Kapitel 12

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Kapitel 12:

Jeta

„OMG OMG OMG OMG OMG" dachte ich, während ich den Moment mit „Loui" immer wieder durch den Kopf gehen lies. Das hatte mich schon die ganze Zeit nicht losgelassen. Ich war gerade dabei einer Patientin Blut abzunehmen, konnte mich aber nur mühsam konzentrieren. Verträumt dachte ich nochmal ausführlich darüber nach, wie er mir über mein Gesicht gestrichen hatte und ich seinen Atem so nah an meinen gespürt hatte. Mir wurde auf einmal total heiß, während sich meine Wangen röteten. Es war ein schöner Moment gewesen. Ich war wirklich nervös gewesen, aber nervös auf eine positive Weise. Mir jagte das eine große Angst ein, dass mir die Berührung eines fremden Mannes derart gefiel. Es war einfach ... unbeschreiblich.

Albert hatte mich zwar geküsst, mit mir geschlafen, mich umarmt, aber ich hatte mich nie SO gefühlt – nicht einmal beim Sex. Es war so, als wäre ich in einen Rausch verfallen, der den ganzen Tag anhielt. Mit aller Mühe versuchte ich das Geschehene zu vergessen, denn ich hielt nicht viel von Fremdgehen. Ich würde bestimmt keine Frau sein, die ihrem Mann fremdgeht, auch wenn es Albert war, der die meiste Zeit auf Drogen oder alkoholisiert war und mich deshalb schlecht behandelte.

Ich hatte schon sehr oft über Männer gelesen, die ihre Frauen nicht nur misshandelten, sondern auch vergewaltigten. Gott Sei Dank hatte mich Albert noch nie vergewaltigt. Wenn er nicht er selbst war schlug er mich, er beschimpfte mich, er erniedrigte mich, aber er hatte niemals mit Gewalt versucht mich zu küssen oder mich zu vergewaltigen. Ich glaubte, dass er im Rauschzustand mit anderen Frauen Sex hatte. Beweisen konnte ich es natürlich nicht, ich hatte ihn noch nie dabei erwischt, aber er schlief einfach viel zu selten mit mir. Auch im nüchternen Zustand – ich hatte einfach das Gefühl, dass er sich das woanders holte. Um ehrlich zu sein war es mir eigentlich ziemlich Recht, denn ich empfand kaum etwas dabei.

„ ... weh getan" sagte die etwas ältere Patientin, die ich sehr gut kannte, erbost. „Bitte?" sagte ich, weil ich total in Gedanken versunken war und nicht mitgekriegt hatte, was sie wollte. „Das hat weh getan" sagte sie erneut. „Oh, bitte entschuldigen Sie, ich bin nur so ..." sagte ich, auf der Suche nach der passenden Vene.

Der ganze Tag hatte sich schon so gezogen – ich war unkonzentriert, hatte ständig nur an ihn gedacht und war auf mich selbst sauer, dass ich so oft an einen fremden Mann gedacht hatte. Es war mittlerweile nach Mitternacht und ich würde noch 3 Stunden hier verweilen müssen, bis ich nach Hause gehen konnte. Ich wollte mir gerade einen Kaffee holen gehen, als mir jemand den Weg blockierte.

ER. Oh Gott, mein Herz schlug auf einmal viel schneller als gewöhnlich, mein Atem beschleunigte sich und meine Hände wurden ganz kalt. Er stand da in seiner Uniform, die Arme verschränkt und ich hatte noch nie einen Mann gesehen, der so sexy aussah.

„Ich wollte mir nochmal meinen Arm ansehen lassen. Sicher ist sicher" bemerkte er und lächelte mich zufrieden an. Und dieses Lächeln ließ mich einfach nur dahinschmelzen. Wir hatten uns in der Früh gesehen und seither hatte ich unterbewusst eine Riesenlust gehabt ihn wieder zu sehen – und da stand er, atemberaubend gutaussehend mit diesem Lächeln, das mir die Luft zum Atmen raubte.

„Ähhh ... klar .." sagte ich und bewegte mich Richtung Kontrollzimmer, während er mir folgte.

Ich schloß die Tür hinter uns und wollte gerade seinen Arm untersuchen, da hielt er meine Hand auf. Ich war komplett unvorbereitet gewesen und erstarrte, darauf wartend, was als nächstes kommen würde.

Mit einer langsamen, aber bestimmten Bewegung verschränkte er seine Finger in meine während er mir mit der anderen Hand eine Strähne hinters Ohr schob und mit rauer Stimme sagte: „Ich muss da was zu Ende bringen. Du warst zu schnell weg heute früh, so geht das nicht".

Als er mich kurz, um Zustimmung ansah, und ich nichts sagte küsste er mich langsam auf die Wange, dann auf meine Stirn, mein Kinn, ehe er sich den Weg zum Hals freimachte und auch dort eine feuchte Spur hinterließ.

Mir wurde ganz schwindelig vor Aufregung und ich fühlte mich wie im siebten Himmel.

"Baby, du machst mich wahnsinnig" keuchte er kaum merklich.

Als er auf meinen Mund zusteuerte und erst einen dann den anderen Mundwinkel liebkoste wünschte ich mir nichts mehr als seine Lippen zu schmecken ...

Një jet me tyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt