde nie vergessen, wie sie an einem Abend von einem heftigen Regen überrascht wurden und Seokjin anschließend so klitschnass auf seinem Bett saß. Die Fenster waren weit geöffnet und der Duft des Sommerregens durchflutete das dunkle Zimmer. Seokjin spielte leise Gitarre und schien eine Melodie dabei zu summen und er lauschte ihm einfach nur schweigend und betrachtete sein schönes Gesicht.

MONSTER - the creatures we love pt. 1 | BTS NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt