Kapitel 40

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Gerade als ich die vielen bunten Einhörner beobachtete, wie sie über die kleinen, rosanen Hügel aus Zuckerwatte sprangen, ertönte leise im Hintergrund ein unscheinbares Klopfen.

Friedlich beschloss ich das Geräusch zu ignorieren und mich weiter auf die knuffigen Kreaturen vor mir zu konzentrieren.

Leider wurde mein Plan durchkreuzt, als das Klopfen immer lauter wurde und ein Einhorn nach dem anderen verschwand. Gequält öffnete ich meine Augen und starrte die weiße Decke über mir an.

Wage nahm ich war, wie hin und wieder ein greller Blitz mein gesamtes Zimmer erleuchtete.

Wage nahm ich aus dem Augenwinkel war, wie kleine Steinchen gegen das schmutzige Fenster neben meinem Bett prallten und dann wieder zurück in die Tiefe fielen.

Aiden.

Stöhnend richtete ich in meinen Bett auf, öffnete mein Fenster und lehnte mich ein bisschen nach draußen, um auf den kleine Weg, knappe zwei oder drei Meter unter meinem Fenster gucken zu können.

Winkend strahlte Aiden mir entgegen und ich konnte mir trotz meiner Müdigkeit ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Wenn das jetzt nichts wichtiges ist, dann-

"Geht's dir gut?", fragte ich amüsiert.

"Ich freue mich auch dich zu sehen meine Liebe", hörte ich seine raue Stimme sagen.
Sofort überzog eine leichte Gänsehaut meine Arme.

Wie konnte er, der Heißtester Typ auf diesem Planeten, eine noch viel heißere Morgenstimme haben, während ich mich wahrscheinlich wie Bernd das Brot anhörte? Wie?

"Und dir geht es auch ganz wirklich gut? Bist du dir sicher?"

"Ich hab dich vermisst", raunte er leise und ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.

"Okay dir geht's nicht gut", stellte ich augenverdrehend fest." Ernsthaft Aiden? Ich war vor knapp fünf Stunden noch bei dir."

"Viel zu lange her, findest du nicht auch?"

"Ich hab geträumt!"

"Die Realität ist doch viel schöner, als jeder erdenkliche Traum Babe."

Laut ließ ich die angesammelte Luft aus meiner Lunge zischen und seufzte ergeben auf. Es brachte nichts mit ihm zu diskutiert.

Ein leises Lachen war von unten zu hören und ich musste automatisch grinsen.

Er war so ein Idiot.

"Zieh dir am besten ein Shirt an, das dir nicht so am Herzen liegt und komm in fünf Minuten in den Empfangssaal. Ich werde auf dich warten."

"Was hast du vor?", fragte ich verwirrt und fuhr mir über meine müden Augen.

"Wir fliegen."

"Was? Aiden es gewittert! Das ist viel zu gefährlich und-", rief ich entsetzt und wurde sofort von ihm unterbrochen.

"Vertrau mir", sagte er noch ruhig, bevor er sich umdrehte und aus meinem Blickfeld verschwunden war.

"Aiden? Komm wieder zurück. Sofort!", rief ich ihm noch empört hinterher, doch er war schon außerhalb meiner Reichweite

Wütend knallte ich mein Fenster zu und stapfte zurück zu meinem Bett.

Ja, los Skyla! Vertraue ihm und flieg einfach mitten in einen Blitz rein! Wenigstens geht ihr zusammen dabei drauf!

Stöhnend lief zu meinem Kleiderschrank, um mir einen alten Pulli, den ich sowieso nicht mehr so gerne trug, überzuziehen.

Er wusste schon was er tat.

The angel's featherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt