Chapter 25

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Murrend schloss ich wieder meine Augen und war gerade dabei wieder in einem Tiefschlaf abzudrivten, als es in meinem Kopf klick machte und ich meine Augen plötzlich alarmiert aufriss.

23 Uhr. Aiden weg.

Jeremy.

Ohne zu zögern schlug ich die warme Decke beiseite und stand hastig auf.

Sofort bereute ich es wieder, als mein Kreislauf aus meiner Sicht ein Karussell machte und ich wie versteinert stehen blieb.

Zwei Sekunden später war alles wieder normal. Schnell öffnete ich die Tür und sah mich auf dem Flur um.

Scheiße. Er war schon weg.

Ich rannte nach rechts zum Treppenhaus und lauschte, ob ich irgendwelche Schritte hören konnte, aber außer ein unheimliches Pfeifen, welches der kalte Wind von draußen verursachte, konnte man nichts hören.

"Verdammt.", murmelte ich verzweifelt und lief zurück in Aiden's Zimmer. Zum Glück war die Tür nicht in ihr Schloss gefallen. Wenn ich mich jetzt noch ausgesperrt hätte, wäre alles vorbei gewesen.

In seinem Zimmer angekommen, lief ich die zwei Meter zwischen seinem Bett und seinem Schreibtisch auf und ab.

Und was, wenn sie ihm weh tun? Ich verwette meinen Arsch darauf, dass sie ihn verprügeln. Und das alles nur wegen mir! Nur weil er mich vor diesem James beschützt hat. Er ist stark, aber alleine wird er sich nicht wehren können. Verdammt was soll denn jetzt machen?

Aufgewühlt raufte ich mir durch die Haare, ging zu dem kleinen Fenster des Zimmers und versuchte etwas zu erkennen, aber außer Schwärze und einer Laterne mit schwachem Licht, welche eine heruntergekommene Parkbank beleuchtete, war nichts zu sehen.

Allmählich wurde mir klar, dass ich rein gar nichts dagegen tun konnte. Ich wusste weder wo er, noch wo dieser Treffpunkt war, von dem Jeremy geredet hatte.

Das könnte überall sein. Ich kannte mich hier so gut wie gar nicht aus und wenn mich irgendwer schon wieder nachts im Gebäude rumlaufen sehen würde, müsste ich die Konsequenzen dafür tragen.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich seufzend auf mein Bett fallen zu lassen und meinen Kopf verzweifelt in meine Hände zu legen.

Die nächsten zwanzig Minuten verbrachte ich damit die weiße Tapete mir gegenüber anzustarren und jedes Mal, wenn ein auch noch so kleines Geräusch erklang, zur Tür zu rennen und nachgucken, ob er zurück kam.

Aber er blieb verschwunden, der Zeiger der Uhr wanderte immer weiter nach rechts und meinen Augen wurden immer müder.

Und dann wurde ich wieder ungewollt in den Schlaf gerissen.

**                                                                         **

"Aiden! Aiden mach die Tür auf.", riss mich eine bekannte Stimme aus meinem Schlaf und als ich seinen Namen hörte, war ich sofort hellwach.

Ohne Rücksicht auf mein Aussehen zu geben, stieg ich aus dem Bett und riss die Tür auf.

Eine besorgt aussehende Jasmin starrte mich für zwei lange Sekunden mit weit aufgerissen Augen an, bevor sie erleichtert aufatmete und mich in eine feste Umarmung zog.

"Ich dachte schon dir wäre etwas passiert.", murmelte sie in meine Haare und ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

"Mir geht's gut. Was sollte mir denn passiert sein?", fragte ich nach und strich ihr beruhigend über den Rücken.

The angel's featherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt