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Ich ging raus auf die Terrasse um frische Luft zu schnappen, als ich Jake am rauchen sah. Ich wollte unauffällig an ihm vorbei und so tun als ob ich ihn nicht gesehen hätte, doch leider muss der Blumentopf im weg stehen und ich gleich auf den Boden fallen.

"Alles ok?" fragte Jake und stand vor mir.

"J-ja" Stotterte ich, stand auf und ignorierte gekonnt die Hand von Jake, die er mir entgegen streckte um mir zu helfen.

"Was machst du hier?" fragte er und zog an seiner Zigarette, bevor er den rauch auspustete.

"frische Luft schnappen" sagte ich knapp und ging einfach weiter.

Ich habe mir vorgenommen mich von ihm fernzuhalten.
So wenig mit ihm zu machen wie möglich.
Ihn so gut es geht zu ignorieren.
Und doch so viel Kontakt zu ihm zu haben, dass es nicht auffällt.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und lehnte mich zurück. Die Sonne ging langsam unter und der Himmel färbte sich rosa-orange was ihm etwas episches verlieh. Ich lächelte sanft und vergaß für kurze Zeit meine Probleme und sorgen, Personen und Sachen. Immer mehr wurde der Himmel in ein helles blau gefärbt, welches sich in dunkelblau umwandelte. 
Ich beschloss rein zu gehen und mich Schlafen zu legen. Morgen würden wir abreisen und nach Hause fahren. Im Zimmer war Jake nicht. Weder im Badezimmer noch irgendwo im Haus. Er war weg. Ich zog mich einfach um und legte mich hin, Konnte jedoch nicht einschlafen, da etwas fehlte. Das Bett war so groß und so leer. Es war so kalt. Jemand fehlte, Jake fehlte.
Ich kann nicht schlafen. Seine Anwesenheit fehlte, seine Wärme, seine starken Arme, die mich hielten und mir ein Gefühl von Geborgenheit gaben. Sein warmer Atem an meinem Nacken, sein Geruch, der pausenlos in meine Nase drang. Er fehlte einfach. Es fühlte sich leer an. 
Wieso rede ich so? Ich war noch nie die schwache! Ich war nie so empfindlich, so schwach! Das bin nicht ich. Ich bin stark, Ich bin nicht schwach! 
Noch lange blieb ich wach, liegend, ohne ein Auge zu zumachen. Alles war leise, außer mein Atem. Er ging leise und regelmäßig durch das Zimmer und erfüllte es mit einem leisen klang. Jake war noch nicht da. Er war nicht im Haus, er war woanders. 
Doch da, die Haustür ging auf und ich hörte jemanden rein stolpern. Mein Herz erleichterte sich als ich die Tür hörte. Es kann nur Jake sein, er ist der einzige mit einem Schlüssel zu unserem Haus und der, der jetzt noch im Haus fehlte. 
Jemand kicherte, es war das kichern eines Mädchens. Das kichern des Mädchens vom Strand. Ich würde es überall wieder erkennen. Es war kaum zu bezweifeln, dass sie es nicht war. 
Ihr kichern war genau so piepsig wie ihre Stimme an sich ist, So nervig. Aber was machte sie hier? Das ist Unser Haus. War sie mit Jake hier? Was für eine blöde frage, natürlich!
Sie kamen die Treppen hoch gestolpert und ich ging aus dem Bett, hin zur Tür, die ich öffnete und Jake noch sehen konnte wie er die Tür vom Gästezimmer schloss. Er sah mir in die Augen, was mir einen Stromschlag versetzte. Er zwinkerte mir zu und schloss die Tür. Er ließ mich hier einfach stehen, mit Tränen in den Augen. 
Wieso hatte ich überhaupt welche in den Augen? Ich fühle nichts für ihn! Ich bin stark und zeige keine Gefühle. Ich verstecke sie seitdem Mama weg gegangen ist. Seitdem bin ich stark. Ich bin stark für sie, nicht für mich, das habe ich ihr versprochen. 
Versprochen ist versprochen und wird nie gebrochen hatte sie damals gesagt. Und sie hat recht. Man darf sein Versprechen niemals brechen. 
Meine Gedanken wurden von einem lauten stöhnen unterbrochen. Immer wieder hörte ich wie die Blondine nach Jake rief und laut aufstöhnte. Immer und immer wieder sah ich Bilder vor mir wie sie und Jake im Bett lagen und Sex haben. Wie sie stöhnte und wie er sich bewegte. Im Rhythmus, hin und her. Es wiederte mich an, sie, der Gedanke. Ich wurde wütend, ging raus aus meiner Zimmer. Die Tür zum Gästezimmer trat ich, ohne acht auf die beiden zu geben, auf

"Meine fresse, stöhn' leise!" Schrie ich sie an. Die Blondine aber wurde immer lauter und provokanter. "Du kleine Schlampe, raus aus meinem Haus!" schrie ich sie an. Jake war schon längst nicht mehr zugange, sondern hatte sich aufgesetzt und starrte mich an. Die Blondine reagierte nicht, weshalb ich auf sie zu ging und die an den Haaren aus dem Bett zog. "Ich sagte; RAUS AUS MEINEM HAUS!" Ich schmiss ihr ihre Sachen ins Gesicht und machte die Tür auf "JETZT!" Ohne zu zögern schnappte sie ihre Sachen und verschwand.

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