Kapitel 11.

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(Barbaras Sicht)

Natürlich hatte ich in den letzten Wochen die kaum zu übersehenden Spannung zwischen Karin und Stefan mitbekommen. Es waren aber nicht die „Normalen" Spannungen, welche es ja fast immer gab, nein es wirkte so, als hätte Karin irgendeine Art Abneigung gegen ihn entwickelt. Ich wollte sie schon so oft darauf ansprechen, doch der richtige Zeitpunkt war noch nicht dazu gekommen.
Also musste ich auch jetzt im Auto meine Neugier unterdrücken und da fiel mir nur noch ein zu singen. Karin stimmte auch gleich mit ein und so hüpften wir quasi den Weg von Köln nach Lemgo.
Dort angekommen wurden wir auch gleich von Michael empfangen. Karin ging sofort auf ihn zu und man sah sie über beide Ohren strahlen, doch es war ein anderes Strahlen. Irgendwas in mir glaubte nicht, dass dieses Strahlen wahr war. Karin wird Stefan niemals vergessen können, dafür sind ihre Gefühle für ihn zu groß dachte ich, bevor sie mir endlich die Geschichte erzählte.
Im ersten Moment war ich außer mir vor Wut, aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Stefan hatte es nur gesagt um Karin dazu zu bringen ihn loszulassen. Er hatte sie nicht verletzen wollen! Das hätte er nicht übers Herz gebracht, aber ich musste Karin in diesem Glauben lassen. Sie schien damit aber abgeschlossen zu haben.
B: „Und du kommst klar damit?"
K: „Hmm ja es geht schon, aber es tut weh zu wissen, was für ein Mensch er wirklich ist... Ja klar ich wusste, dass Stefan nur One-Night-Stands hatte, aber ich dachte ich hätte ihm mehr bedeutet..."
Man sah ihr an, dass sie überhaupt noch nicht über ihn hinweg war, auch wenn es nach außen so schien. Die Worte von Stefan hatten sie tief getroffen, aber vielleicht werden diese kleinen Risse die er verursacht hatte mit der Zeit verschwinden.

Zeit kann alle Wunden heilen oder?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt