Chapter 28

2.1K 152 117
                                    

Ohne mich zuende sprechen zu lassen, presste er seine Lippen auf meine und drückte meinen Kopf somit nach hinten gegen die Wand.

Automatisch schlossen sich meine Augen und ungewollt erwiderte ich seinen Kuss.

Ich mein, wie soll man da wiederstehen? Er küsst wie ein Gott.

Wage nahm ich war, wie sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte, bevor er von meinen abließ und sich den Weg über meinen Kiefer entlang zu meinem Hals entlang küsste.

Ein leises Keuchen verließ meine Kehle, als er an einer Stelle zu saugen begann und ein tiefes Knurren gegen meine Haut vibrierte.

Die dünne Haut an meinem Hals fing plötzlich höllisch zu brennen an.

Ich versuchte meine Hände, die er immernoch über meinem Kopf festhielt, aus seinem Griff zu ziehen, um durch seine weichen Haare zu fahren, doch er drückte mich nur fester gegen die Wand und ich hörte auf mich gegen seinen Griff zu währen.

Leise brummte er und legte seine angeschwollenen Lippen wieder auf meine.

Ich weiß, dass ich eigentlich sauer auf ihn sein sollte und ihn erst Recht nicht küssen sollte, aber es war zu einfach sich von diesen wundervollen, weichen Lippen leiten zu lassen.

Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und verlangender. Mit einem Ruck ließ er meine Handgelenke los und umfasste stattdessen meine Hüfte, um mich noch näher an ihn zu drücken, wenn das überhaupt möglich war.

Sofort ergriff ich die Chance und legte meine Hände in seinen Nacken, von wo aus sie durch seine dichten Haare fuhren.

Da unten spürte ich, wie sich etwas gegen mein Becken drückte und musste schwer schlucken.

Du knutschst hier gerade mitten im Flur mit dem heißesten Typen des ganzes Internats rum, den du eigentlich besser schlagen solltest und machst dir dann über sowas Gedanken? Du solltest ihn von dir wegschubsen!

Meine innere Stimme hatte Recht. Und trotzdem ignorierte ich die letzte Bemerkung und konzentrierte mich wieder voll und ganz auf seine Lippen.

Viel zu schnell löste er sich von mir und rang schwer atmend nach Luft.

Seufzend öffnete ich meine Augen. Mein Herz raste wie verrückt, während ich ihm dabei zusah, wie er sich mit einer Hand durch seine völlig durcheinandergebrachtem Haare fuhr.

War ich das etwa?!

"Oh Gott hab ich das vermisst", murmelte er leise, bevor er seine rosigen Lippen nocheinmal kurz auf meine drückte und mein Top, welches ein Stück nach oben gerutscht war, wieder richtig zog.

Wie auf Knopfdruck wurde ich zurück in die Realität katapultiert und realisierte, wer genau da vor mir stand und warum ich sauer auf ihn war. Ein wütender Ausdruck legte sich auf mein Gesicht.

"Eigentlich-", setzte ich stur an, aber bevor ich auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, wurde ich schon wieder unterbrochen.

Nur leider diesmal nicht von seinen Lippen.

Ach was redete ich da. Konzentrier dich Skyla!

"Ich verstehe, dass du sauer auf mich bist und du hast auch allen Grund dazu, aber bitte lass es mich versuchen zu erklären", bat er mich und ich sah in seinen Augen, dass er es ernst meinte.

Ein paar Sekunden lang rang ich mit mir. Dann seufzte ich kaum hörbar auf und zog ihm an seiner Hand mit in mein Zimmer.

Ich war wütend. Nicht direkt auf ihm, sondern eher auf das, was er mit mir anstellte. Ich hatte ihm jetzt schon so gut wie vergeben und er hatte noch nicht mal damit angefangen es zu erklären.

Auffordernd sah ich ihn an, als er sich auf an meinen Schreibtisch ablehnte und ich mit verschränkten Armen an der Tür stehen blieb.

Ich war vielleicht nicht mehr so sauer, wie ich es eigentlich sein sollte, doch wollte, dass er definitiv merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte und das er das besser nicht nocheinmal wiederholen sollte.

"Bist du sauer auf mich?", fragte er verunsichert, was mich fassungslos meine Kopf schütteln ließ.

"Natürlich bin ich wütend. Erst lügst du mich an, weist mich dann ab, küsst mich und erwartest, dass ich nicht mehr sauer bin?"

"Also-", fing er zögerlich an und legte seine rechte Hand in seinen Nacken, wodurch sein Bizeps angespannt wurde und ich mich beherrschen musste nicht zu sabbern, "Was willst du hören? Wie kann ich das wieder gut machen?"

"Ich hab zwei Dinge mit dir zu klären, verstanden?", warnte ich ihn vor, woraufhin er bloß nickte und mich zum loslegen aufforderte. "Zuerst will ich wissen, warum du mir eiskalt ins Gesicht gelogen hast, als du gesagt hast, dass du nicht zu Jeremy gehst und die ganze Zeit das Thema gewechselt hast, wenn ich dich darauf angesprochen habe. Warum hast du dich dann einfach so in der Nacht weggeschleichst und mich dann am Mittag auch noch so dumm angemacht, als ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Weißt du eigentlich wie ich dabei gefühlt habe?", patzte ich ihn an, wobei sich meine Stimme mehrmals überschlug.

Sofort trat ein zerknickter Ausdruck auf sein Gesicht und ich nahm noch wage wahr, wie seine Augen dunkel aufblitzten, als ich Jeremy's Namen erwähnte, bevor sie wieder ein warmes Braun annahmen. Er wusste, dass er verkackt hatte.

"Ich hatte nicht vor dahin zu gehen, wirklich! Aber als ich dann gestern Abend angerufen wurde und aus dem Zimmer gegangen bin, hat mir Jeremy gedroht dich irgendwann abzufangen und dir-", knurrte er wütend und brach den Satz ab, um mit geschlossenen Augen tief durchzuatmen.
Ich sah, dass er mit seiner Kontrolle rang, während deine Rechte Hand sich immer wieder zu einer Faust bildete und öffnete.

Ich blieb einfach still und ließ ihm Zeit sich zu beruhigen.

"Ich wollte, dass er dich nicht mal ansieht, deswegen bin ich zu dem Treffpunkt gegangen. Sie waren zu fünft.", merkte er an und lachte ein bitteres Lachen. "Solche Weicheier."

Die Vorstellung, was sie ihm alles noch hätten antun können ließ mich zusammenzucken.

"Ich weiß, dass rechtfertigt nicht, warum ich dich so angeschrien habe, aber ich war so wütend. Auf mich selbst um ehrlich zu sein. Nach den Drohungen, die mir Jeremy und seine Jungs über dich gemacht haben, wollte ich mich von dir fernhalten, wenn auch nur über einen kurzen Zeitraum, um dich zu schützen, aber ich brauchte dich nur einmal anzugucken und schon hatte ich meine Pläne vergessen. Es hat mich rasend gemacht, wie stark du mich beeinflusst und wie wehrlos ich so gegen Jermemy bin. Und als du dann auf dem Flur zu mir bekommen bist, wollte ich dich einfach nur in den Arm nehmen und in mir selber eine verpassen, als ich gesehen hab, sie besorgt du um mich warst, während ich dich wegstoßen wollte. Ich hab das alles nur zu dir gesagt in der Hoffnung, dass du mich dann vielleicht hassen würdest und es mir ein bisschen leichter fallen wurde von dir wegzubleiben, aber die nächsten Stunden konnte ich an nicht anderes denken als an dich und da hab ich gemerkt, dass ich einfach nicht ohne dich kann.", schüttete er mir verzweifelt sein Herz aus und ich ging wortlos auf ihn zu und zog ihn in seine Arme.

Da er immernoch am Schreibtisch lehnte, waren wir fast auf einer Augenhöhe und ich konnte meinen Kopf perfekt auf seiner Schulter ablegen.

"Versprich mich, dass du das nie wieder machst. Das macht mein Herz nicht lange mit. Das nächste Mal reden wir einfach zusammen. Es gibt für alles eine Lösung.", redete ich beruhigend auf ihn ein, während sich seine starken Arme um meine Taille legten.

"Versprochen.", murmelte er leise, aber dennoch deutlich.

Ein paar Sekunden verharrten wir in der Position, bis ich mich, so schwer es mir auch fiel, von ihm löste und wieder einen Abstand zwischen uns schaffte.

"Zweite Sache.", sagte ich ernst und sah zu, wie er sich anspannte.

Er wusste genau, was jetzt kam. Und das schien ihm gar nicht zu gefallen.

"Sag mir, was Mrs. Niviria mit dir besprochen hat, als sie mit dir alleine reden wollte."

The angel's featherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt