Forbidden ✔

04 ✅

Frustriert stieg ich in die Dusche und ließ das heiße Wasser über meine Haut gleiten, entspannte meine Muskeln.
Ich war sauer. Sauer auf Dad, sauer auf Sarah und ganz besonders sauer auf Jake. Das ist alles seine schuld! Wie sie uns einfach angesehen haben, wie als ob die Welt zugrunde gehen würde. Und was die dann auch noch erwarten...

"Jake, Ben? Was ist los? Wieso schreit ihr euch an? Und wie seht ihr überhaupt aus?" Dad und Sarah standen im Flur, nicht allzu weit entfernt von mir, und sahen mich verwirrt und zugleich ermahnend an.

"Dad, Sarah!" sagte ich gespielt erfreut und ging auf die beiden zu "Wie geht es euch?" Beide zogen eine Augenbraue hoch und sahen mich verwirrt an.

"Jake!" rief Sarah in strengem Ton und ganz gemütlich kam er auch schon aus seinem Zimmer getrottet.

"Hmmm" machte dieser nur abwesend.

"Was ist hier los?" Fragte mein Dad scharf während ich schnell antwortete. Zu schnell.

"Nichts Dad. Es ist alles prima." Log ich "Ich wollte uns nur etwas zu trinken holen".

"Deswegen habt ihr euch gerade beschimpft und angeschrien." sagte er, als ob dies selbstverständlich wäre. "Ist ja nicht so, als wenn wir einiges mitbekommen haben" sagte er dann. "Also, Was ist los?".

"Ben/Jake hat mich angemalt" kam es von uns wie aus einer Pistole.

Sarah sah verdutzt zwischen mir und Jake hin und her "Wer hat wen jetzt angemalt?"

"Jake!" rief ich laut, wurde von Jake angerempelt "Arsch" murmelte ich etwas zu laut, mein Vater ermahnte mich.

"Also entweder ihr benehmt euch und sagt jetzt die Wahrheit oder ich spiele bei diesem Kindergarten mit" sagte dieser dann streng "Nun? Noch ein Versuch".

"Ok. Dad." begann ich dann, ehe Jake etwas sagen konnte "Ich kam nach Hause und wollte euch suchen, als Jake aus seinem Zimmer kam und sagte ihr seid weg. Ich habe ihm dann mit der Wand helfen wollen, was ich dann auch machte. Er hatte mich dann beleidigt und mich mit Farbe angemalt" ok ich bin ein kleiner Teufel. Aber das gebe ich auch gerne zu "Und ich habe mich zur wehr gesetzt." Jake sah mich entsetzt an.

"Und woher kommt dann der Abdruck?" Sarah sah auf meine Brust.

Ich schaute an mir herunter "Jake hatte mich betatscht und dann ist der aber-".

"Willst du mich eigentlich verarschen?" Der Löwe wurde frei gelassen "So ist das NIE gewesen! Du verdammte Lügnerin! Du hast mich zuerst angemalt, nicht ich dich!" Sarah und Dad sahen uns verwirrt an.

"Jemand muss ja schuld sein. Und da ich es nicht bin und sein will, bist du der jenige der es sein muss" Jake schubste mich gegen die Wand, ohne darauf zu achten, dass unsere Eltern noch da standen "Pass auf du Flittchen, wenn du noch einmal Scheiße redest, die überhaupt nicht stimmt, bist du am Arsch verstanden?" sein Blick war dunkel und er spuckte die Worte geradezu aus seinem Mund.

"Wer's glaubt wird seelig du arrogantes Stück Scheiße!" zischte ich zurück, drückte ihn weg.

"Jake, Ben!" schrie mein Vater "Ihr beide werdet jetzt sofort still, habt ihr das verstanden?" Jake drehte sich von mir weg und brummte leise "Ihr habt die letzte Chance nicht genutzt. Jetzt werdet ihr eine Strafe dafür bekommen!".

Ich sah entsetzt zu meinem Vater "Das kannst du doch nicht machen Dad! Er hat doch angefangen!".

Er hob eine Hand "Ich bin dein Vater! Und solche Wörter werden nicht noch mal in meiner Gegenwart verwendet, damit das klar ist!".

"Dein Vater hat recht Benedicte." sagte Sarah, ich sah sie mit einem tötenden Blick an.

"Du hast mir gar nichts zu sagen!" zischte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Benedicte!" sagte mein Vater mahnend "Ihr beide werdet Das Zimmer heute noch zuende streichen, das Badezimmer putzen und kochen!" er sah uns streng an "Anschließend werdet ihr nächstes Wochenende mit uns mit nach Holland fahren" sagte er dann "Eigentlich wollten wir euch alleine lassen..." ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an "aber da ihr es ja anscheinend nicht könnt, weil ihr euch wie Kleinkinder benehmen, lassen wir es und ihr kommt mit!".

Mein Mund klappte auf "Nein! Dad, das wagst du nicht! Das ist nicht dein Ernst!" ich sah ihn verzweifelt an, hatte große Augen und hoffte, dass er nur Spaß machte. Ich hatte schon eine Party geplant. Er durchkreuzte meine Pläne.

"Wieso sollte es nicht mein ernst sein?" Ich schaute entsetzt in sein grinsendes Gesicht "Macht euch jetzt an die Arbeit, sonst werdet ihr nie fertig" Er drehte sich um und ging mit Sarah nach unten.

Ich sah zu Jake rüber, welcher mit einem wütenden Gesichtsausdruck in die Luft starrte. Langsam ging ich an ihm vorbei, berührte leicht seinen Arm, merkte wie er zusammen zuckte. Er drehte sich zu mir um und hielt mich am Handgelenk fest.

"Ben" sagte er mit einer dunklen Stimme, die einen Hauch von Zorn mit sich trug. "Warte" sagte er dann wieder und zog mich zurück, sodass ich mit dem Rücken wieder gegen die Wand gepresst wurde. Mir wurde mulmig und ich versuchte mich zu wehren, doch sein Griff war fest an meinem Gelenk. "Hör auf dich zu wehren, das hilft nicht" Ich sah ihn an und er erwiederte meinen Blick. "Wieso hast du das gesagt?" fragte er und suchte in meinen Augen nach einer Antwort. Ich verlor mich in seinen Augen, war wie in Trance, unfähig zu antworten. "Wieso? Hätten wir die Wahrheit gesagt hätten wir den Dreck nicht am stecken. Ich meine ich habe nichts dagegen. Wirklich" er machte eine kurze Pause und sah mir tiefer in die Augen "Ich habe auch nichts gegen dich. aber du machst es mir schwerer als es eigentlich ist." ich konnte einfach nicht sprechen. Das einzige was ich wirklich konnte war ihm gegenüber zu stehen, ihn anzustarren und weder zu reden noch mich zu bewegen. Sein Griff um meine Hand lockerte sich und langsam umschloss er meine Hand mit seiner großen. Er kam einen Schritt auf mich zu und lehnte sein Gesicht weiter zu mir. Ich bekam ein ungewohntes Gefühl und drückte ihn leicht weg. Er sah mich an mit einer Spur von Enttäuschung, doch blieb er auf leichter Distanz.

"Ich weiß es nicht. Es war einfach wegen der Wut" gestand ich nach langem schweigen und sah auf den Boden. Er legte zwei Finger an mein Kinn und drückte diesen hoch, sodass ich ihn ansah.

"Aber du hattest keinen Grund dazu" lachte er und kam mir wieder näher.

Ich wusste nicht was ich machen sollte, als sein Gesicht meinem so nah war, entschied mich aber dann noch dazu, mich weg zu drehen "Wir sollten die Wände weiter streichen sonst werden wir nie fertig.".

Sein Kiefer spannte sich an und er räusperte sich "Ja... du hast recht" Ich ging in das Zimmer und fing wieder an die Wände zu streichen.

Nach einiger Zeit, wo wir uns selbst bemalten und lachten, waren wir fertig mit dem streichen und auch mit dem spülen. Dad sagte, dass wir das Bad morgen machen sollten, was wir uns nicht zwei mal sagen ließen.

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Ich drehte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Ich nahm ein langes Shirt, zog es mir über und ging in mein Zimmer. Kaum lag ich in meinem Bett, schlief ich auch schon ein.