Kapitel 18.

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(Karins Sicht)

Michael gab sich nach unserem Gespräch anfangs wirklich Mühe, doch etwas hinderte mich daran auf seine Aktionen einzugehen. Ich war mir nicht sicher was, doch es fühlte sich nicht richtig an. So fand ich immer wieder neue Ausreden, doch das hätte mittlerweile auch Michael bemerkt. Also stand nun jeder Tag ein heftiger Streit auf der Tagesordnung so wie auch heute:

Ich musste etwas länger arbeiten und kam so erst eine Stunde später nach Hause. Dort saß Michael bereits und sah mich an.
M: "Wo warst du schon wieder?"
K: "Arbeiten, aber das müsstest du eigentlich wissen!"
M: "Das schon aber ich meine die Stunde danach!"
K: "Ist das jetzt dein Ernst?! Man Michael ich musste länger Arbeiten, ich betrüge dich nicht!"
M: "Ich weiß nicht ob ich dir das glauben kann!"
K: "Tu es oder lass es bleiben, dass ist mir jetzt auch egal. Ich geh ins Bett. Gute Nacht."
Damit verschwand ich ins Schlafzimmer und schloss hinter mir die Tür. Seine ständigen Anschuldigungen hingen mir zum Hals raus. Ich würde ihn, naja niemals kann ich nicht sagen, aber hier in Lemgo gab es keinen für den ich unsere Beziehung aufs Spiel setzen wollte. Warum schob er also solche Eiversuchtsszenen? Um mir den Ärger von der Seele zu reden rief ich wie so oft in letzter Zeit Barbara an.
B: "Na Blondie wieder nen Problem? Wobei kann ich dir dieses mal helfen?" Dabei hörte man ein leichtes Grinsen in ihrem Ton heraus.
K: "Michael" Ich wusste, dass dieses eine Wort schon ausreichte damit sie wusste was ich meine.
B: "Sag nicht ihr habt euch schon wieder gezofft."
K: "Doch genau das, weil ich eine Stunde zu spät nach Hause kam und er mal wieder denkt ich hätte nen anderen..."
B: "Naja du gibst ihm aber auch nenguten Grund dazu. Du lässt ihn nicht mehr an dich ran und dann bist du jeden Tag länger auf Arbeit..."
K: "Naja aber nur weil es für die 12er um die Zeugnisse geht und ich ja bei jeder Versammlung sein muss..."
B: "Ich weiß das aber er wahrscheinlich nicht."
K: "Ich hab es ihm gefühlte tausend mal erklärt, aber er glaubt es mir nicht. Barbara was soll ich machen ich weiß wirklich nicht mehr weiter."
B: "Sei mal ehrlich liebst du ihn noch? Und ich will eine ehrliche Antwort."
K: "Ich weiß es nicht..."
B: "Dann überleg dir, ob dass mit euch überhaupt noch einen Sinn macht. Ich meine lass dir das nochmal genau durch den Kopf gehen, vielleicht braucht ihr auch nur ein bisschen Abstand. Komm doch mal wieder nach Köln, dann sitze ich nicht jeden Abend allein oder mit Karl und Stefan zusammen."
K: "Ich überleg es mir, danke Barbara. Hängt Stefan immer noch so oft bei euch?" Insgeheim hoffte ich dass sie diese Frage mit 'ja' beantworten würde auch wenn es gemein scheint hoffte ich Stefan würde noch an mir hängen.
B: "Ne nicht wirklich, die ziehen jetzt öfter gemeinsam durch die Bars oder machen Sport - Ja du hast richtig gehört Karl macht Sport!"
K: "Na dann muss ich ja wirklich mal wieder kommen." Sagte ich lachend.
B: "Karl kommt gerade vom Sport ich muss dann jetzt Schluss machen. Denk an das was ich gesagt hab Blondie."
So saß ich nun wieder im Bett, in der absoluten Stille.

Zeit kann alle Wunden heilen oder?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt