Chapter 58

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Heftig schlug mein Herz gegen meine Brust, als wolle es mich auffordern endlich zu ihm zu gehen, bevor ich von dem kleinen Felsen heruntersprang und mit aller Kraft, die mir noch blieb, auf ihn zurannte.

Binnen Sekunden waren meine Socken klitschnass, als ich durch den starken Regen auf Aiden zulief.

Meine Schritte wurden größer. Mein Atem flacher.

Ich wusste, dass das Stechen in meiner Seite, das Schmerzen meiner Lunge und die Kälte, die meinen Körper umgab da waren und doch spürte ich gar nichts.

Ich sah nur noch ihn. Alle meine Empfindungen wurden von der beißenden Sehnsucht nahm ihm verdrängt, die wie ein brennendes Feuer in meiner Brust loderte.

Mit jedem weiteren Schritt, mit dem ich ihm näher kam, fühlte ich mich wohler, geborener, geliebter.

Nichts hätte mich in diesem Augenblick mehr aufhalten können und ich hielt vor Glück meine Luft an, bevor ich in seine Arme sprang und er mich schützend an seinen starken Oberkörper presste.

Erleichtert schluchzte ich auf und sog tief den männlichen Geruch ein, der von ihm ausging. Ich spürte seine Hände an meinem Rücken, die mich noch stärker an seine Brust pressten und den wilden Herzschlag unter meiner Handfläche.

Wage nahm ich war, wie er seinen Griff um mich ein wenig lockerte und mich sanft nach hinten schob, um in meine Augen zu sehen.

Und genau in diesen Augenblick wurde mir klar, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Ich brauchte nur in seine Augen, in dieses wunderschöne Braun zu gucken und konnte augenblicklich seine Liebe, Verzweiflung und Erleichterung in ihnen sehen. Ich konnte mein Zuhause in ihnen sehen.

"Es tut mir so leid. Ich wollte nicht- Ich habe das alles nur getan, weil-", setzte er verzweifelt an, doch mit einer schnellen Handbewegung brachte ich ihn zum Schweigen.

"Ich weiß. Dein Hinweis hat mich zu deinem Buch geführt. Ich habe alles gelesen und verstanden", murmelte ich ich beruhigend und strich vorsichtig durch seine Haare, die durch den Regen völlig durchnässt waren.

Mit einem sanften Griff hielt er meine Hand fest und führte sie zu seinen Lippen, woraufhin er auf jeden einzelnen meiner Knöchel einen Kuss platzierte und sie dann an seine Wange schmiegte.

"Ich kann es verstehen. Wirklich. Ich will nur, dass du ehrlich bist. Ich könnte nicht damit leben, wenn du mir etwas vorspielst, nur damit ich glücklich wäre. Ich will dich nicht leiden sehen und-"

"Aiden wovon sprichst du?", fragte ich verwirrt und sah ihn mit zusammengekniffenen Augenbrauen verständnislos an.

"Ich habe dich verletzt. Ich werde es mir niemals verzeihen können, dir diese Dinge angetan zu haben und deshalb kann ich es nicht von dir erwarten, dass du es tun wirst."

Ich sah mit an, wie er nervös seinen Kiefer zusammenpresste und dir kleinen Regentropfen wie Diamanten von seiner Haut abperlten, bevor er tief Luft holte und mir mit einem ernsten Ausdruck in meine Augen sah.

"Willst du das hier noch? Willst du mich noch?", raunte er mit rauer Stimme und ich konnte die Angst vor meiner Antwort klar und deutlich in seinen Augen sehen.

Langsam schüttelte ich meinen Kopf und sah ihn fassungslos an.

"Ich werde niemals aufhören dich zu lieben Aiden. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob ich das überhaupt kann", entgegnte ich ehrlich, bevor ich seinen Kopf ein Stück zu mir nach unten zog und seine warmen, süßen Lippen endlich mit meinen vereinte.

Ich spürte die Erleichterung und Sehnsucht wie ein Hurricane durch meinen Körper jagten und gab mich ganz meinen Gefühlen hin. Das Adrenalin in meinem Körper ließ mein Herz schneller schlagen und mein Magen schien sich im Sekundentakt zu drehen.

The angel's featherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt