„Wie bereits gesagt", wiederholte Taehyung monoton und tippte gleichzeitig an seinem 10-Seiten Bericht über den letzten Fall der Spezialeinheit weiter. „Ich brauche keinen Partner - ich komme sehr gut alleine zurecht. Auf ein Klotz am Bein kann ich getrost verzichten"
Ganz recht; Taehyung war berühmt für den Titel des einsamen Wolfes der Spezialeinheit. Noch nie in seinem Leben hatte er sich dem Teamgeist hingegeben, noch nie in seinem Leben brauchte er irgendeine Art der Verstärkung oder Unterstützung an seiner Seite. Als Perfektionist sowie Polizist unschlagbar - das Ass der Polizei. Intelligent, sportlich, scharfsinnig und übertrieben verantwortungsvoll. Einer der begnadetsten Beamten in ganz Korea. Das war er, und er wusste das.
So ging es ihm also gewaltig gegen den Strich, dass sein ach so gutherziger Chef den ach so brillanten Vorschlag erbrachte, ihm einen unerfahrenen Junior Partner zuzuweisen. Arbeitswelt 101: Ein Vorschlag von oben war immer ein in Floskeln gehüllter Befehl. Typisch also, dass sie ihm trotz seiner deutlichen Ablehnung einen Frischling zugeschickt hatten.
Jeon Jungkook, 21 Jahre alt und innerhalb eines Jahres zur Spezialeinheit befördert. Seine Kollegen waren hin und weg von den Fähigkeiten dieses Jungen, seine Vorgesetzten schwärmten nahezu, und genau deshalb würdigte er den Jüngeren nun keines Blickes. Ob Taehyung Angst vor Konkurrenz hatte? Pah! Ihm konnte ohnehin niemand das Wasser reichen, denn er war der Held der koreanischen Polizei. Als einziger in Fällen mit Interpol agierend, alleine die verzwicktesten Rätsel entschlüsselnd.
„Uhm...", machte Jungkook und rieb sich den Nacken. „Freut mich auch, Sie kennenzulernen, schätze ich..."
Taehyung zog die Brauen kraus und blickte von seinem Bildschirm auf zu seinem offiziellen, neuen Junior Partner. Und zugegeben; er staunte nicht schlecht. So war Jungkook ein hochgewachsener, sportlicher junger Mann, dem das weiße Office-Polizeihemd besser stand als den meisten männlichen Magazinmodels von ganz Südkorea und dessen Beine die schwarzen Trouser umhüllten, als wären sie extra für ihn geschneidert worden. Nervös verlagerte er sein Gewicht von einem Lackschuh auf den anderen, ehe er sich auf die volle zartrosa Unterlippe biss und seinen Blick unsicher durchs Büro gleiten ließ. Der Junge wusste nicht so recht was mit sich anfangen, und tatsächlich fühlte sich Taehyung auf einmal so unfassbar kindisch.
Vielleicht war es doch nicht so schlecht, eine Art Schüler zu haben, der in seine perfekten Fußstapfen treten konnte. Eventuell sollte er den Jungen einfach nicht als ebenwürdigen Partner sehen, sondern als Auszubildenden. Ja, diese Perspektive gefiel ihm schon besser.
„Taehyung", sagte er also.
Die tiefe Stimme des Älteren veranlasste den Jüngeren augenblicklich dazu, sich ihm wieder zuzuwenden. Verwirrt erwiderte er Taehyungs starren Blick.
„Bitte?"
„Taehyung", wiederholte der einsame Wolf der Spezialeinheit, stand auf und streckte ihm seine Hand entgegen. „Regel Nummer eins: Ich kann es nicht ausstehen, wenn meine Kollegen mich siezen, also unterlasse das künftig."
Jungkook nickte bloß sichtlich irritiert und reichte ihm seine Hand.
„Ich geb dir eine Chance, Kleiner. Enttäusche mich und du bist raus."
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Remember me ♛ VKook「50% Texting」
FanfictionKim Taehyung Ich vertraue dir nicht. Kim Taehyung Aber deswegen bist du noch lange kein schlechter Mensch. Unbekannter Bist du dir da wirklich so sicher? Kim Taehyung ? Wenn zwischen Mord und Totschlag Freundschaften entstehen, die eigentlich als Fe...