Prolog ✅

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"Was?" entsetzt sah ich meinen Vater an. Ich brauchte erst mal ein bisschen, um das was er sagte zu verarbeiten. "Das ist nicht dein ernst, oder?" Wütend, mit verschränkten Armen saß ich vor ihm und sah ihn sauer an.

"Ich weiß Ben, das kommt jetzt alles sehr plötzlich, aber es ist so.", er zuckte mit den Schultern, als wenn es das normalste der Welt wäre.

Ich schüttelte sicher meinen Kopf "Nein! Nein Dad! Du weißt ganz genau, dass ich nicht mit ihr klar komme!" Er seufzte auf "Und ich werde auch nicht mit ihr klar kommen! Niemals!"

Sein sonst so gelassener Gesichtsausdruck wechselte in einen zornigen über.
"Benedicte Nora Parker! Sprich nicht in solch einem Ton mit mir. Du wirst mit ihr klar kommen müssen, egal ob du willst oder nicht, verstanden?" Ouh, dachte ich, wenn man den ganzen Namen erwähnt knallt es gleich. "Ob du mich verstanden hast?" sagte er etwas lauter als ich nicht antwortete.

"Ja Dad" gab ich gehorsam und kleinlaut zurück. Innerlich schmollte ich wie ein kleines Kind mit verschränkten Armen.

"Geh auf dein Zimmer!" Ich nickte stand auf und ging die Treppen zu meinem Zimmer hoch, wo ich mich seufzend auf das Bett fallen ließ und frustriert in das Kissen schrie.

In dieser Diskussion ging es um eine Frau mit der ich nicht klar komme. Sie hieß Sarah Evans und war mit meinem Vater, Marcus Parker, seit ungefähr 1 1/2 Jahren zusammen. Ja sie war zwar nett, aber sie hat so eine Art an sich, die sie sehr unsympathisch mir gegenüber machte. 
Daher kam ich nicht so mit ihr klar, wie mein Vater es sich vorstellt. Sie wollte immer wissen was ich machte, als ob sie meine Mutter wäre. Sarah sollte nächste Woche bei uns, mit ihrem Sohn, einziehen. Ich hatte ihn letztes Jahr nur einmal kurz gesehen, aber war mir nicht so sicher wie er aussah, weil er nur rein und raus gestürmt war. Ich konnte mich eigentlich gar nicht erinnern ihn überhaupt schon mal gesehen zu haben. Er war nie da. Ich hoffte nur, dass er kein kleines 12 jähriges Kleinkind war, oder so ein arroganter Arsch der sich selbst liebt. 
Aber dank des Umzugs durfte ich von nun an mit ihm eine Etage und ein Badezimmer teilen -welches keinen Schlüssel zum abschließen hatte, da mein Vater ihn kaputt gemacht hatte. Ich erinnerte mich noch genau an seine Worte damals 'den brauchst du doch eh nicht'. Genau und jetzt musste ich jedes mal eien Keil unter die Tür schieben, damit ja niemand reinplatzt.

Auf jedenfall durfte ich mein Wohnzimmer, weil die Etage ja eigentlich mir gehörte, mit Jake teilen. Ich habe keine Lust auf mehr Familienmitglieder. Dad und ich sind auch vorher ohne weitere Personen gut ausgekommen. Nur, weil Sarah in das Leben meines Vaters getreten war, hat sich alles verändert. Er hatte weniger Zeit für mich, war kaum zu Hause, war strenger mit mir als vorher und beachtete mich kaum. Alles drehte sich nur um ihn und Sarah. Noch ein Grund warum ich sie nicht leiden konnte.

"Ben, Abendessen!", rief mein Vater mit etwas kaltem Ton.
Ben, so hatte meine Mutter mich immer genannt. Nachdem sie allerdings gestorben war, wollte ich eine Zeit lang nicht so genannt werden.

"Jaaa" rief ich durch das Kissen und schnaubte. Ich hatte jetzt gar keine Lust nach unten zu gehen und mir Sarahs Worte anzuhören, geschweige denn diese Frau zu sehen. Doch leider tat ich es wegen meinem Vater und aus Höflichkeit.

"Hallo liebes" sagte Sarah und kam auf mich zu um mich zu umarmen. Innerlich äffte ich sie in einem kindischen Ton nach. Blöde Kuh.

"Hi" sagte ich knapp und ließ die Umarmung  zu.

"Setz dich, das Essen kommt sofort", sagte sie, drehte sich zum Herd.

Ich nickte und setzte mich "Was gibt es denn?".

Ich sah zum Herd wo ein großer orangener Topf stand "Spaghetti" sagte Sarah und stellte den Topf auf den Tisch. "Freust du dich schon auf nächste Woche Ben?" Ich nickte und stopfte mir schnell Spaghettis in den Mund, die Sarah mir auf den Teller gab, um nicht reden zu müssen "Hast du schon alle Sachen aus dem Zimmer geräumt?".

Ich schüttelte den Kopf "Nein, es fehlen noch einpaar Einzelteile, wie das Sofa und sonst nur Bilder und Bücher" Mein Vater nickte und Sarah lächelte mich an. Ich musste mich beherrschen nicht die Augen zu verdrehen und sah weg. Immerhin kann sie kochen..."Wann genau zieht ihr nächste Woche ein?". Mein Ton klang eher gelangweilt als neugierig und erfreut.

"So am Montag bringen wir die Sachen rüber und richten alles ein, das Zimmer von Jake machen wir schon am Sonntag und offiziell bei euch wohnen tun wir dann am Dienstag oder Mittwoch. kommt ganz drauf an, wann wir fertig sind" Sie nahm eine Gabel voller Nudeln in den Mund.

"Sarah, Schatz, erzähl doch von Jake. Ben hat ihn ja noch gar nicht kennengelernt" Wahrscheinlich, weil er genauso wenig Bock auf den Mist hat wie ich. Ich hielt mitten in der Bewegung inne meine Gabel an den Mund zu führen und sah auf.

"Hmm.. also Jake ist jetzt 19 geworden, Er geht in die 12, allerdings wird er auf deine Schule wechseln. Und ich muss sagen, dass das Verhältnis zu uns nicht so schön ist, wobei ich es immer etwas anders haben würde" Ich hatte ein bisschen Mitleid mit ihr.

"Das ist schade, wieso denn?", zum ersten mal interessierte ich mich wirklich für etwas, was sie erzählte.

Sie sah mich etwas Hoffnungsvoll an "Weil er Sachen macht die ihn und mich kaputt machen. Alles fing damit an, als sein Vater uns verlassen hatte. Aber das ist jetzt unwichtig. Ich möchte, dass wir alle glücklich werden" Sie tat mir leid und ich schenkte ihr ein lächeln. Ein richtiges lächeln, ein lächeln was sie aufmuntern sollte und was auch klappte.

Langsam fielen wir in ein schweigen, ich wusste auch nicht recht was ich sagen könnte, also aßen wir zu ende, räumten den Tisch ab.

"Benedicte, ich weiß, dass auch unser Verhältnis nicht so gut ist" begann sie, als mein Vater außer Hörweite war und sah mich an "Aber ich möchte das ändern. Ich will nicht noch ein Kind haben was mich verabscheut" Ihre Augen begannen zu glänzen. Was wird das? Was genau will sie sagen? "Ich möchte auch nicht, dass du wegen Komplikationen zwischen mir und deinem Vater trittst" Okay, was soll das denn jetzt?

"Hast du sonst noch welche wünsche? Er ist mein Vater, und du bist nicht meine Mutter, Ok? Keiner kann sie ersetzten. Du erst recht nicht!". Sarah sah mich an, ihre Augen waren groß, sie war verletzt. Ich ließ alles liegen und ging wütend in mein Zimmer. Was sollte das gerade? Ich schmiss meine Tür zu, sodass sie mit einem lauten krachen ins Schloss fiel und ließ mich auf mein Bett fallen, versteckte mein Gesicht in die Kissen. Erneut schrie ich hinein und ließ meinen ganzen Frust raus.

Ich richtete mich wieder auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich holte mir ein langes großes Shirt raus und schmiss es auf mein Bett. Ich Zog meine Sachen aus und mein Shirt drüber. Dann machte ich das Licht aus und legte mich ins Bett

Wie der Sohn wohl sein wird? Also eine kleine nervensäge kann er nicht sein, er ist 19. Er denkt bestimmt genauso wie ich über den Umzug. Gott, bitte, lass es ein Junge sein, der Niveau und Vernunft besitzt. Lass mich nicht mit einem Holzkopf dritten Grades alleine.

Ich schüttelte den Kopf und schloss meine Augen. Ich denke zu viel nach, das Gespräch hatte mich etwas aus meiner Bahn geworfen. Es wird sich viel ändern. Alle sagen Veränderungen seien gut, doch bei dieser war ich mir nicht Sicher. 

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