Kapitel 16.

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(Stefans Sicht)

So machte ich mich zusammen mit Barbara und Karl auf den Weg zum Friseur. Dort sollten mein Bart und meine Haare laut Barbara gezähmt werden…
Nachdem wir endlich beim Friseur angekommen waren, dachte ich dort könnte ich wenigstens selbstständig entscheiden, wie ich aussehen möchte, doch weit gefehlt.
S: „Barbara ich bin kein Kind und senil bin ich auch nicht, da kann ich schon selbst über mein Aussehen entscheiden!“
B: „Wenn du das könntest wären wir wohl kaum hier. Also Klappe zu und hinsetzen!“
Da ich schon aus sicherer Quelle wusste, dass Widerstand gegen Barbara zwecklos war, ließ ich es über mich ergehen. So fiel Haar nach Haar nach Barbaras Wünschen auf den Boden, bis wieder die für mich typische Frisur zum Vorschein kam. Nun sollte es noch meinem mir so lieb gewonnenen Bart an den Hals gehen.
Nach knapp einer ganzen Stunde in der Folterkammer konnten wir nun endlich gehen und laut Barbara sah ich jetzt auch wieder ansehnlich aus.
Nicht nur Barbara konnte ich überzeugen, am nächsten Tag war auch der G-Kurs von meinem ‘harten‘ Unterrichtsstil beeindruckt. Das Karin Nachtrauern musste nun sein Ende haben und ich musste mich jetzt auf die wichtigen Sachen im Leben konzentrieren. Zu diesen zählte Karin in meiner Vergangenheit, aber genau diese musste ich vergessen und an das hier und jetzt  und sogar an meine Zukunft denken und der Zeitpunkt dafür war jetzt schließlich gekommen.

(Roses Sicht)
Heute kommt wie so häufig in letzter Zeit das Schulamt, nur dieses mal geht es um Stefans Zukunft. Wenn sich dieser Typ nur für diesen einen Moment zusammenreißen würde, dann könnte er seinen Job behalten und wir wären das Schulamt fürs erste los.
Fr. C: „Herrn Rose, Frau Mai vom Schulamt ist nun da.“
R: „Oh ja schicken sie sie rein.“
Also jetzt geht es los. Irgendwie muss ich Stefan doch helfen können, ich meine er war auch immer da wenn ich Hilfe brauchte…
Fr. M: „Herrn Rose schön sie zu sehen.“
Ich stand auf um ihr die Hand zu geben.
R: „Frau Mai wollen wir dann gleich in den Unterricht gehen.“
Fr. M: „Gerne.“
Ich hatte echt Angst als wir in Richtung Chemiesaal gingen und öffnete vorsichtig die Tür. In diesem Moment rechnete ich mit allem, herumfliegende Papierkugeln oder Bücher, Schüler mit Kopfhörern und so weiter, doch nichts von alle dem war der Fall. Alle saßen artig an ihren Plätzen und waren still. Stefan stand vorne und ganz ohne Bart und lange Haare. Die ganze Stunde über sah ich reinste Verblüffung in Frau Mais Gesicht, doch jeder der Stefan vor ein paar Tagen noch gesehen hatte konnte diese Verblüffung vollkommen nachvollziehen. Meine Überlegungen, wie ich ihm helfen konnte schob ich beiseite und lehnte mich entspannt zurück. Als am Ende der Stunde alle Schüler den Raum verlassen hatten, kamen wir noch einmal zu einem Gespräch zusammen.
Fr. M: „Herzlichen Glückwunsch Herr Vollmer sie scheinen sich gefangen zu haben.“
S: „Ähm ja ich musste erst einmal eine private Situation verarbeiten…“
R: „Aber nun ist er wieder ganz bei sich und kann mit voller Tatkraft an die Arbeit gehen.“
Fr. M: „Das hoffe ich. Gut Herr Vollmer, dann dürfen sie natürlich ihre Anstellung behalten, dennoch werde ich in Zukunft ihnen noch einmal einen Besuch abstatten um diese Tatsache zu überprüfen. Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag und auf ein Wiedersehen.“
Nachdem sie weg war konnte ich mich endlich entspannen.
R: „Schön dich wiederzuhaben.“ Sagte ich während ich ihm auf die Schulter klopfte und dann den Weg in mein Büro antrat.

Zeit kann alle Wunden heilen oder?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt