Beca P.O.V.
Total müde und fertig rappelte ich mich auf, und schlurfte ins Bad. Ich hatte die ganze Nacht nur damit verbracht, zu weinen. Mom hatte mich zwar versucht zu trösten, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass Ryan so plötzlich Schluss gemacht hatte, doch meinen Kummer konnted sie trotzdem nicht beseitigen. Von meiner Schwangerschaft habe ich ihr noch nicht erzählt. Ich denke, dass war auch besser so. Am Ende rennt sie noch zu Ryan, und schreit ihn vor versammelter Mannschaft zusammen, was ihm denn einfiel mich zu schwängern. Dabei weiß er ja selber noch nichts davon.
Ich habe um ehrlich zu sein, auch nicht vor es ihm irgendwann zu sagen. Früher oder später, wird er selber auf die Idee kommen, das ich irgendwie dicker bin, und das Kind wohl nur von ihm stammen kann. Dann werde ich es auch nicht leugnen, aber extra unter die Nase reiben, muss ich es ihm dann auch wieder nicht. Seit gestern habe ich keine Lust zu gar nichts. Ein Wunder, dass ich heute aufgestanden bin, um mich fertig zu machen.
Ich kann mir weitere Fehltage einfach nicht leisten. Denn wenn ich immer zu Hause bin, werden meine Noten auch nicht besser. Okay, das ist nicht der Grund, weshalb ich zur Schule gehe. Ich habe noch die Hoffnung, dass es wie bei mir damals, eine Kurzschlussreaktion von ihm gewesen war, und er nur Müll erzählt hat.
Und dann würde es ihm leid tun, und er entschuldigt sich bei mir... Das würde zwar nichts ändern, weil er dann spätestens, wenn er weiß das ich schwanger bin, wieder Schluss machen würde, aber ich würde mich nicht mehr so gedemütigt fühlen. Im Moment fühle ich mich wie eine Prostituirte! Mein Ex-Freund, hat mich nur ausgenutzt und mich dann verlassen, während ich ein Kind von ihm in mir trage.
Automatisch fasste ich mir an den Bauch. Wir schaffen das auch ohne ihn! Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel, bevor ich raus ging. Mir war gar nicht aufgefallen,dass ich wieder angefangen habe zu weinen. Während ich die Tür öffnete, wischte ich mir schnell die Tränen weg. Ryan soll denken, dass es mich einen Dreck interessiert, das er Schluss gemacht hat.
Ich will nicht wie alle anderen Mädchen sein, die den nächsten Tag dann heulend bei ihm antanzen, und ihn bitten zurück zu kommen. Nein, dafür habe ich zu viel Stolz! An der Schule angekommen, atmete ich noch einmal tief ein und aus, und stieg dann schließlich aus. Claire und Katy warteten schon lächelnd an einer Bank auf mich.
„Na? Gehts deinem Dad schon besser?“ Fragte Katy mich fröhlich, während ich mich neben sie setzte. Stumm nickte ich. Ich war gerade einfach zu nervös, um über meinen Dad zu reden. Ryan könnte hier jede Sekunde eintreffen, und seine Jungs mussten sich natürlich wieder direkt gegenüber von uns hinstellen.
„Beca, ist alles in Ordnung?“ Fragte Claire besorgt und musterte mich aufmerksam.
„Nein...“ Seufzte ich.
„Und... was ist passiert?“ Fragte nun Katy.
„R-Ryan hat es schon wieder getan. Er hat mich ausgenutzt, und dann gestern einfach so S-Schluss gemacht.“
„Er hat bitte was?! Oh, wenn er hier ankommt, reiße ich ihm persönlich den Kopf ab!“ Meckerte Claire drauf los.
„Claire! Nein, ich bin alt genug, um das selber zu regeln! Ich werde einfach so tun, als ob es mich nicht im geringsten stören würde.“
„Aber das tut es doch, oder nicht?“ Fragte Katy.
„Ja, natürlich tut es das, aber ich möchte ihm zeigen, dass ich nicht wie alle anderen bin. Weißt du, auch wenn für ihn die Beziehung nichts besonderes war, war sie das für mich trotzdem. Und genau deshalb möchte ich nicht wie alle anderen reagieren.“ Schluchtze ich. Mist, jetzt fange ich doch wieder an zu weinen. Und natürlich jetzt, wo ich mich nicht merh halten kann, kommt der Herr der Schöpfung an. Das war ja so klar! Schnell wischte ich mir die Tränen weg, und setzte meinen Alles-ist-mir-egal-Blick auf.
Ryan P.O.V.
Heute kam ich ein bisschen später als sonst an, da ich mir die ganze Nacht lang den Kopf über Beca und Jake zerbrochen habe. Ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob es wirklich das Richtige gewesen war, mit Beca Schluss zu machen. Doch jedes mal, erscheint dann wieder Tonys Gesicht vor mir, und ich bin mir wieder sicher.
Lieber bin ich von ihr getrennt, anstatt das sie irgendwann leblos vor mir liegt. Ich atmete noch einmal tief ein, und stieg dann aus. Jetzt musste ich wieder den kalten Arsch spielen, der ich sonst ja auch eigentlich war. Aber das war eben alles vor Beca. Ich schüttelte den Kopf, und lief zu meinen Jungs. Nacheinander begrüßte ich sie mit einem Handschlag, und stellte mich dann in den Kreis.
„Was, Ryan. Gibts heute etwa mal keinen Begrüßungskuss für Beca?“ Fragte Mason und lachte.
„Ne, ich hab gestern Schluss gemacht.“ Erwiderte ich trocken.
„Du hast was?! Ward ihr nicht endlos glücklich miteinander?“ Fragte Damian melodramatisch.
„Sie vielleicht, ich nicht. Weißt du, ich bin auch bloß ein Mann und habe meine Bedürfnisse, und die wollte sie eben nicht stillen.“ Antwortete ich eben so theatralisch wie Damian, und lachte dann leicht.
„Oh, Ryan! Du bist so ein Arschloch! Man weiß doch, dass Beca ein bisschen mehr Klasse hat, als die anderen. Wieso hast du dir dann nicht Lesley genommen, um deine „Bedürfnisse“ zu stillen?“ Fragte Noah. Man, können die mich nicht einmal in Ruhe lassen?!
„Ich... wollte euch halt einfach mal zeigen, dass ich es auch mal länger als zwei Wochen in einer Beziehung aushalte. Und dann kam da halt gerade Beca um die Ecke, und ja, den Rest kennt ihr ja.“
„Ha, du wolltest also doch nur deinen „Rekord“ erhöhen?“ Fragte Damian triumphierend.
„Ähm, jaa...?“
„Da, ich habs euch ja gesagt, Leute! Ich wusste schon von Anfang an, dass du es nicht ernst meinst. Dafür kenne ich dich einfach zu gut, und weiß, dass du nicht os der Beziehungstyp bist.“ Lachte Damian. Gott, so ein Idiot. Klar, er kennt mich also so gut, dass er weiß, das es bloß ein Spiel von mir war. Wenn er nur wüsste...
„An sich habe ich da ja auch nichts gegen, aber musste es unbedingt Beca sein? Alter, das Mädchen kennen wir schon, seit dem wir zwei in die Wineln geschissen haben. Das war wirklich die dümmste Wahl, die du jemals getroffen hast! Guck sie dir doch mal an, das hat sie jetzt wirklich nicht verdient!“ Verteidigte sie Noah. Atomatisch sah ich zu Beca.
Zu meinem Pech, sah sie im selben Moment auch zu mir. Erbahmungslos starrten wir uns gegenseitig an. Ich musterte sie von Kopf bis Fuß. Eigetnlich sah sie aus, wie immer. Hatte sie es etwa doch nicht so hart getroffen, wie ich dachte? Dieser Gedanke versetzte mir einen eisernen Stich ins Herz. Ich glitt mit meinen Augen höher, bis ich bei ihren ankam. Und was ich sah, machte mich noch trauriger, als ich eh schon war.
Sie konnte so eine kalte Maske aufsetzten, wie sie wollte, doch ihre Augen verrateten mir alles. Sie strahlten genau drei Dinge aus. Sehnsucht, Trauer und Liebe.
„Ey Ryan, wir müssen jetzt rein! Oder willst du weiterhin Beca dumm anglotzen?!“ Rief Aiden. Schnell schüttelte ich den Kopf, und folgte den anderen ins Schulgebäude.
Beca P.O.V.
Er schüttelte den Kopf und ging mit den Jungs rein. Enttäuscht senkte ich den Blick. Ich war so fest davon überzeugt, doch noch Liebe in seinem Blick zu sehen, doch anscheinend hatte ich mich da geirrt. Ich hatte so gehofft, er würde hier her kommen, und mich um Verzeihung bitten. Aber Pustekuchen. Es sollte wohl einfach nicht sein. Die Unterrichtsstunden zogen sich wie ein Kaugummi in die länge.
Irgendwann hatte ich es dann aber doch geschafft, und die Klingel gab uns frei. Endlich Wochenende! Ich verabschiedete mich noch mit einer Umarmung von Katy und Claire, bevor ich mich dann auf dem Heimweg machte. Irgendwie tat es mir im Moment ganz gut, einfach zu laufen. Dabei konnte ich meistens meine Gedanken am besten ordnen.
Jedoch bei diesem Chaos, was gerade in meinem Kopf herrschte, schien das auch hierbei unmöglich. Ich seufzte und lief weiter. Irgendwann fiel mir ein schwarzer BMW auf, der schon seit einer Weile hinter mir fuhr. Kann der nicht einfach mal vorbei fahren?! Ich hasste es, wenn Leute so lahm fahren, dann fühle ich mich immer so beobachtet...
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Drunk by Love *
Teen FictionBeca Chaplin ist nett, liebenswert und einfühlsam, während Ryan Hastings einen wahren Badboy verkörpert. Arrgoant, eingebildet und kalt. Die zwei sind Gegensätze, die sich schon lange kennen, doch nie wirklich leiden konnten. Doch Gefühle ändern sic...