"Steig aus" brummte Connor als sein Wagen zum stehen kam. Wir waren an einem Gebäude angekommen, das etwas abseits der anderen stand und nicht so heruntergekommen aussah. Es war grau, hatte einige Risse aber sah dennoch besser, als die anderen Häuser aus.
Ich stieg aus und sah mich um. Warum ich nicht weg rannte? Weil ich mich hier nicht auskannte, was nützt es also zu rennen wenn er sich hier auskennt und ich mich nicht?
"Braves Mädchen" lachte er, packte mich grob am Arm und zog mich mit sich in das Gebäude.
Wir liefen an vielen Türen vorbei, manche eingetreten oder erst gar nicht vorhanden. Die Wände waren geschimmelt und die vorher weiße Farbe die nun grau war, splitterte von den Wänden. Wir Bogen links ab und gingen die Treppen nach oben, ich wusste nicht im wievielten Stock wir waren, auf jedenfall waren wir weit oben.
Connor blieb vor einer Tür stehen die er mit einem Schlüssel auf machte und mich hinein schubste. Mein Gleichgewicht kam ins schwanken und unsanft fiel ich zu Boden.
"Zieh dich um. Sachen sind da vorne, die dürften dir passen. Jemand holt dich gleich ab, du hast 10 Minuten Zeit." Er wandte sich zum gehen an, blieb aber in der Tür stehen "Ach ja, falls du versuchen solltest abzuhauen, was du so oder so nicht schaffen wirst, tu ich dir weh. Also versuche es erst gar nicht, wenn du willst, dass deine Familie am leben bleiben soll"
"Du bist ein mieses Schwein!" Ich versuchte meine Stimme stark klingen zu lassen, aber das Zittern macht es schwerer als es war.
Connor lachte, ging aus dem Raum und schmiss die Tür zu, sodass es laut knallte. Ich stieß einen Wutschrei aus, fuhr mit meinen Fingern durch meine Haare und fing an zu weinen. Eigentlich glaubte ich nicht wirklich daran, dass Gott mich hörte aber ein Versuch war es wert.
Bitte, bitte mach was, damit Jake mich schnell findet!, dachte ich, Ich will hier raus! Womit habe ich das verdient?
Ok Benedicte, jetzt zu weinen bringt nichts, was hätte Mom dazu gesagt wenn du nur auf den Boden liegen und heulen würdest? Sei stark! Genau, also los, steh auf und Provoziere Connor, mache immer das Gegenteil von dem was er verlangt.
Ich stand auf, sah mich im zimmer um und stellte fest, dass das hier ein gewöhnliches Apartment war. Hier und da war es zwar bisschen kaputt und verschimmelt aber man erkannte, dass es ein Apartment war.
Nicht allzu weit entfernt von mir lagen Sachen, die ich hätte warscheinlich anziehen sollen. Ich faltete sie auseinander, und eine Hose in meiner Größe, so wie ein ein Top waren zu sehen. Ich überlegte, sollt ich die Sachen jetzt anziehen oder nicht? Ich zog die Sachen einfach an, faltete mein Kleid und hielt es sorgfältig in meiner Hand. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Junge den ich von der Schule kannte stand im Türrahmen."Benedicte? Was machst du hier?" seine grünen Augen blitzten verwundert und mit langsamen Schritten kam er auf mich zu.
"Was soll ich hier schon machen außer, dass mich Connor mitgenommen hat?" mein Unterton war sarkastisch und ließ den Jungen schmunzeln. Er fuhr sich mit der Hand durch seine dichten blonden Haare und strich sich dann mit dieser über das Gesicht.
"Ich hab echt jeden anderen erwartet, aber nicht dich" murmelte er und legte eine Hand an meine Wange "Geht es dir gut?".
Was soll dass? ist das eine Masche womit ich bei ihnen Vertrauen gewinnen soll? Pah da können die lange warten!
"Na klar geht's mir gut. Ich bin nur so gesagt entführt worden, habe keine Ahnung wo ich bin und habe Angst. Aber, ja, mir geht es gut" Ich schlug seine Hand weg. "Was machst du überhaupt hier Chris? Ich hätte das echt nicht von dir erwartet".
"Connor ist mein Bruder, und ja ich weiß aber er hat mich drum gebeten." Seine Hände legte er wieder an meine Wange und sah mir eindringlich in die Augen. "Hör zu Benedicte, Connor kann dir schnell weh tun, mach das was er sagt, wenn auch nur halbwegs, ich habe keine Mitbestimmung." er seufzte "Ich hoffe Jake findet dich so schnell wie möglich.".
"Wer weiß was alles passieren wird?" Ich war verängstigt und wusste nicht was ich machen sollte "Was ist wenn er das nicht überlebt, du oder ich? Was ist dann Chris?".
Er seufzte bevor er antwortete "Das passiert nicht, Jake und die Jungs wissen was sie machen, es ist nicht das erste mal. Aber ich werde dir helfen hier raus zu kommen, auch wenn es das letzte sein sollte." Sein Gesicht kam meinem näher und vor meinen Lippen blieb er stehen "Ich habe dich schon so lange im Auge, und jetzt kann ich dich zum ersten mal berühren ohne dass Jake mich davon abhält." er grinste leicht legte seine Lippen auf meine Wange. Ich hielt die Luft an und als ich seine Lippen spürte, atmete ich erleichtert aus. "Merke dir, egal was Connor sagt, das was ich dir gerade gesagt habe ist ein Versprechen, behalte das im Hinterkopf! Ein versprechen wird nie gebrochen".
Er packte mich an der Hand und zog mich aus den Raum, ein Gefühl von Sicherheit machte sich in mir breit. Er ging die Treppen nach unten und raus wo Connor und zwei andere Typen standen. Aber kurz bevor wir aus dem Gebäude waren, hatte er seine Hand um meinen Arm geschlossen und zog mich mit sich mit, das Gefühl von Sicherheit verließ mich sofort.
"Chris, wieso hat das so lange gedauert?" fragte Connor und musterte mich.
"Sie hat sich zuerst geweigert die Sachen anzuziehen" ich wusste, dass er das damit verbarg was wir redeten, und trotzdem hatte ich Angst vor den Konsequenzen "Aber, wenn man sie bedroht macht sie doch das was man sagt" lachte Chris schlug mir auf den Hintern und murmelte unauffällig ein 'sorry' hinterher.
"Schön, scheint ja doch noch so als ob was aus dir wird" grinste Connor.
"Wenn du meinst" murmelte er leise und ging mit mir zum Auto.
Connor stieg mit einem Typen der groß und muskulös war vorne ein. Chris und ein anderer ebenfalls großer und muskulöser Typ hinten bei mir. Chris saß links außen, ich in der Mitte und der Typ rechts außen. Der Typ bei Connor hieß Mike und der Typ neben mir hieß Nick.
"Hey Connor" brummte Nick und musterte mich von der Seite. Ich rutschte unauffällig zu Chris der beruhigend und versteckt meine Hand hielt. Connor sah aus den Rückspiegel zu Nick und deutete ihm weiter zu reden "Ist die kleine nicht die Schwester von Jake Eavens?".
"Jap" sagte Connor knapp und widmete sich wieder der Straße.
"Connor, wir müssen gleich mal miteinander reden" sagte Chris angespannt.
"Wenn es sein muss" Connor klang gelangweilt und fuhr weiter.
"Wohin fahren wir überhaupt?" fragte ich leise und alle Augen richteten sich auf mich.
"Die kleine kann Sprechen" sagte Mike verwundert.
"Ich bin nicht klein" patzte ich ihn an "Und klar kann ich sprechen".
"Da ist jemand aber ganz schön taff" sagte Connor und grinste.
"Wenigstens eine und entführt nicht die kleine Schwester die nichts mit der Sache zutun hat" Chris drückte meine Hand und ich wusste er meinte ich soll nicht so reden.
"Jeder bekommt halt das, was er verdient" lachte Connor.
"Und du verdienst es zu sterben" murmelte ich und augenblicklich blieb der Wagen mit einer scharfen Bremsung stehen.
"Pass mal auf kleine, niemand, wirklich Niemand redet so mit mir, und du erst recht nicht. Ich habe jetzt noch ein bisschen Rücksicht, aber das kann sich bald ändern. Also Pass auf was du sagst" Connor hatte sich herum gedreht und ist mir ganz schön nahe gekommen. Ich vergrub mich in den Sitz und starrte ihn mit großen Augen an "gut" ein grinsen Stahl sich auf seine Lippen und langsam drehte er sich wieder nach vorne und fuhr weiter.
"Wer's glaubt wird Seelig" murmelte ich, wusste das er es hörte, aber ignorierte.
Wir verließen die Gegend und fuhren eine lange Strecke durch den Wald entlang bis wir an einer Hütte ankamen...

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Teen FictionBenedicte hat bisher mit ihrem Vater ein tolles Leben zu zweit gehabt. Doch als ihr Vater dann eine Freundin fand, hatte er kaum mehr Zeit für sie. Mit seiner neuen Freundin kommt Benedicte auch nicht klar und als sie dann auch noch bei ihnen einzie...