Meine Mutter saß auf der Couch und telefonierte gerade. Ich legte meine Sachen ab und setzte mich zu ihr. Kurz darauf beendete sie das Gespräch und sah mich traurig an. Wieso war Mom traurig?
„Alles in Ordnung?“ Fragte ich sie besorgt.
„Beca, du wirst morgen hospitieren müssen. Ich fahre dich morgen früh hin, und hole dich dann einen Tag später wieder ab. Das heißt du wirst dort auch eine Nacht bleiben, um dir das Zimmer anzusehen. Es tut mir wirklich Leid, Spätzchen! Ich fand die Idee dich auf ein Internat zu schicken auch nicht gut, doch wenn dein Vater sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bleibt das auch so.“
Jetzt sollte ich nicht nur hospitieren, sondern auch noch dort übernachten? Wieso? Wieso immer ich?!
„Mom... ich möchte nicht! Wo ist Dad? Ich rede mit ihm. Das kann er nicht machen!“ Schrie ich aufgebracht.
„Dad ist nicht da. Er ist auf einer Geschäftsreise und kommt erst zwei Wochen wieder.“
Jetzt ist er weg? Mir das Leben zur Hölle machen, und dann einfach abhauen ohne sich zu verabschieden?
„Er hat es also nicht einmal für nötig gehalten sich von seiner Tochter zu verabschieden...“ Stellte ich trocken fest und senkte den Kopf.
„Nein, so war das nicht. Er bekam einen spontanen Anruf, und musste sofort seine Sachen packen. Dein Dad hat dich lieb, Beca. Sehr sogar. Er will doch nur das Beste für dich!“ Beteuerte mir Mom und strich mir über den Arm. Wenn er mich so lieb hat, wieso bemerkt er dann nicht, dass er mir damit nicht gut tut? Zuerst zieht Liz weg, und jetzt soll ich auch noch verschwinden? Einfach so? Was ist dann mit...Ryan? Nein, Ryan würde sich freuen. Er hat genug Mädchen die ihn anhimmeln, da braucht er nicht auch noch mich, die ihm auf die Nerven geht und ihn „einengt“. Langsam traten mir Tränen in die Augen.
Nur weil ich mit ihm Schluss gemacht habe, heißt das nicht das ich ihn nicht mehr liebe. Es war eher eine Kurzschlussreaktion. Tja, das habe ich mir jetzt wirklich selber zuzuschreiben. Die ersten Tränen kullerten mir schon die Wange herunter. In diesem Moment fühlte ich mich so alleine, weshalb ich mich einfach in die Arme meiner Mutter warf, welche mich besorgt musterte.
„Spätzchen, wenn das wirklich so schlimm für dich ist, rede ich noch einmal mit deinem Vater, aber hospitieren musst du vorerst trotzdem, da er ja nicht da ist.“
„Ok. Mom?“
„Ja?“
„Ich habe Mist gebaut.“ Flüsterte ich. Daraufhin löste sie sich halb aus der Umarmung und runzelte die Stirn.
„In wie fern?“
„Naja... Also ich war halt mit Ryan zusammen und-“
„Der Ryan? Ryan Hastings?“
„Ja Mom, Ryan Hastings.“ Seufzte ich genervt, da sie mich unterbrochen hatte. Statt sich zu entschuldigen, fing Mom nur an zu grinsen.
„Ich wusste es! Lea und ich hatten es schon immer gewusst, dass aus unseren beiden Kindern irgendwann einmal ein Paar wird!“
„Hast du mir nicht zugehört? Ich habe gesagt, ich WAR mit ihm zusammen. Ach, weißt du, ist nicht so wichtig. Ich gehe dann mal meine Sachen für morgen packen!“ Somit stand ich auf und lief hoch in mein Zimmer. Mom rief mir noch ein paar mal hinterher, doch dies ignorierte ich einfach. Schließlich ging ich zu meinem Schrank und zog einfach ein paar Klamotten raus, ohne wirklich darauf zu achten, was ich eigentlich in der Hand hatte. Danach stopfte ich sie in eine kleine Reisetasche und legte mich auf mein Bett. Außer das ich noch kurz mit Liz geskypt hatte, passierte eigentlich so gut wie nichts mehr. Da ich, wie meine Mutter mir noch gesagt hatte, schon um 4 Uhr Aufstehen musste, da wir 2 Stunden zum Internat fahren müssen, ging ich schon ziemlich früh schlafen.
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Drunk by Love *
JugendliteraturBeca Chaplin ist nett, liebenswert und einfühlsam, während Ryan Hastings einen wahren Badboy verkörpert. Arrgoant, eingebildet und kalt. Die zwei sind Gegensätze, die sich schon lange kennen, doch nie wirklich leiden konnten. Doch Gefühle ändern sic...