A profound conversation

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Ich rannte den Strand weiter entlang, bis ich wieder völlig aus der Puste vor meinem Haus stand. Ich ging einfach hoch in mein Zimmer, und beachtete meine Eltern dabei gar nicht. Oben angekommen packte ich mich auf mein Bett und vergrub meinen Kopf in meinem Kissen. Das was ich gerade abgezogen habe war WIRKLICH peinlich!

Zuerst heule ich mich bei Ryan aus, und renne dann auch noch weg, als er mich küssen wollte. Jedoch bereue ich es nicht, ihn nicht geküsst zu haben. Natürlich hätte ich es gerne getan, aber ich bezweifle, dass ihm der Kuss dann genauso viel bedeutet hätte wie mir. Und wenn ich meinen ersten „ernsthaften“ Kuss mit ihm habe, möchte ich mir sicher sein, dass er auch so fühlt, wie ich! Tja, nur leider werde ich das wahrscheinlich nie erfahren... Plötzlich klingelte mein Handy und ich schreckte hoch.

 „Ja?“

„Hey Beca! Ich bins Claire. Ich wollte fragen, ob du heute noch Zeit hast?“

 „Hey Süße! Ja, hab ich. Was willst du machen?“

 „Hm, keine Ahnung, irgendetwas gegen Langeweile. Willst du einfach bei mir schlafen?“

 „Wieso nicht? Bin in ca. 15 Minuten da!“

 „Ok, bis gleich!“

 Ich schnappte mir schnell ein paar Sachen und stopfte sie in meine Tasche. Dann zog ich mir meine Schuhe an, und wollte zur Tür raus, doch mein Vater versperrte mir den Weg.

 „Wo willst du hin?“

 „Zu Claire, ich schlafe heute bei ihr!“

 „Ah ja...“

 Eigentlich erwartete ich, dass er weiter sprach, was er aber nicht tat. Deshalb sah ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

 „Sonst noch irgendetwas?“

 „Nein, du kannst gehen!“

 „Danke?!“

 Der hatte sich den Kopf wohl auch irgendwo angestoßen... Als er endlich zur Seite trat, machte ich die Tür auf und verschwand nach draußen. Ich setzte mich in meinen Wagen und fuhr anschließend zu Claire. Als ich klingelte, wurde auch schon sofort die Tür aufgerissen und Claire fiel mir um den Hals.

 „Hey, da bist du ja endlich!“

 „Hey! Du musst ja wirklich Langeweile haben, wenn du schon hinter der Tür darauf wartest, dass ich komme.“

 „Naja, eigentlich muss ich dir etwas erzählen...“

 „Okay...“

 Wir gingen rein und setzten uns dann in ihr Wohnzimmer. Während ich darauf wartete, dass mir Claire endlich erzählt, was sie los werden wollte, spielte sie nur nervös mit ihren Händen.

 „Ähm Claire...? Willst du dann auch irgendwann mal anfangen?“

 „Oh ja, tut mir leid.“

 Wow, die ist ja voll durch den Wind. Und du nicht?! -.-

 „Also... ich-“

 „Du hast einen Typen kennengelernt?!“ Unterbrach ich sie und sie schaute mich verwundert an.

 „Ähm nein... Wie du ja weißt, sind meine Eltern getrennt, und mein Dad hat eine Freundin.“ Setzte sie erneut an und fummelte weiterhin an ihren Fingern rum.

 „Ja, und? Ist doch schon länger so.“ Fragte ich verwirrt.

 „Ja, aber jetzt... jetzt ist Lauren schwanger.“

„Du wirst große Schwester! Ist doch toll?“ Quiekte ich aufgeregt.

 „Naja, eigentlich ja schon, aber ich habe Angst, dass mein Dad dann keine Zeit mehr für mich hat.“

Sie macht sich wirklich Sorgen, dass ihr Vater dann keine Zeit mehr für sie hat... niedlich.

 „Ach Claire, ich denke nicht das dein Vater dich vernachlässigen wird, dazu hat er dich zu lieb!“

 „Hm... kann schon sein. Ja, ich glaube du hast recht! Und, gibt es bei dir irgendetwas neues?“

 Oh ja, allerdings! Ich nickte übertrieben mit dem Kopf.

 „Mein Dad ist ja am Freitag von seiner Geschäftsreise gekommen. Nachdem ich bei dir war, habe ich ihn zwar nicht gesehen, dafür aber heute morgen. Um es kurz zu machen, ich hatte mich fürchterlich mit ihm gestritten und bin dann weggerannt. Und dann wäre da auch noch-“

 Halt, sollte ich es ihr wirklich erzählen? Denn das mit Ryan war wirklich sehr peinlich. Aber vielleicht konnte sie mir ja etwas mehr helfen, als Liz es konnte. Außerdem ist sie ja meine Freundin, und erzählt mir auch immer alles.

 „- Noch Ryan. Weißt du, er hatte mich auf Liz' Party, und auf seiner Geburtstagsfeier gegen meinen Willen geküsst...“ Ich machte eine kurze Pause, da ich erwartete, dass sie mich unterbricht, doch es kam nichts. Trotzdem leuchteten ihre Augen. Ja, das ist es was ich so an Claire mag, sie lässt einen IMMER ausreden!

 „Naja, und beide male hatte es so komisch in meinem Bauch gekribbelt. Aso, und dann hatte ich auch noch von ihm geträumt. Heißt... naja ich bin halt etwas in ihn... verliebt?“ Es klang wirklich nicht wie eine Aussage, sondern mehr wie eine Frage.

 „Du hast dich in Ryan Hastings verliebt? DU, Beca Chaplin?! Ich wusste es! Hab ich es dir nicht immer gesagt, das dass irgendwann passieren wird?“

 „Ja ja, du hattest recht! Aber ich war noch nicht fertig. Nachdem ich mich so mit meinem Dad gestritten habe, bin ich ja weggerannt. Irgendwann habe ich mich dann hingesetzt und geheult was das Zeug hielt. U-und dann kam halt Ryan, und hat mich getröstet. Das war übrigens total süß von ihm! Er hatte so einen sampften Ton dabei. Es war einfach nur zum dahinschmelzen – Okay, ähm ja also letzten endes wollte er mich dann küssen. Aber nicht so wie die anderen beiden Male. Dieser Kuss wäre wahrscheinlich „ernsthafter“ und mit mehr Gefühl darin geworden.“

 „Geworden?“

 „Ja geworden. Ich hatte Panik bekommen, und bin weggerannt bevor sich unsere Lippen hätten treffen können.“

 „Was?! Beca, wieso?“

 „Naja, verstehst du nicht? Es ist Ryan! Der meinte es bestimmt sowieso nicht ernst!"

 „Woher willst du das wissen?“

 „Ähm, keine Ahnung! Ich weiß es einfach.“

 „Ich finde, du solltest es lieber heraus finden, anstatt traurig herum zu sitzen.“

 „Klar, ich gehe einfach mal zu ihm herüber und frage dann „Hey Ryan, ich hab mich in dich verliebt, und da wollte ich dich fragen ob das auf Gegenseitigkeit beruht?“ ?! Ganz sicher nicht!“

 „Doch nicht so! Verbringe einfach ein bisschen Zeit mit ihm, und irgendwann merkst du es schon, ob er es ernst meint oder nicht.“

  „Vielleicht hast du recht...“

Wir unterhielten uns noch viel darüber, was ich alles mit ihm unternehmen könnte, was eigentlich total lächerlich war. Keiner der Sachen, die wir aufzählten, würde ich jemals mit ihm machen. Es war genauso wie, wenn kleine Kinder einen Plan schmieden, wie sie ihr eigenes Baumhaus bauen würden. Am Ende liegt doch nur ein Haufen aus Ästen und Stöckchen vor ihnen, anstatt einem richtigem Baumhaus. Das ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber dennoch wahr.

Drunk by Love *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt