IsabellDer folgende Tag begann wie jeder Andere. Ich lag schlafend im Bett. Wachte durch die lauten Geräusche auf, die entstanden, als die anderen Kinder respektlos durch das Zimmer trampelten. Kurz öffnete ich meine Augen, aber nachdem mich die aufgegangene Sonne blendete, schloss ich sie wieder. Als nach 10 Minuten der schallenden Lärm immernoch nicht verklagen war, beschloss ich, doch aufzustehen. Also blinzelte ich mehrere Male um mich an das blendene Licht zu gewöhnen und richtete mich langsam im Bett auf. Ich fuhr mir mit der rechten Hand gähnend durch die strubbeligen Harre und stütze mich auf die Linke. Ich ließ meinen Blick durch das eindeutig viel zu kleine Zimmer, dass für 7 Personen Stand halten musste. Ich erblickte drei schmale Hochbetten, (Einer schlief oben, der Andere unten) die wie Apfelplantagen in perfekten Reihen standen. Hinter den drei Betten stand ein breiter Kleiderschrank. Daneben war die weiße Eingangstür zum ewigen Flur. Gegenüber von unserem Bett, denn Vanni schläft über mir, ist die dünne Holztür, die in das große Gemeinschaftsbadezimmer führte. Klara und Jana gingen gerade mit einander redend aus dem Zimmer, wahrscheinlich frühstücken. Ein genervtes Grummeln, dass von der Vanni kommen musste, wunderte mich. Sie war schon wach? Nun ja, bei dem Lärm wäre auch ein Bär aus dem Winterschlaf erwacht und Vanessa schläft für gewöhnlich wie ein Stein. Das Holz knarrte, als Vanni die kleine Treppe zu ihrem Bett hinab stieg. Sie stellte sich unten angekommen vor mein/unser Bett und schaute mich herausfordernd an. Das hieß, es war wieder Zeit für einen Wettkampf! "Wer ist schneller?",fragte sie und stellte sich siegessicher neben mich, als ich endlich von meiner Matraze aufgestanden war. "Ich!", schrie ich und sprintete ins Badezimmer. In Sekundenschnelle ging ich meiner Morgenroutine nach. Meine Zähne putzte ich geschickt und klatschte mir im nächsten Moment das kalte Wasser ins Gesicht. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Vanni. Sie beschmierte ihr Gesicht gerade mit einer Creme. Danach schaute sie zu mir und rief: "Fertig!" Ich griff in die Creme und verteilte sie ebenfalls in meinem Gesicht. Auch ich rief sofort : "Fertig!", obwohl ich wusste, dass es zu spät war. "Ich war schneller!", lachte Vanni und ging gemütlich aus dem Raum.
Fast jeden Morgen spielten wir solch dämliche Spiele, aber es brachte uns Spaß und lenkte uns von der eigentlichen Situation ab. Es war selten, dass man hier im Heim Spaß oder Freuden zu spüren bekam. Deshalb halfen wir etwas nach. (XD)
Ich schlenderte auch zurück ins Zimmer und machte mich an dem großen Kleiderschrank zu schaffen. Heute würde ich eine graue Jeanshose und passende rote Schuhe anziehen, dazu einen violetten Pullover und eine graue Beanie. Vann hatte sich für blaue Jeans und schwarzen Pulli entschieden und trug ihre blau-pink gestreiften Converse Schuhe.
Heute ließen wir sowohl Früchstück als auch Mittagessen aus, da wir den Besuch mit den harten Brötchen,der leeren Kornflakespackung, dem beigen Brei und den sowieso nicht gut schmeckenden Nudel mit verklumpter Sauce vermeiden wollten. Also flüchteten wir aus dem Waisenhaus und nahmen auf unserer Stamm-Parkbank platz.
"Lass Geld holen", ordnete Vanni an und stand auf. Ich tat es ihr gleich. Zusammen suchten wir nach dem geeigneten Haus, in dass wir einbrechen würden. Wir gingen viele Waldwege entlang, bis wir ein großes Haus erblickten, fast eine Villa hätte man es nennen können, wenn es doch bloß moderner ausgesehen hätte. Es sah alt und unbewohnt aus. Vanessa dachte wohl das selbe , "Vielleicht finden wir ein paar Schätze dadrinnen." Wir schritten durch das in die Höhe gewachsene, dichte Gras. An der Hauswand krabbelten einige Käfer und Spinnen. Doch es war keine Haustür zusehen. Beim Rundherumgang des Gebäudes fanden wir die Eungangstür auf der gegenüber liegenden Seite. Vanni stieg die kleine Treppe hinauf und drückte die Kinke hinunter. "Abgeschlossen", kündigte sie an. Sie beugte sich runter und fummelte an dem Schloss herum. "Hierfür bräuchten wir einen Dietrich, hast du einen dabei?", fragte sie mich. Ich schüttelte meinen Kopf. "Dann müssen wir morgen wiedsr kommen.", meinte sie und kam zu mir. "Okay", sagte ich schulterzuckend.
Wir suchten weiter. Das nächste 'Opfer'. Es war ein kleines, mehrstöckiges Häusschen am Rande der Stadt. Die Dämmerung war bereits eingeschlagen. "Hier wohnen bestimmt nur alte Leute." , vermutete ich. Dann über nahm ich den Job, als kleines, braves, unschuldiges Mädchen. Ich flechtete mir meine schimmernden Haare zu zwei Zöpfen, die mir überdie Schultern gingen. Ich stellte mich vor die Haustür und drückte auf die Klingel.( Vanni versteckte sich... irgendwo.) Keiner öffnete. Ich bediente die Klingel ein zweites Mal, doch keiner machte mir dir Tür auf. Zur Sicherheit ging zu den Nachbar und klingelte dort. Eine ältere Dame öffnete und schaute mich grimmig an. "Bitte entschuldigen Sie die Störung, aber könnten sie mir vielleicht sagen, wo sie der Besitzer dieses Hauses",ich zeigte auf das nahegeliegnde Häuschen," sich im Moment auf hält?" , fragte ich höflich und zwang mir ein Lächeln auf. "Unter der Erde.", antwortete die Frau mit einer zitternden Stimme. Ich verstand nicht ganz, doch als ich nachfragen wollte, was sie damit meinte, wurde die Tür vor meiner Nase zu geknallt.
Ich ging zurück zu Vanni, die schon gespannt vor der Tür des Hauses stand. "Und?", fragte sie aufgeregt. "Unter der Erde meinte die Nachbarin, ziemliche Schreckschraube die Alte.", erklärte ich. "Also tot.", sagte Vanni nebenbei, krammte einen Draht aus dem Rucksack und machte sich am Schloss zu schaffen. "Ach so" Jetzt verstand auch ich. Schon nach wenigen Minuten sprang die Tür mit einem Peng auf und wir konnten eintreten. Wir standen in einem kleinen Flur. An der rechten Wand war eine Gadrobe angebracht, an der Linken hingen eingerahmte Fotos. Es war dunkel. Ich erkannte nur die Umrisse der Möbelstücke und Wände. Vanni tastete sich an den Wänden fort. Sie bog in ein Zimmer ab. Blind folgte ich ihr. "Aua!" ,schrie ich auf, als ich gegen etwas hartes am Boden rannte. "Hast du 'ne Taschenlampe eingepackt?", fragte ich, nachdem mir die Idee kam. Dann hörte ich ein Rascheln und kurze Zeit später leuchtete ein Licht auf. So wie es in diesem Raum aussah, mussten wir im Schlafzimmer gelandet sein. Vanni reagierte sofort und begann in den Schränken und Schubladen zu wühlen. Ich half ihr.
Am Ende hatten wir drei goldene Ketten, viele silberne und goldene Ringe, Armbänder und Haarspangen gefunden. Wie ließen größere Dinge liegen, da in jnseren Rucksäcken nur noch geringer Platz war, würden aber wieder kommen. Also verschwanden wir. In der Hoffnung, das unser Fund viel Geld wert war, besuchten Vanni und ich den nächst besten Juwelier. Mengen an Schmuck waren in Glasvitrienen ausgestellt. In ser Mitte des kleinen Geschäftes stand ein breiter Tisch mit einer gläsernen Platte. Dahinter saß ein alter Mann mit weiß gekräuselten Haaren auf dem Kopf. Er beschäftigte sich mit der Reperatur einer Kette. "Entschuldigen Sie",fing ich an und er schaute zu uns hoch. Er hatte harte Gesichtszüge und musterte uns von oben bis unten. "wir würden Ihnen gerne ein Angebot machen.", sprach ih weiter und über gab dann das Wort an Vanessa, die hin und her wippend neben mir stand. Der alte Mann wurde hell hörig. Vanessa legte vorsichtig die geklauten Dinge auf den Tisch. "Wie viel?",fragte der Käufer und betrachtete die Schmuckstücke genauer. Er nahm einzelnde in die Hand und guckte sie durch eine Lupe an. "200 Euro", meinte Vanni ernst. "Wie bitte, 200 Euro, damit werden Sie aber nicht weit kommen junge Dame.",wieder sprach er ihr. Jetzt würde ser Teil mit dem Verhandeln kommen und da war Vanni Weltmeisterin drin. "Was schlagen sie vor?" - "80€" - "Ganz sicher nicht, 130€" - "90€" Man sah dem Mann an, dass er diese Stücke unbedingt haben wollte. Er schaute Vanni böse an, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. "110 ist mein letztes Wort", sagte sie und guckte ebenso böse. Der Mann überlegte. "Gut!" , gab er nach, schnappte sich die Sachen und verschaute sie in einer Schublade. "Das Geld!", erinnerte Vanni ihm streng. Er holte einen Button Geld aus einer Kasse und zählte die einzelnen Scheine ab, drückte sie Vanessa in die flache Hand und brummte. Ich nahm ihr das Geld ab, steckte es in meinen Rucksack und zusammen ging wir. Wir liefen zum Heim. Dort klopften wir an der großen, schweren Holztür. Einer Erzieherin öffnete uns. Sie sah uns mit strenger Miene an, ihre Augen funkelten nur so vor Boshaftigkeit. "Ach ihr seid es! Kommt schnell, ihr habt noch eine halbe Stunde Zeit.", sagte sie wispernd und zeigte mit ihrem Finger auf uns. Eilig huschten wir an ihr vorbei, rannten durch das Labirint aus Flüren und Gängen. Unser Zimmer war in der hinteren Hälfte des Gebäudes, es war riesig.
Vanni und ih beeilten uns beim Zähneputzen und Umziehen. Ich schlüpfte gerade in meinen Schlafanzug, als die Tür auf sprang und eine der Arbeitskräften im Rahmen stand. Sie schaltete ohne Vorwarnung das Liht aus und stieß die Tür mit einem lauten Knall und kurzem Gute Nacht wieder zu. Dann wurde es still. Ich kuchelte mich in meine Bettdecke, probierte einzuschlafen.
Und so ging ein weiterer Tag zu Ende.
DU LIEST GERADE
Can I call you home?
FanfictionIsabell und Vanessa, beste Freunde, stehen ihrem bemitleidenswertem Schicksal, als Waisenkinder, bei. Doch sie lassen sich nicht unterkriegen. Durch Diebstahl, Einbrüche und Betrug verdienen sie sich das nötige Geld. Die Schule haben sie geschmissen...