Ich hab den 1.Platz beim Spotlightaward "Diverse" gemacht! Das wäre ohne eure Votes nicht möglich gewesen! Tausend Dank!
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Louis:
Jemand schnarchte und Louis drehte sich genervt auf den Rücken.
Die halbe Nacht hatte er nicht geschlafen und nun auch noch das. Die Luft in dem kleinen Zimmer war verbraucht und abgestanden. Alkohol lag in der Luft und vermischte sich mit dem Geruch ungewaschener Haut.
Ein Blick auf eine Uhr, die im Raum hing, zeigte Louis, dass er an Weiterschlafen nicht mehr denken musste, denn es war 4:30 Uhr und er musste sowieso aufstehen, um zur Arbeit zu gehen. Umsichtig schälte sich Louis aus dem Laken in dem er sich die Nacht über eingewickelt hatte, dabei musste er Acht geben, nicht auf Zayns Hand zu treten, der neben ihm auf dem Fußboden lag und schlief. Insgesamt waren sie heute Nacht zu siebt gewesen und es gab kein Bett in dem kleinen Raum. Die Bedingungen waren erbärmlich, doch leider Alltag hier.
Der Morgen war klar, neblig, kalt und Louis fröstelte, als er hinaus in den Hinterhof des Hauses trat, um dort auf die Toilette zu gehen. In einer Regentonne wusch er sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser, dann machte er sich auf den Weg zur Arbeit. Bis zur Fabrik würde er fast eine halbe Stunde zu Fuß gehen müssen und außer ihm waren noch wenige Leute unterwegs. Je näher er der Fabrik allerdings kam, desto mehr wurden es. Alle trugen sie, wie Louis eine dunkle Jacke, oder einen Mantel und manche hatten eine Schiebermütze auf. Sie bewegten sich, wie Schatten auf das große Tor der Fabrik zu. Direkt daneben hatte ein Verkäufer seinen Wagen aufgebaut und rief den Arbeitern zu: „Bruchzwieback in heißer Milch! ½ Shilling!"
Louis kramte eine Münze aus der Tasche und ließ sich dafür eine Schale voll geben. Die Pampe schmeckte nach absolut gar nichts, doch sie war warm und würde sicherlich lange sättigen.
Mit vollem Magen betrat er die große Fabrikhalle, die nur spärlich beleuchtet war. Die Gaslampen waren aufgrund der Feuergefahr sehr weit vom Stroh entfernt platziert und er sah nur wenig.
Er hatte gerade den halben Tag geschafft und war schon wieder über und über mit einer feinen Staubschicht bedeckt, als der Aufseher den Raum betrat. Er wuchtete seinen massigen Körper auf eine Kiste und verschaffte sich mit einem lauten Pfiff die Aufmerksamkeit der Arbeiter. Louis hielt inne und wandte sich dem Aufseher zu. „Ich habe eine Mitteilung zu machen!", sagte er laut und Louis runzelte die Stirn. Das klang nicht gut und wenn er seine Kollegen ansah, befürchteten sie dasselbe, wie er. „Die Ernte ist diesen Monat ziemlich schlecht ausgefallen. Wir bekommen weit weniger Stroh geliefert, als bisher. Daher haben wir weniger Material zu verarbeiten und können nicht mehr so viele Arbeiter gebrauchen. Jeder, der nach April diesen Jahres eingestellt wurde, ist aus diesem Grund entlassen!"
Verdammt, er hatte seinen Job verloren.
Gnädigerweise durfte er diese Schicht noch zu Ende machen und bekam auch seinen vollen Tageslohn, doch als Louis an diesem Abend durch die Tore hinaus auf die Straße trat, fühlte er sich leer und allein gelassen. Wie sollte er morgen Nacht seine Unterkunft bezahlen? Er wollte partout nicht an sein Erspartes heran. Immerhin hatte er schon fast den halben Betrag zusammen, den er brauchte, um London endlich verlassen zu können. Wenn er sich jetzt daran bediente, würde es wieder ewig dauern, bis er das Geld wieder reingeholt hatte. Er musste also schnell einen neuen Job finden.
Doch wie sollte er das anstellen? Zumal er ja nicht der einzige Arbeitslose war, immerhin waren mit ihm gemeinsam heute fast 20 weitere Kollegen ihren Job losgeworden.
Geknickt ging Louis die Straße entlang und dachte nach. Ein Zeitungsjunge stand an einer Ecke und verkaufte einem Mann gerade ein druckfrisches Exemplar. Kurzerhand steuerte Louis ihn an: „Hey Junge, braucht ihr noch Zeitungsverkäufer?", fragte er ganz direkt und der Knirps sah ihn an: „Ja, aber der Typ nimmt nur Kinder, die kosten weniger. Du bist schon zu alt."
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Murder in the streets
Fiksi PenggemarEin Sergeant, wird nach Whitechapel versetzt um die Polizei dort zu unterstützen, die im Fall der ermordeten Martha Tabram ermittelt. Ein junger Mann kämpft sich durch den Alltag im East End und will eigentlich nur eines: zurück nach Hause. Doch da...